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2095 - Nekrophoren

Titel: 2095 - Nekrophoren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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alle auf einen Streich zu töten ... bevor die Bomben zündeten.
    Was hielt ihn davon ab?
    Vielleicht der Umstand, daß ich noch immer mit der Ritteraura versehen war? Einen Zellaktivator komokratischer Herkunft trug?
    Hatte er Rücksprache mit den Kosmokraten gehalten? Schreckten die Mächte der Ordnung tatsächlich davor zurück, einen ehemals nicht ganz unwichtigen Beauftragten' zu beseitigen?
    Fürchteten sie etwa um ihr Prestige?
    Müßige Spekulationen, raunte der Logiksektor.
    „Wir haben keine Wahl", sagte ich. „Wir sind einverstanden. Aber unter einer Bedingung: Du forderst drei Gondeln an und stellst sie uns zur Verfügung. Drei Gondeln mit uneingeschränktem Flugrecht, mit denen wir auch die fliegenden Städte erreichen können."
    Cairol der Dritte betrachtete mich weiterhin. „Menschen", sagte er dann. Es klang unsagbar verächtlich.
    Obwohl Mohodeh Kascha Kimbaner und ich Arkonide war, wußte ich genau, was er damit meinte.
    Der Roboter wandte sich wortlos ab und erstarrte wieder, und vor ihm bildeten sich neue holographische Datenpakete.
    Kurz darauf setzten drei Gondeln auf dem Dach der Transmitter-Plattform auf.
    Ich atmete erleichtert durch. Bis zum Schluß hatte ich nicht die geringste Ahnung gehabt, ob Cairol auch diese, die wohl kleinste Forderung erfüllen würde.
    Nun konnten wir uns auf die. Suche nach Mondra Diamond begeben. Es war undenkbar, daß wir die ehemalige Agentin einfach zurückließen.
    Aber wie sollten wir sie in acht Stunden finden? Ganz zu schweigen davon, daß wir nach Ablauf dieses Zeitraums den Chaotender und Clurmertakh verlassen haben mußten ...
     
    5.
     
    Mondra Diamond: Der letzte Schlag Der Angriff war wie ein Feuerspeer, der tief ins sowieso schon geschundene Innere Torr Samahos fuhr, der blutiges Seelenfleisch zusätzlich aufriß und versengte, der wühlte und grub und nagte und fraß und zerrte.
    Mondra Diamond erlebt ihn mit, als würde der letzte Bewußtseinsrest des Architekten Kintradim Crux mit brennender Gewalt auch in ihren Geist eindringen, das Überraschungsmoment nutzen, sich wieder zurückziehen und mit Widerhaken noch schrecklichere, klaffendere Wunden reißen, nur um sofort darauf an einer anderen Stelle erneut in Samahos Ich zu preschen und ihn dort auf dieselbe Weise zu verheeren.
    Der Zyklop war praktisch nicht mehr zurechnungsfähig. Er war unglaublich schwach geworden, hatte vielleicht noch eine Stunde zu leben. Der Versuch, die Nekrophore zu öffnen, hatte ihn völlig erschöpft.
    Doch er war noch immer ein Wesen, das über eine Lebenserfahrung von drei Millionen Jahren verfügte. Das ein gesamtes Volk in sich aufgenommen hatte.
    Das ein Diener der Materie gewesen war, eine Kosmische Fabrik befehligt hatte.
    Torr Samaho konzentrierte den letzten Rest seiner Kraft und leistete erbitterten Widerstand, nahm den Kampf gegen den Bewußtseinssplitter auf.
    Lindernde, kühlende Flüssigkeit ergoß sich durch die Wunden, die der Speer gerissen hatte, und verwandelte sich dann in eine alles zermalmende Flut, die das Feuer löschte, die Widerhaken abschliff, sich um den Speer legte, die scharfen Schneiden abrundete. Langsam, unendlich langsam drängte das Wasser die Flammen zurück.
    Doch der Kampf forderte seinen Tribut. Der ehemalige Diener der Materie brachte alles auf, was er mobilisieren konnte, und Mondra spürte, wie sie seiner Kontrolle entglitt.
    Zeit hatte schon längst keinerlei Bedeutung mehr für sie. Es mochten Ewigkeiten sein oder nur ein paar Sekunden, doch plötzlich hatte sie wieder Gewalt über ihre Hand.
    Die Hand, die den Meßfühler hielt, das meterlange, scharfkantige Gerät, mit dem sie die Nekrophore endgültig öffnen konnte.
    Langsam ließ sieden Arm sinken, und Torr Samaho verhinderte es nicht, bemerkte es wohl gar nicht.
    Und dann hatte sie auch wieder Gewalt über ihre Beine.
    Schritt für Schritt bewegte sie sich von dem Zyklopen fort, in Richtung Ausgang, zu der Gondel hin, mit der sie und Torr Samaho Box-ZENTAPHER angeflogen hatten. Zentimeter für Zentimeter ...
    Und mit jeder Bewegung wurde die Kontrolle des Zyklopen über sie schwächer, nahm sie immer mehr von ihrem eigenen Körper wahr, wurden die mentalen Fäden dünner, an denen Samaho zog Allein würde der ehemalige Diener die Nekrophore nicht öffnen können, dazu war er viel zu schwach, dazu waren seine Hände viel zu ungeschlacht.
    Wenn sie es bis zu der Gondel schaffte oder wenn sie sich irgendwo verstecken und ausharren konnte, bis Samaho starb, bis sein

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