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2095 - Nekrophoren

Titel: 2095 - Nekrophoren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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aber nicht vergessen. Es ist auch in unserem Interesse, daß die Nekrophoren rückstandslos vernichtet werden. Die Frage ist nur, auf welche Weise. Und wann.
    Zweifellos wird der Roboter dann Jagd auf uns machen. Die Aussicht, Cairol zu entkommen, liegt selbst angesichts des mächtigen Haluters, des Ritters von Dommrath und zweier Mutanten bei nahezu Null.
    Das weiß ich. Aber soll ich eine Freundin einfach sterben lassen?
    Was wurde eigentlich aus den Bomben, erinnerte mich der Logiksektor, die Mondra Diamond in der Werkstatt der Alpha-Ingenieure legen sollte? Vorausgesetzt, ihr findet sie - könntet ihr einen Vorteil daraus ziehen?
    In diesem Augenblick war mir alles klar.
    Startac Schroeder war nicht nur Teleporter, sondern auch Orter. Ich dachte intensiv an ihn und konnte nur hoffen, daß er meine Seelenqual erkennen und mich hier herausholen würde.
    Mich und Mohodeh Kascha.
    Plötzlich gab es neben mir ein leises Geräusch.
     
    *
     
    Startac Schroeder brachte uns nacheinander wieder zurück auf das Dach des Prismen-Zahnrads. Ich bezweifelte zwar, daß diese Entfernung ausreichte, um uns aus der Reichweite von Cairols Gehör zu bringen, wenn der Kosmokratenroboter uns denn unbedingt belauschen wollte. Zumindest fühlte ich mich jetzt nicht mehr so abgrundtief unbehaglich wie in seiner unmittelbaren Gegenwart.
    Der Mutant sagte nichts, lächelte nur gequält, als ich ihn auf die Suche nach den Bomben schickte.
    Kurz darauf kehrte er mit einem Beutel voller Sprengkörper zurück. Es waren genau 18 Stück.
    Mondra Diamond hatte ihn offenbar an der Stelle zurückgelassen, an der sie von Torr Samaho überwältigt worden war.
    Ein irrwitziger Gedanke brandete in mir empor. Ich wußte, wir könnten uns möglicherweise in Sicherheit bringen. Wenn wir uns auf die Suche nach einer Gondel konzentrierten statt auf den Kampf gegen Cairol, könnten wir Glück haben. Mit einer Gondel kämen wir bis zur Entree-Station, und von dort könnte Schroeder uns nach Clurmertakh bringen.
    Vielleicht konnte Startac auch direkt aus der fliegenden Stadt in die Entree-Station teleportieren, es käme auf einen Versuch an.
    Vielleicht schafften wie es dann, rechtzeitig in die SOL zu gelangen und uns in Sicherheit zu bringen.
    Mondra, dachte ich. Mondra.
    Wir müßten sie zurücklassen, müßten sämtliche Lebewesen von ZENTAPHER opfern, auch wenn es nur Klone waren ...
    Parrim, dachte ich. Santade. Junker.
    Die Toten würden Gesellschaft bekommen.
    Unermeßlich viel Gesellschaft.
    „Das kommt nicht in Frage", flüsterte ich. „Wir werden versuchen, Cairol unter Druck zu setzen."
    Mohodeh Kascha sah mich fragend an. „Der Roboter hat einen Fehler begangen, als er uns als bedeutungslos abtat", sagte ich und hoffte, daß diese Worte mehr waren als eine reine Durchhalteparole.
     
    4.
     
    Mondra Diamond: Vor dem Sturm Mondra Diamond spürte, daß Torr Samaho nicht mehr viel Zeit blieb.
    Er verblutete.
    In den Adern des riesenhaften Körpers eines Maunari-Fischers vom Terminalen Ozean mochte zwar eine Menge Blut fließen, aber irgendwann würde es sich erschöpft haben. Und dann ...
    Die Agentin bezweifelte, daß der Zyklop langsam hinüberdämmern würde. Daß er gemächlich in die Kälte eintauchte, die nach ihm griff, oder in das Nichts oder was auch immer. Nein, das sah ihm nicht ähnlich. Außerdem hatte er ja nicht die geringsten Zweifel an seinen Absichten gelassen.
    Die suggestiven Impulse des Zyklopen hielten sie weiterhin in ihrem Bann. Mondra bewegte sich automatisch wie ein Roboter, erledigte Tätigkeiten, deren Sinn und Zweck sie nicht verstand.
    Zuerst schickte Torr Samaho sie ans andere Ende der Lagerhalle. Sie mußte zweimal den Transmitter wechseln und erreichte dann einen besonders gesicherten Trakt. Meterdicke Wände aus einem ihr unbekannten Metall und mehrfach gestaffelte Schutzschirme versperrten ihr den Weg.
    Automatisch betätigte sie in einer bestimmten Reihenfolge Kodegeber, berührte Kontrollflächen und beantwortete Fragen, die eine künstliche Stimme ihr stellte, und ein Energieschirm nach dem anderen erlosch, ein Schott nach dem anderen öffnete sich vor ihr.
    Die ganze Zeit über hatte sie das Gefühl, daß etwas in ihr Innerstes griff. Wie umfassend die manuellen und sonstigen Sicherheitsvorkehrungen auch sein mochten, sie war von einem überzeugt: Hätte das, was in ihrem Geist tastete, sie abgelehnt, sie wäre auf der Stelle zerstrahlt oder sonstwie getötet worden.
    Diesem stark gesicherten Bereich hatte

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