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2092 - Der Ausgestoßene

Titel: 2092 - Der Ausgestoßene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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draußen, außerhalb der Wahrnehmungsfähigkeit dommrathischer Ortungstechnik, erlosch der Tarnschirm um die Kapsel.
    Der ehemalige Diener der Materie schloß die Schleuse. Die CROZEIRO leitete das Hyperraum-Manöver ein und materialisierte kurze Zeit später im Chekalur
     
    0342.
     
    In der Nähe des SadeenEpoq-Systems kam die Kapsel zur Ruhe.
    „Von nun an heiße ich nicht mehr Torr Samaho", eröffnete er den beiden Burtynern. „Das ist Geschichte. Nennt mich Samaho oder den Ausgestoßenen."
    Die CROZEIRO erstellte eine Komplett-Charakteristik des Zielsystems und aller dazugehörenden Himmelskörper.
    Die beiden Portale auf der Oberfläche des einzigen bewohnten Planeten waren erloschen. Der Funkverkehr fand ausschließlich zwischen den noch unter Energie stehenden Automaten statt. Im Sadeen-Epoq-System war niemand mehr am Leben.
    Samaho folgte einer weiteren Katastrophenmeldung, die ihn binnen Tagesfrist erreichte. Diesmal traf er den Planeten mitten im Sterben an.
    Die CROZEIRO analysierte die Vorgänge und bestätigte seine schlimmsten Befürchtungen: Auf dem betroffenen Planeten starb alles höher entwickelte Leben. Selbst pseudoempathisch veranlagte Pflanzen fielen dem Phänomen zum Opfer.
    Erste Aufnahmen der Toten erreichten die Kapsel. Der Automat unterzog sie einer gründlichen Analyse. Schon ihr äußeres Erscheinungsbild nährte den Verdacht in dem ehemaligen Diener der Materie. Samahos wuchtiger Körper fing unter der Macht der Erkenntnis an zu zittern.
    Nach einem Alarmstart jagte die CROZEIRO aus der Nähe des betroffenen Systems bis in ein zehn Lichtjahre entferntes Sonnensystem. Dort kamen die Kapsel und er selbst zur Ruhe.
    Fast zu spät hatte er bemerkt, daß der Aufenthalt in der Nähe der Seuchenregion auch für ihn selbst gefährlich werden konnte.
    „Diese Körper sehen entsetzlich aus", hörte er Santade von Sonnbajir sagen. „Kannst du die Projektion nicht endlich abschalten?"
    Samaho tat es und vernahm das erleichterte Aufatmen der beiden.
    „Entsetzlich, ja, das ist der richtige Ausdruck dafür", sagte er. „Aber er ist harmlos im Vergleich zu dem, was dahinter steckt."
    Samaho kannte den Anblick der Leichen aus früherer Zeit. Die Auswertung durch den Automaten bestätigte den Verdacht. Das, was die Bewohner des Landes Dommrath als die Seuche bezeichneten, war in Wirklichkeit eine Waffe. Sie bedeutete, daß sich Dommrath in irgendeiner Weise im Zentrum kosmischer Ereignisse befand.
    „Die Seuche ist eine Waffe der Chaosmächte", machte er den Musikanten begreiflich. „Es gibt kein Mittel dagegen."
    Fragen türmten sich auf, für deren Beantwortung er möglicherweise Zehntausende von Jahren benötigte. Dommrath besaß keinerlei strategische Bedeutung mit Ausnahme der Tatsache, daß in ihr auch Nachfahren früherer Bewohner von Kohagen-Pasmereix wohnten. Einen Grund für einen Angriff auf die Ordnungsmächte stellte das nicht dar. Auch verliefen Aktivitäten in dieser Richtung für gewöhnlich auf einem deutlich höheren, aufwendigeren Niveau.
    Der Ausgestoßene hielt nach weiteren Phänomenen ähnlicher Kategorie Ausschau und durchkämmte ortungstechnisch die gesamte Galaxis. Dabei stieß er immer wieder auf den Chekalur 0057, von dem er schon auf Asbarjen erfahren hatte.
    CLURMERTAKH, der verbotene Cluster.
    „tanz bestimmt willst du dorthin fliegen", stellte Santade von Sonnbajir fest. „Das liegt am Weg. Du kannst uns auf Burtyn absetzen."
    Sie deutete auf den spärlichen Rest ihrer Nahrungsvorräte, die höchstens noch drei, vier Tage ausreichten.
    Samaho ging nicht auf dieses ohnehin falsche Argument ein. Hitze durchflutete seinen Körper in einer Intensität, die ihm seit langer Zeit fremd geworden war.
    „Spielt!" hauchte der Zyklop. „Ich möchte meinen Erinnerungen lauschen."
     
    6.
     
    Universentauchen Die Musik der beiden Burtyner brachte die Zelle aus psionischer Energie zum Schwingen. Samahos Sinne empfingen Reize, die über das hinausgingen, wozu der Maunari-Körper fähig war. Sie ließen ihn eintauchen in jene Zeit des unbeschwerten Lebens im Palast von Crozeirenstadt.
    Seine Kindheit und Jugend zogen im Zeitraffertempo an seinem inneren Auge vorbei. Die Namen der Höflinge kannte er alle noch, auch die der Zofen und Erzieherinnen. Wie alle Kinder von Fürsten und Königen beschränkten sich seine Kontakte zu den leiblichen Eltern auf das Notwendige. Der König und die Königin eilten von Termin zu Termin. Es galt, die Bedürfnisse des Volkes zu befriedigen

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