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2094 - Der Mutant und der Zwilling

Titel: 2094 - Der Mutant und der Zwilling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Utensilien aus den unzähligen Taschen seines Schutzanzugs geschneidert hatte.
    „Er müßte dir passen", sagte der Ritter von Dommrath.
    „Es gibt wohl nichts, was du nicht kannst oder erahnst?" lächelte die ehemalige TLD-Agentin.
    „Man wird nicht ein paar zehntausend Jahre alt, ohne etwas zu lernen", entgegnete der Ritter.
    Mondra schlüpfte aus ihrem Schutzanzug, anschließend auch aus dem schwarzen Catsuit und dem winzigen dünnen Slip, den sie darunter noch trug. Dann streifte sie den Türkisanzug über; der Stoff war sehr elastisch und saß an ihrem Körper wie eine zweite Haut.
    Dieses Umkleiden ging so schnell, daß keinem der menschlichen Männer auffiel; in der Hitze des Gefechtes hätte aber vermutlich ohnehin niemand darauf geachtet. Zu einem anderen, besseren Zeitpunkt wäre das sicherlich nicht der Fall gewesen.
    „Perfekt", stellte sie zufrieden fest. Sie holte ein Vibratormesser aus ihrem Schutzanzug und ging zu Trim.
    „Würdest du das für mich machen? Ich glaube, das bringe ich nicht fertig."
    Trim nickte. Strähne für Strähne der langen schwarzen Lockenmähne fiel, bis Mondras Kopf kahlgeschoren war.
    „Daß mir ja keiner einen Spiegel gibt!" scherzte Mondra, obwohl ihr nicht zum Lachen zumute war.
    „Es wächst bestimmt schnell nach", tröstete Trim. „Ist ja nicht für immer."
    „Es steht dir", sagte Startac ernsthaft. „Glaub mir, du wirst es bald sehen."
    „Sieht man nicht den Altersunterschied?"
    „Meiner Ansicht nach nicht. Außerdem glaube ich nicht, daß einer darauf achten wird, damit rechnen sie nicht - daß das Original auftaucht, meine ich. Der einzige Unterschied sind deine Augen. Schau also niemandem direkt ins Gesicht!"
    „Nun, das ist unser kleinstes Problem, nicht wahr?" Mondra schöpfte tief Luft und zog den Schutzanzug wieder an.
    Myles Kantor gab ihr einen Beutel, den sie sich an den Gürtel hängen sollte. „18 Granaten konnte ich zusammensammeln, das ist alles, was wir haben. Damit trägst du eine Sprengkraft von je zehn Kilotonnen TNT mit dir herum, schätze ich mal."
    „Ich weiß schon, was ich zu tun habe, keine Sorge. Es ist wirklich nicht der erste Einsatz dieser Art." Die ehemalige TLD-Agentin machte sich bereit für den Aufbruch.
    „Mondra ...", fing Trim Marath leise an.
    Sie lächelte aufmunternd. „Ist schon okay, Trim. Ich komme bestimmt zurück, vertrau mir. Heute ist es noch nicht soweit."
    Atlan ergriff ihre Hand und drückte sie. „Unsere ganzen Wünsche und Hoffnungen gehen mit dir, Mondra. Paß auf dich auf!"
    „Natürlich." Sie hielt den Daumen hoch.
    Icho Tolot gab vereinbarungsgemäß Dauerfeuer, bis die Keyrettler sich zurückgezogen hatten. Für einen kurzen Moment herrschte eine gespenstische Stille.
    Mondra aktivierte den Deflektorschild und den Antigrav. Fast die Decke berührend, schwebte sie unsichtbar aus dem Lager auf den Gang hinaus, über die Köpfe der nichtsahnenden Keyrettler hinweg.
     
    10.
     
    Original und Fälschung Kurz vor dem Schott der Sektionsgrenze fand Mondra einen leerstehenden Raum. Dort entledigte sie sich des Schutzanzugs, band sich lediglich den Gürtel mit dem Beutel um die Taille. Die Stiefel konnte sie anbehalten, nach Startacs Beschreibung trugen die Alpha-Ingenieure ähnliche.
    Der Beutel würde nicht auffallen, da sie allerhand technische Geräte mit hineingepackt hatte.
    Bevor sie den Raum verließ, sicherte sie nach allen Seiten. Dann schritt sie forsch aus.
    Mondra bekam noch einmal kurzes Herzklopfen, als sie auf das Schott zuging, doch es öffnete sich leise surrend, und niemand beachtete sie.
    Hinter der Sektorgrenze erwartete sie sofort die Feuertaufe: Einige bewaffnete Keyrettler kamen ihr entgegen, offenbar der Nachschub für die Belagerung.
    Mondra zögerte keine Sekunde, sondern behielt ihren bewußt leicht eckigen, anmutslosen Schritt bei und sah zwischen den Echsenwesen hindurch.
    Die Keyrettler achteten nicht auf sie; es kam ihr sogar so vor, als schauten sie bewußt zur Seite oder zu Boden, als sie vorbeikamen. Der letzte wich sogar noch einen halben Meter zur Seite aus. Offensichtlich begegneten die Krokodilköpfigen den Alpha-Ingenieuren mit einer gewissen Scheu. Das machte die ganze Sache natürlich um einiges leichter.
    Mondra hielt sich an den von Myles ausgetüftelten Weg und nahm das Laufband zur nächsten Sektorgrenze.
    Von dort aus führte ein Antigravschacht bis fast ganz nach oben, sie mußte unterwegs nur noch einmal in einen anderen Schacht umsteigen, dann erreichte sie

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