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2095 - Nekrophoren

Titel: 2095 - Nekrophoren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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die Große Verheerung nichts anhaben können, ein weiteres Indiz dafür, daß hier etwas von enormer Bedeutung gelagert wurde.
    Doch Mondra holte lediglich eine Handvoll Werkzeuge aus dem Raum, den sie schließlich betrat, ein großes, schaufelartiges und mehrere kleine, die sie an Impulsgeber erinnerten, einen Gegenstand, bei dem es sich um einen Individualtaster zu handeln schien, und einen Kodegeber.
    Dann führten Samahos Befehle sie in den gegenüberliegenden Teil von Box-ZENTAPHER. Aus einem ähnlich abgesicherten Bereich holte sie weitere Werkzeuge, diesmal aber klobige, so große, daß sie sie nur mit Hilfe dafür vorgesehener Antigravprojektoren befördern konnte.
    Auch dieses Gerät schaffte sie zu der Stelle, an der der ehemalige Diener der Materie auf sie wartete.
    Dabei kam sie an einem Faß vorbei, das das nackte Grauen in ihr auslöste.
    Sie spürte sofort - dieses Faß war undicht.
     
    *
     
    Sie blieb vor dem Faß stehen, und sie fühlte, wie aus einem winzigen Leck ein Biozid entschlüpfte, und sie wußte, daß dieser Augenblick auf einem fernen Planeten im Land Dommrath unendliches Leid verursachen würde.
    Das war die Nekrophore, die seit dem Stranden von ZENTAPHERS Biozide in die Galaxis Dommrath entweichen ließ.
    Die verantwortlich war für die Seuche, gegen die es kein Gegenmittel gab, die immer wieder ganze Planeten dieser Welteninsel entvölkerte. Die ihre Bewohner zu einem qualvollen Tod verurteilte, vor dem es keine Rettung gab.
     
    *
     
    Als hätte Torr Samaho wahrgenommen, daß sie vor der undichten Nekrophore verharrte, verstärkte er den geistigen Druck auf sie und zwang sie, sich wieder in Bewegung zu setzen.
    Natürlich, dachte die ehemalige TLDAgentin. Sie war geistig eins mit Samaho, sie spürte, daß die Kräfte des ehemaligen Dieners schwanden, und sie wußte, daß der Zyklop nicht auf sie verzichten konnte. Denn die feinen Werkzeuge,. die außerhalb der Kapsel STERN zum Offnen einer Nekrophore nötig waren, vermochte der Mörderprinz schon längst nicht mehr mit eigenen Hände zu bedienen.
    Samaho hatte es eilig.
    Mondra schob die schweren Geräte so zusammen, wie Samaho es ihr auftrug. Mit Hilfe eines Antigravprojektors klemmte sie dann ein Faß zwischen ihnen ein.
    Außerhalb der Kapsel STERN, dachte sie. Das ist der Schlüsselsatz. In der Kapsel gibt es bestimmt Vorrichtungen zum Offnen einer Nekrophore, aber es war nie vorgesehen, daß so etwas hier geschieht, wo ...
    Dann griff sie nach einem der kleineren Werkzeuge, und ihre Hand näherte sich dem Symbol auf der Deckfläche, den winzigen roten Punkten, die unregelmäßig verteilt waren wie die Atome in einem verwirbelten Gas ...
    Die Spitze des Werkzeugs berührte einen Punkt, und Mondra glaubte, ein Geräusch in der Nekrophore zu hören, ein leises Klicken.
    Der nächste Punkt, das nächste Klikken.
    Und die ganze Zeit über war das fremde Etwas in ihrem Verstand.
    Das ist die eigentliche Kontrollfunktion, dachte die ehemalige Agentin. Außerhalb von STERN kann nur Kintradim Crux eine Nekrophore öffnen. Sein Geist muß dazu anwesend sein. Und sein Geist war noch vorhanden. In Torr Samaho.
    Wieder berührte die Spitze des Werkzeugs einen Punkt auf dem Faß. Wieder klickte es kaum wahrnehmbar.
    Mondra versuchte, sich gegen Samahos Bewußtsein aufzulehnen, doch so geschwächt der Zyklop auch sein mochte, sie, ein bloßer Mensch, war dem ehemaligen Diener der Materie hoffnungslos unterlegen. Sie kämpfte, sie bäumte sich auf, sie warf alles, was sie hatte, in die Waagschale, um die Herrschaft über ihren Körper zurückzuerlangen, und doch war sie nicht stark genug, Samahos Kräften zu widerstehen.
    Und mit jeder Berührung ging die Öffnung der Nekrophore voran. Mit jeder Berührung rückte die Auslöschung allen intelligenten Lebens im Land Dommrath ein Stückchen näher.
    Entsetzt stellte Mondra fest, daß die erste Phase des Prozesses nun abgeschlossen zu sein schien. Sie legte das kleine Werkzeug auf den Boden und hob ein anderes hoch, den schaufelartigen Gegenstand, den sie aus dem ersten Sicherheitstrakt geholt hatte. Plötzlich wußte sie, daß es sich dabei um einen hochkomplizierten Meßfühler handelte. Und sie wußte: Sie mußte nur noch einige wenige Schaltungen vornehmen, und das Faß konnte geöffnet werden.
    Ihre Finger bewegten sich wie von Geisterhand geführt, als ...
    ...als eine Art elektrischer Schlag sie erstarren ließ.
    Torr Samaho!
    Sie war eins mit seinem Geist, und sie erkannte im selben

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