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2093 - Requiem für einen Ewigen

Titel: 2093 - Requiem für einen Ewigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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geraten lassen hätte.
    Das Problem mit sehr hoch zeitbeschleunigten Kabinetten war, dass sie permanent mit Bevölkerung beliefert werden mussten, da ja die Zeit schneller verging als in den Klon-Werkstätten. Dies erforderte entsprechende Herstellungskapazitäten. Man konnte nur beispielsweise hunderttausend Techniker oder Wissenschaftler pro Stunde klonen, um etwa ein voll zeitbeschleunigtes Forscherkabinett mit Personal zu versorgen, indem man auch die genetischen Kabinette mit den Produktionsstätten beschleunigte ... Das konnte zu einem ausweglosen Teufelskreis führen, der alles zum Zusammenbruch zu führen imstande war.
    Es galt also, die Bedürfnisse gegeneinander abzuwägen und Prioritäten zu setzen. Keineswegs durfte man die Zeitgeneratoren von MORHANDRA nach Lust und Laune variieren.
    Zusammenfassend konnte man sagen, dass ZENTAPHERS Fähigkeit, Kabinette temporal zu beschleunigen, durch die Fähigkeit begrenzt wurde, Energie wieder in das umliegende Kontinuum abzustrahlen, sowie von dem scheinbar simplen Problem des Personalnachschubs.
    Verzögerte man die Zeit, waren die Probleme ähnlich, denn auch Verlangsamung bedingte einen höheren Energieaufwand.
    ZENTAPHER könnte im Falle einer großen inneren Gefahr theoretisch eine Not-Stasis einleiten.
    Gewissermaßen ein Einfrieren des gesamten Systems - in dem nur MORHANDRA und die Entree-Station ihre Eigenzeit behielten, um Hilfe von außen zuzulassen. Für diesen Eventualfall war MORHANDRA so stabil wie möglich konstruiert und aus dem widerstandsfähigsten Material gebaut, das die Chaotarchen kannten, weil es beim Eintreten einer Not-Stasis womöglich Ewigkeiten überdauern musste.
    MORHANDRA war absolut das Herz von ZENTAPHER. Würde diese Station jemals zerstört werden, wäre dies das Ende des Chaotenders. Denn ZENTAPHER und sein Herz MORHANDRA waren dimensional aufs engste miteinander verwoben.
    MORHANDRA beherbergte nämlich nicht nur die Zeitgeneratoren, sondern auch die Anlagen zur Stabilisierung der Hülle des Chaotenders. Die Kontrolle dieser Anlagen konnte jedoch nicht von MORHANDRA aus getätigt werden, sondern geschah durch Fernsteuerung von Kintradims Höhe aus.
    Not-Stasis - dieser Begriff wurde für mich zu einem Schreckgespenst. Sollte dieser Zustand jemals eintreten, würde er nur durch Eingriffe von außen beendet werden können, denn auch Kintradims Höhe würde von der Stasis betroffen sein.
    Ich weigerte mich allerdings, eine solche Situation für möglich zu halten.
    ZENTAPHER war zwar ein überaus komplexes Gebilde, doch war es bis ins kleinste Detail durchkonstruiert.
    Trotzdem ließen sich bei einem solch gigantischen Projekt Schwachstellen nie ganz ausmerzen. ZENTAPHERS Stärke war gleichzeitig seine Schwäche.
    Dank der Strangeness-Schachtelkonstruktion besaß ZENTAPHER einen weitaus größeren Innenraum, als seine äußeren Abmessungen bei 36 Kilometern Durchmesser eigentlich erlaubten. Das Volumen ZENTAPHERS entsprach nämlich dem eines Riesenplaneten und sein Energiegehalt dem einer Sonne.
    Es war nicht ganz einfach, den reibungslosen Verkehr innerhalb dieses Mikrouniversums zu gewährleisten. Das System der Fähren war ganz einfach zu entwerfen, aber erst in der Praxis zeigten sich die Tücken und Hindernisse, die bei der Umsetzung zu überwinden waren. Denn die Fähren mussten beim Anfliegen der Kabinette nicht nur Strangeness-Barrieren überwinden, sondern auch temporale Grenzen. Dasselbe Problem ergab sich natürlich mit den Supergondeln und den Fiktivtransmittern der Ektapa. Ohne die Lösung dieser Probleme wäre innerhalb von ZENTAPHER keine Kommunikation und kein Lieferverkehr zu den Kabinetten möglich gewesen, die sich in unterschiedlichen Zeitabläufen befanden.
    Bis ich zusammen mit Zen-Skogo diese Probleme alle in den Griff bekam und die vielen Pannen ausgeschaltet waren, verging viel Zeit.
    Auch die Konstruktion des gewaltigen, strahlenden Torbogens, der Kintradims Höhe wie ein Wahrzeichen überstrahlte, war nicht unproblematisch gewesen. Handelte es sich dabei doch um einen Fiktivtransmitter, über den die, Chaotarchen und deren Beauftragte jederzeit ins Innere von ZENTAPHER gelangen konnten. Parallel dazu existierte in Kintradims Höhe eine spezielle Funkanlage, mittels der man mit dem Universum außerhalb von ZENTAPHER - und selbst mit der Negasphäre - Kontakt aufnehmen konnte.
    Die Anin An aus dem Element der Technik tüftelten lange an diesen beiden Anlagen, bis sie zu meiner Zufriedenheit funktionierte

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