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2092 - Der Ausgestoßene

Titel: 2092 - Der Ausgestoßene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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geistigen Fesseln zähmte und dafür sorgte, daß sie sich in der Kapsel nicht zu einer Plage für ihn entwickelten.
    „Spielt eine Sieges-Sinfonie!" befahl er ihnen und ließ sein Auge nicht von dem Verband, bis er sich vollständig vernichtet hatte.
    Samaho tat zum ersten Mal etwas, das er bisher für unter seiner Würde gehalten hatte. Er bückte sich. Er krümmte den sechs Meter hohen Körper zusammen und starrte die Burtynerin aus unmittelbarer Nähe an. Sein heißer Atem strich über ihr Spitzmausgesicht. Ihr Nackenpelz richtete sich ängstlich auf.
    „Du begnadete Musikantin solltest froh sein, daß ich keinen Hunger habe. Es wäre mir ein Vergnügen, dich mitsamt deirkm Pelz aufzufressen."
    Sie floh mit einem spitzen Schrei hinter ihr Instrument und klammerte sich daran fest. Junker schob sich zwischen sie und den Zyklopen.
    „Bevor du ihr ein Leid antust, mußt du mich töten", sagte er heldenhaft. „Wir sind Musikanten, keine Sklaven. Egal, wie du heißt und wie alt du bist, merke dir das, du Crozeirenprinz."
    Samaho beherrschte sich mühsam. Nichts traf ihn mehr als die Wahrheit aus dem Mund des Burtyners. Er kämpfte mit sich und überwand den inneren Impuls, das Bewußtsein des Musikanten zu zerquetschen und den Körper aus der Schleuse zu werfen. Wäre nicht die beinahe schon unstillbare Sucht nach der Musik gewesen, hätte er es getan. So aber zügelte er sich und redete sich ein, daß ein fast drei Millionen Jahre altes Wesen über den Dingen stand.
    Das 9-Imbariem erklang. Die getrillerten Vierklänge brachen sich an der Wandung der Kapsel und hüllten Samaho in eine Woge aus Sphärenmusik. Während die ersten Takte einer improvisierte Melodie durch die CROZEIRO hallten, entfernte sich die CROZEIRO von dem Ort der Auseinandersetzung.
    Zurück blieben eine Wolke aus energetisch toten Wracks, herumtreibenden Fetzen und ein einziger intakter Notrufsender, der achtzig Sekunden lang sendete und dann mit einer Jaulsequenz abbrach. Die Stichflamme einer Explosion jagte ins All. Danach herrschte Dunkelheit.
    Der Automat meldete, daß der Scan der Legionsschiffe erfolgreich abgeschlossen war. Alle wichtigen Daten befanden sich im Speicher der CROZEIRO, darunter der Hinweis, daß auf dem Planeten Irrismeet eines der wichtigsten Hilfsvölker der Ritter von Dommrath lebte. Das Irris-System lag nur etwas über tausend Lichtjahre von Clurmertakh entfernt.
    Samaho setzte den Kurs dorthin. Der Automat ermittelte, das sich auf der Insel Cirrem Invar die umfangreichsten Orteranlagen, ein Hypersender und eine Großzentronik befanden.
    Der ehemalige Diener der Materie landete in der Nähe. Wenn die Orter der Irrismeeter etwas entdeckten, war es höchstens die Wärmespur in der Atmosphäre.
    Samaho zapfte die Großzentronik an und durchsuchte sie nach Hinweisen zu Clurmertakh und dem verbotenen Sektor. Was er erfuhr, stellte ihn nicht zufrieden.
    Er konzentrierte sich auf die Gedanken der Besatzung. Die Irrismeeter waren begabte Suggestoren.
    Aber gegen die Macht seiner Gedanken vermochten sie nicht viel auszurichten. Er quetschte ihre Gehirne aus wie reife Früchte. Zu spät begriff er, daß auch sie nicht genug wußten, um seine Neugier zu befriedigen und seinen Verdacht zu erhärten. Bis auf einen einzigen Überlebenden starb die Besatzung der Station einen sinnlosen Tod.
    Mißmutig verließ Samaho den Planeten und machte sich auf den Weg in den Sektor CLURMERTAKH.
     
    *
     
    Die hyperphysikalischen Störungen innerhalb des Clusters stellten für jedes herkömmliche Raumschiff eine nicht zu unterschätzende Bedrohung dar. Geräte und Antriebssysteme fielen aus.
    Hyperraummanöver bargen die Gefahr, im Nichts zu stranden.
    Das Zentrum dieser sporadisch auftretenden Phänomene lag im System eines kleinen roten Sterns.
    Clurmertakh umkreiste ihn als einziger Begleiter. Die Planetenoberfläche und der sie unmittelbar umgebende Weltraum bildeten den energetischen Fokus der Phänomene.
    Samaho starrte fasziniert auf die Orteranzeigen. Sie lieferten Werte, die alle hyperphysikalischen Phänomene in den Schatten stellten, die in den von ihm bisher besuchten Galaxien existierten. Am ehesten waren sie noch mit den sekundären Folgephänomen zu vergleichen, die die Vernichtung von Kohagen-Pasmereix nach sich gezogen hatte.
    Noch ließ sich die eigentliche Quelle nicht exakt bestimmen. Clurmertakh befand sich auf der gegenüberliegenden Seite seines Sterns, schob sich dort erst gemächlich aus seinem Schatten.
    Auf dem

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