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2092 - Der Ausgestoßene

Titel: 2092 - Der Ausgestoßene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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und Vorsorge für die nächsten Generationen zu treffen.
    Die Vermehrung der Crozeiren stand an oberster Stelle. Angesichts der schrecklichen Ereignisse der Vergangenheit war es die Aufgabe jedes Königs, die Bevölkerungszahl nie in die Nähe der kritischen Grenze von zehntausend kommen zu lassen. Solange sie sich im Millionenbereich bewegte, schien alles kein Problem.
    Trotzdem wurden die Crozeiren von Generation zu Generation schwächlicher. Samaho besaß eine diffuse Erinnerung an seine früheste Kindheit. Die Musik der beiden Burtyner stimulierte ihn und half ihm, sie deutlicher werden zu lassen. Die ersten vier Jahre seines Lebens war er ausschließlich getragen worden, obwohl er vom Gleichgewicht und der Körperkontrolle her laufen konnte. Er besaß einfach nicht die Kraft dazu. Ab dem sechsten Lebensjahr war es ihm gelungen, wenigstens die Korridore des Palasts zurückzulegen, ohne aus Schwäche zusammenzubrechen. Er trainierte auf dem Laufband und atmete erhöhte Konzentrationen von Sauerstoff ein. Und er träumte den Traum, eines Tages stärker und ausdauernder zu sein als alle Crozeiren miteinander.
    Nur dann traute er sich zu, den Weg in die Berge zu bewältigen, wenn er einst die Nachfolge seines Vaters antreten würde.
    Der Automat des Universentauchers gab eine Meldung von sich. „Wir nähern uns dem Chekalur CLURMERTAKH. Eine Patrouille der Legion funkt uns an. Was soll ich antworten?"
    Er reagierte nicht. Die Zwölfklänge des 9-Imbariems trugen ihn auf einer Woge davon, hoch hinauf in die Berge der Druu. Aus luftiger Höhe sah er die zu Eis erstarrten Crozeiren stehen, Diener der früheren Könige, die einen Prinzen hinauf zum Kloster begleitet und die. Reise nicht überlebt hatten.
    Tausende waren es, die meisten hoch aufgerichtet in ihrer Erstarrung. Wenige waren vor dem Kältetod in sich zusammengesunken. Sie ähnelten steinernen Sitzen, die jemand für rastende Wanderer aufgestellt hatte.
    „Samaho!" schrillte die Stimme der Burtynerin. „Wir werden angegriffen."
    Er schob den Hinweis von sich. Die Universenkapsel konnte sich selbst verteidigen. Die Zinnen des Klosters gerieten in sein Blickfeld. Die Augen der Druu sahen ihm zu, wie er auf den Füßen landete und die letzte Wegstrecke zu Fuß ging. Die Silhouette des Klosters verzerrte sich. Die Zinnen und Basteien zerflossen zu Strudeln aus grauen und braunen Farben.
    Ein Donnerschlag erfüllte das Gebirge und warf Samaho von den Beinen. Er schlug sich den langen Schädel an. Ein zorniger Schrei erklang in seiner Nähe, begleitet vom Jaulen der in sich zusammenbrechenden Sinfonie. Etwas traf ihn mehrfach am Kopf. Er fuhr unwirsch herum und hob einen Arm. Das Kabremm knallte gegen sein Handgelenk.
    „Wahnsinniger! Wahnsinniger!" kreischte Junker und versetzte ihm mehrere Tritte gegen die Nase.
    „Du Torr allen Lebens!"
    Ein zweiter Schlag erschütterte die Kapsel. Der Automat plapperte in rascher Abfolge Kommandos und Daten. Sie holten die Gedanken Samahos in die Wirklichkeit zurück.
    Er hatte die Tarnung der CROZEIRO abgeschaltet. Die Kapsel prangte als weithin erkennbares Psi-Muster auf den Schirmen der Legionsschiffe. Diese überwachten in Dommrath die Einhaltung des strikten Raumfahrtverbotes.
    Erneut erhielt der Universentaucher einen Treffer. Die beiden Burtyner purzelten zwischen Samahos Beinen hindurch. Der Automat baute Prallfelder auf und verhinderte, daß sie oder ihre Instrumente zu Schaden kamen.
    Der ehemalige Diener der Materie konzentrierte sich. Die Macht seines Anzugs war dahin. Dafür funktionierte der Psi-Verstärker der Kapsel.
    Etwas wie Dankbarkeit erfüllte seine Gedanken. Er dankte den Erranten dafür, daß sie in den Universentaucher ein paar zusätzliche Eigenschaften und Waffen eingebaut hatten. Jetzt spielte Samaho sie zum ersten Mal aus.
    Der Beschuß der Kapsel hörte so abrupt auf, wie er begonnen hatte. Die zweiunddreißig Einheiten der Legion rasten auseinander. Sie formierten sich zu zwei Kampflinien und nahmen sich gegenseitig unter Beschuß. Nur fünf Einheiten scherten nach kurzer Zeit aus.
    Samaho erhöhte den mentalen Druck auf die Besatzungen. Sie schalteten ohne Ausnahme auf Handbetrieb um und nahmen damit den Automaten die Möglichkeit, schützend in das Geschehen einzugreifen.
    „Sieh nur, Santade!" Junker klammerte sich an Samaho fest. Mühsam kam er auf die Beine.
    „Der da ist für ihr Tun verantwortlich!" gab sie zur Antwort. „Unser Peiniger."
    Sie rief ihm in Erinnerung, daß er sie mit

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