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2094 - Der Mutant und der Zwilling

Titel: 2094 - Der Mutant und der Zwilling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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einen leisen erstaunten Laut.
    „Wie bitte?" fragte Atlan ungläubig, als hätte er sich verhört.
    „O ja", bestätigte Santade. „Torr Samaho wurde von Cairol dem Dritten verstoßen. Abgesetzt. Rausgeschmissen.
    Und den Anzug der Macht hat der Roboter der Kosmokraten dabei zerstört. Habt ihr die Perforationen gesehen?
    Das war Cairols Werk. Könnt ihr euch vorstellen, wie Samaho das fortwährend an uns ausläßt? Das macht ihm nämlich am meisten zu schaffen. Und es ist wahrhaftig kein Spaß, in dieser kleinen Kugel durchs All zu schippern und pausenlos Musik machen zu müssen!"
    „Es ist ja eigentlich nur ein kleines Schiffchen, diese CROZEIRO", fügte Junker hinzu. „Er nennt das Schiff einen Universentaucher, und er erzählte uns, daß es von den Erranten in der Kosmischen Fabrik MATERIA speziell für ihn erschaffen wurde. Und er hat es deshalb CROZEIRO genannt, weil er auf dem Planeten Crozeiro geborenen wurde."
    „Er ist es also doch", murmelte Mohodeh Kascha betroffen. „Die alten Legenden stimmen. Prinz Samaho - der Mörder seines Volkes. Den sie Torr nannten, weil das für Mörder steht. Auch wenn er eine ganz andere Gestalt hat, als die Crozeiren sie früher besaßen."
    „Einen ersten Hoffnungsschimmer hatten wir, als er ZENTAPHER ansteuerte", fuhr Junker mit dem Bericht fort.
    „Wir glaubten, fliehen zu können, was leider ein Trugschluß war. Wir blieben Gefangene, auch als der Herr das Restbewußtsein des Architekten Kintradim Crux in sich aufnahm."
    Die Zuhörer schwiegen und lauschten. Sie fielen von einem Schock in den nächsten, dem sie gern Ausdruck verliehen hätten, aber sie wollten den Redefluß nicht stören.
    „Crux, also das, was von ihm übrig war, war gar nicht begeistert davon, wie ihr euch vorstellen könnt", berichtete Santade weiter. „Aber Torr Samaho veranlaßte ihn, sein Wissen preiszugeben, und wir haben alles mitbekommen. ZENTAPHER ist nämlich ein havarierter Chaotender."
    „Chaotender!" Atlans Stimme klang heiser. Die Besatzung der SOL war informiert worden, als sie sich bei der Sternenkammer der Ritter aufgehalten hatte. Seither wußte man, daß die Chaotender vor Jahrmillionen die Ultimaten Waffen der Chaosmächte gewesen waren. Eingesetzt hatte man sie in jener gewaltigen Schlacht, die den Untergang von Kohagen-Pasmereix eingeleitet hatte, der Nachbargalaxis von Dommrath.
    Alle waren schockiert. Einige sprachen, Icho Tolot grollte etwas in seiner Heimatsprache. Selbst Kaschas tiefblaue, glatte Haut war erbleicht.
    Santade beachtete die Aufregung nicht, sondern sprach weiter: „Das Restbewußtsein erzählte, daß ZENTAPHER in der Schlacht von Kohagen-Pasmereix beschädigt wurde. Crux starb an den Folgen seiner Verletzungen."
    Die Galaktiker und der Ritter von Dommrath lauschten erneut der Geschichte der Burtynerin. Konzentriert und mit knappen Worten berichtete sie, was sie und Junker bei dem gemeinsamen Traum Kintradims und Samahos erfahren hatten.
    „Schreckliche Aussichten", flüsterte Dao-Lin-H'ay danach. „Nekrophoren ... ganz Box-ZENTAPHER ist damit voll."
    „Das ist eine ganze Menge ...", fügte Myles Kantor tonlos hinzu. „Und nur eine einzige davon kann schon eine ganze Galaxis auslöschen ..."
    „Es ist die DORIFER-Pest", murmelte Atlan. „Wieder einmal wurde die Büchse der Pandora geöffnet.
    „Deshalb also arbeiten die Alpha-Ingenieure so fieberhaft", wandte Myles sich an Santade.
    Santades Tasthaare stellten sich steil auf. „Natürlich. Sobald der Zentralrechner und die Fernsteuerung für die Zeitgeneratoren von MORHANDRA wieder laufen, verfügt Torr Samaho über einen zumindest eingeschränkt funktionstüchtigen Chaotender!"
    „... und das nächste Rätsel ist gelöst", stieß der Wissenschaftler hervor. „MORHANDRA steuert also den Zeitablauf in jedem einzelnen der über 600.000 Kabinette, beschleunigt ihn oder verlangsamt ihn, je nach Anforderung, richtig?"
    „Korrekt", bestätigte Santade.
    „Jetzt", sagte Mondra Diamond vom Eingang her in lakonischem Tonfall und in interkosmo, „jetzt sitzen wir ja wohl voll in der Scheiße."
     
    *
     
    „Das ist die größte Katastrophe, die überhaupt passieren konnte." Atlan wirkte geradezu schockiert.
    „Jetzt haben wir keine Wahl mehr", sagte Mohodeh Kascha leise. „Wir müssen Torr Samaho stoppen, koste es, was es wolle."
    „Leider bringt ihn jede Minute, die wir verstreichen lassen, in eine bessere Position." Myles Kantor war zu dem Terminal zurückgekehrt. „Nicht nur, daß er Zeit

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