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2094 - Der Mutant und der Zwilling

Titel: 2094 - Der Mutant und der Zwilling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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selbst nicht besonders groß war, hielt es für eine gute Idee, sich daneben zu stellen. Er lächelte die beiden Wesen an, zeigte aber nicht zu sehr die Zähne, um sie nicht zu erschrecken.
    „Bei uns seid ihr sicher", sagte er freundlich. „Ihr braucht wirklich keine Angst zu haben."
    Eine Weile herrschte Stille. Mit bebenden Rattennasen schauten sich die beiden Wesen um, ohne die gegenseitige Umklammerung zu lockern. Als Icho Tolot ausatmete, fiepten sie erneut und schmiegten sich zitternd noch dichter aneinander.
    „Er beschützt uns", fuhr Trim fort und deutete auf den Haluter. „Ich fühle mich sicher bei ihm."
    Atlan fuhr fort: „Die Art, wie wir euch hergebracht haben, ist ungewöhnlich. Man nennt es Teleportation.
    Niemand weiß, wo ihr seid, es wird auch keiner herausfinden. Wir haben euch zu uns geholt, weil wir eure Hilfe brauchen."
    Trim merkte, daß das Zittern nachließ. „Ihr versteht uns, nicht wahr?"
    Das buntgekleidete Wesen richtete die Knopfaugen auf ihn. Dann piepste es mit hoher, sehr klarer und reiner Stimme: „Wir verstehen euch."
    Atlan atmete erleichtert aus. „Ihr dürft uns glauben, daß wir euch kein Leid antun wollen."
    „Wie könnt ihr unsere Hilfe benötigen?" Die beiden lösten sich aus der Umklammerung. Das wortführende, grazilere Wesen zeigte auf sein seltsames Gerät. „Wir sind Musikanten. Ich bin Santade von Sonnbajir, die berühmteste Solistin des 9-Imbariem, und der Grobschlächtige da neben mir ist mein Diener Junker, der mich auf dem Kabremm begleitet. Wir stammen von Burtyn, und ich muß schon sagen... so einen Umgang bin ich nicht gewohnt!" Santade wurde zusehends kecker, als sie den Schrecken überwand und merkte, daß tatsächlich keine Gefahr drohte.
    Atlan sah zu Startac, der leise sagte: „Sie waren schon lange nicht mehr zu Hause, denn ich kann ihre Sehnsucht fühlen. Es ist eine ganz ähnliche Emotion wie bei uns."
    Santade machte einen Satz rückwärts. „Was ist das für einer? Liest er meine Gedanken? Der Herr wird ihn strafen!"
    Atlan ging nicht darauf ein. „Dein Herr, ist das Torr Samaho?"
    Bei der Nennung des Namens zuckten beide Burtyner sichtlich zusammen.
    „Ja", quäkte Junker nach kurzer Pause. „Seit langer Zeit. Wir spielen nur noch für ihn. Lange, lange Zeit ...
    viel zu lange."
    „Er hat euch entführt, nicht wahr?" fragte der Arkonide sanft. „Und hält euch gegen euren Willen fest."
    „Wir müssen immer bei ihm sein", gestand Santade. Sie legte ihr seltsames Verhalten ab, der Kummer ließ sich nicht mehr zurückdrängen. „Wir müssen spielen, bis unsere Hände bluten, ununterbrochen, ohne Schlaf und Nahrung ... Manchmal gönnt er uns eine Pause. Er hat gesagt, daß er unser Leben verlängert, damit wir ihm dienen können, solange es ihm gefällt. Wenn er sich langweilt, erzählt er uns viel."
    „Alles", fügte Junker eifrig hinzu. „Wir haben viele Sprachen gelernt, es ist gar nicht schwer. Der Herr verheimlicht nichts vor uns."
    Atlans Augen leuchteten auf. „Das ist sehr erfreulich", stellte er fest. „Denn genau das ist die Hilfe, die ich von euch benötige: Informationen."
    „Und was bietest du uns dafür?" piepste Santade. „Aus welchem Grund sollten wir dir helfen? Wir wissen noch nicht einmal, wer ihr alle seid!"
    „Entschuldigung, das habe ich versäumt." Atlan holte die Vorstellung nach und schloß: „Der Grund, weswegen ihr uns helfen könnt, ist einfach - ihr seid keine Freunde von Torr Samaho. Wir werden euch zur Freiheit verhelfen, eure Qualen beenden."
    Junker richtete die Tütenohren steil nach vorne. „Ist das auch wirklich wahr?" krächzte er.
    „Ist doch egal", schnatterte Santade neben ihm. „Es ist unsere große Chance, und wir werden sie nutzen! Der Herr ist schon seit einiger Zeit verschwunden, und damit habt wohl ihr zu tun?"
    „Allerdings."
    „Ihr kennt Torr Samaho also von früher?"
    „Ja, bedauerlicherweise."
    „Na", pfiff die Musikerin und setzte sich ihr keckes Hütchen wieder auf, „da werdet ihr aber einige Überraschungen erleben!"
    Der Ehrgeiz schien sie gepackt zu haben, sie wollte von ihrem großen Wissen verkünden.
    Und schockierend war in der Tat, was sie zu berichten hatte.
     
    *
     
    „Torr Samaho ist überhaupt kein Diener der Materie mehr", pflanzte Santade von Sonnbajir gleich die erste Enthüllung in den Raum.
    „Trotzdem hat er noch viel zuviel Macht", murmelte Junker.
    Ihre Zuhörer bekamen große Augen. Selbst Mohodeh Kascha zeigte eine kurze Gefühlsregung durch

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