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2095 - Nekrophoren

Titel: 2095 - Nekrophoren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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bewußtlos und stark entkräftet. Da sie ihren Schutzanzug nicht mehr trug, kniete Trim Marath neben ihr nieder und übernahm mit Hilfe seiner Medo-Einheit die Erstversorgung.
    „Kreislaufstützende Präparate und zwei, drei Infusionen müßten genügen." Deutlich war aus der Stimme des Monochrom-Mutanten die Erleichterung herauszuhören.
    Ein weiteres Indiz dafür, daß der Junge sic4ein wenig in die attraktive Ex-Agentin verguckt hatte.
    In Mondras Händen lag ein seltsames Funkgerät, offenbar eine Armbandausführung. „Damit hat sie das Notsignal abgestrahlt", erklang Ichos grollende Stimme, „wohl kurz bevor sie die Kräfte verlassen haben."
    „Aber wie ist Mondra hierher gekommen?" fragte ich. „Und das ist also der Lagerplatz der legendären Nekrophoren ..."
    Wir erhielten die Bestätigung, als wir uns in der riesigen Halle umschauten, die silbern polierten Fässer in ihren Halterungen sahen und die unzähligen, die verstreut auf dem Boden lagen. Ihre Deckelflächen wiesen allesamt identische Symbole auf, Kreise aus Hunderten kleiner roter Punkte, unregelmäßig verteilt.
    Wie bei denen im Observatorium, dachte ich.
    Und dann verspürte ich die Furcht. Die Fässer ließen mich unwillkürlich erschauern. Je länger ich mich in der Halle aufhielt, desto deutlicher empfand ich es. Was immer sich in diesen Fässern befand, es stellte eine 'entsetzliche Gefahr dar.
    „Das sind Nekrophoren", sagte ich.
    Niemand widersprach mir. Mohodeh Kascha nickte lediglich. Er war im Observatorium gewesen, er hatte die Kapsel STERN benutzt.
    Myles Kantor trat vor, näherte sich zögernd einem Faß. Seine Bewegungen muteten fast widerwillig an, doch er war Wissenschaftler. Er konnte einfach nicht anders.
    Solch eine Gelegenheit, Mysterien der übergeordneten Mächte, wenn nicht sogar der Schöpfung selbst, auf den Grund zu gehen, würde er vielleicht nie wieder bekommen.
    Er bot alles auf, was sein Anzug und seine Ausrüstung zu bieten hatten, und untersuchte die Fässer nach allen Regeln der Kunst. Aber sie war nicht gut genug; die der Chaotarchen war offensichtlich weit überlegen.
    „Viele Aufschlüsse sind nicht zu gewinnen", gestand er schließlich ein. „Jede der Nekrophoren hat eine Masse von genau 1,888 Tonnen."
    „Das ist weniger, als man angesichts der Ausmaße hätte erwarten sollen", sagte ich.
    Der blasse Wissenschaftler nickte. „Doch verblüffend ist, eigentlich etwas ganz anderes", fuhr er fort. „Die Masse der Umhüllung selbst entspricht fast genau 1,888 Tonnen. Der Inhalt der todbringenden Behältnisse wiegt anscheinend so gut wie nichts."
    Ich sah Myles an, fragte nicht, wie er das herausgefunden hatte, überlegte lediglich, welche Bedeutung es hatte.
    Bis neben mir die Luft flimmerte und Startat Schroeder mir aus weit aufgerissenen Augen einen Blick zuwarf, in dem das nackte Entsetzen mitschwang.
    „Ich habe Torr Samaho gefunden", sagte der Teleporter und Orter, nahm mich bei der Hand und sprang.
     
    *
     
    Ich war nicht der erste, den er zu dem ehemaligen Diener der Materie gebracht hatte.
    Trim Marath stand wie erstarrt vor der grobschlächtigen, grausam zugerichteten Gestalt, musterte sie mit Augen, die womöglich noch größer waren als die des Teleporters.
    „Wie hast du ihn gefunden?" fragte ich Startat. „Hast du ihn geortet? Hat er noch gelebt, als wir hier eintrafen?"
    Schröder schüttelte den Kopf. „Ich habe etwas wahrgenommen", sagte er, „aber kein Bewußtsein.
    Nein, es war eine ... eine unnatürliche Kälte, für deren Vorhandensein ich keine Erklärung hatte. Sie löste sich schnell auf, schien zu verfliegend und ich ..."
    „Ich habe ihn besiegt", unterbrach Trim seinen Freund. „Ich habe einen Diener der Materie besiegt.
    Und getötet." Kein Triumph, sondern nackte Qual schwang in seiner Stimme mit.
    „Dein Schwarzer Zwilling hat ihn verletzt", sagte ich. „Um dich zu schützen. Er wollte dich nur verteidigen. Und das, nachdem Mohodeh Kascha ihn mit dem Xan-Katapult beschossen hat. Nachdem sein Anzug der Macht offenbar nicht mehr funktionierte und ihn nicht mehr schützte. Du mußt dir keine Vorwürfe machen, Trim."
    Der Para-Defensor schien meine Worte gar nicht zu hören. „Ich erinnere mich daran, daß ich eigentlich atmen wollte. Was nützt ein Sieg, wenn ich ihn nicht feiern kann? Aber jetzt will ich nicht mehr atmen. Drei Millionen Jahre, Atlan! Der Diener der Materie ist nach fast drei Millionen Jahren Leben nun doch gestorben!
    Ich wußte nicht, was ich darauf

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