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2095 - Nekrophoren

Titel: 2095 - Nekrophoren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Kantor, Dao-Lin-H'ay und Icho Tolot ...
    Acht Sterbliche oder relativ Unsterbliche, die das Geheimnis eines Chaotenders ergründet hatten.
    „Entree-Station", sagte ich. Myles hatte das Ziel schon programmiert, und die Gondel setzte sich in Bewegung, trat ihren irrwitzigen Flug an.
    Ich hatte Flotten kommandiert, ein Imperium beherrscht und Kosmokraten gesehen.
    Es war so gut wie unmöglich, innerhalb von vier Stunden das Innere der Wolkenkapsel zu verlassen und die SOL zu erreichen.
    Aber es war auch unmöglich gewesen, die Druuf zurückzudrängen, mit den Maahks einen Friedensvertrag zu schließen und die Große Leere zu erreichen.
    Vier Stunden.
    Vier Stunden waren eine Ewigkeit.
     
    *
     
    Omuel, die Begrüßungsandroidin der Entree-Halle, schien uns zu erwarten, als wir die Station betraten. Die humanoide Gestalt in ihrer weiten Robe und mit ihrem adlerhaften Gesicht betrachtete uns wie so oft schweigend, nahm uns lediglich zur Kenntnis, und meine instinktive Nervosität steigerte sich sprunghaft, als ich ihren Blick auf mir spürte. Sie mochte uns nicht.
    „Es gibt nur zwei Seiten", hatte sie zu mir gesagt. „Und du stehst auf der falschen." Womit sie meinte, daß ich kein Vertreter der Mächte des Chaos war.
    Die gesamte Entree-Station mochte uns nicht.
    Jetzt war es mir völlig gleichgültig.
    Wird Cairol auch dich retten? fragte ich mich, als ich mich an der wie stets in der Luft schwebenden Erscheinung vorbeidrängte. Wird er dich evakuieren, oder wird er dich zurücklassen?
    Icho rannte - mit noch immer molekularverdichtetem Körper - voran. Die lebende Kampfmaschine war bereit, jeden unerwartet auftauchenden Gegner, jeden Instinktkrieger oder sonstigen Feind, einfach zu überrennen. Wir konnten ihm kaum folgen. Immer wieder blieb er stehen, drehte sich um, wartete auf uns.
    Wir erreichten den Mittelpunkt der ellipsenförmigen Kapsel. Startac Schroeder stöhnte gequält auf und streckte die Hand aus.
    „Ich als letzter", sagte ich, und als Startat schließlich meine Hand ergriff, wußte ich, wie lächerlich wenig 14.400 Sekunden waren.
    Dann befand ich mich auf der anderen Seite, hatte den Chaotender verlassen., und die Hitze des Standarduniversums, der Wüste des Planeten Clurmertakh, schlug über mir zusammen.
    Hier ist es heißer als auf Hellgate, dachte ich. Viel heißer.
    Aber Perry war nicht hier.
    Das Wasser ist naß ...
    Und das war meine Chance.
    Vielleicht würde ich es diesmal ja schaffen ...
     
    6.
     
    Cairol der Dritte: Der Sinn der Chaotender-Konstruktion Cairol überlegte, ob er seine Emotio-Schnittstelle desaktivieren sollte. Er wartete mit der Geduld eines Roboters, aber doch mit der inneren Teilnahme einer Kosmokratenmaschine ab.
    Und diese Teilnahme störte ihn.
    Er verstand nicht, wieso das Verhalten eines abtrünnigen Ritters der Tiefe, sein Einsatz für bloße Klone, solch eine Regung in ihm auslösen konnte.
    Vier Stunden lang dachte er darüber nach, während er gleichzeitig Daten aus dem Zentralrechner von ZENTAPHER aufnahm und weiterleitete, für den Fall, daß einzelne Details der Technik des Chaotenders seinen Herren wider Erwarten doch noch unbekannt sein sollten.
    Vier Stunden blieben ihm auch noch bis zum Ende der Frist, die er mit dem abtrünnigen Ritter ausgehandelt hatte, als die Alpha-Ingenieure die Kommandozentrale und die Fernsteuerung MOR-HANDRAS, das MO'Rhyntra, betriebsbereit meldeten.
    Das war der Augenblick, auf den Cairol gewartet hatte. Nun konnte er die temporalen Beschleunigungen, die einen funktionsfähigen Chaotender so ungeheuer mächtig machten, voll ausnutzen.
    Er spielte kurz mit dem Gedanken, von einer Sekunde zur andern die Wolkenkapsel abzuschalten, zog ihn jedoch nicht ernsthaft in Betracht. Er würde sich an die von ihm getroffene Abmachung halten.
    In dieser Hinsicht waren seine Direktiven eindeutig. Das ihm vorliegende Psychogramm des ehemaligen Ritters der Tiefe sagte aus, daß sich auch Atlan an Absprachen hielt.
    Cairol wies die Alpha-Ingenieure an, MORHANDRA auf den Vollbetrieb vorzubereiten.
    „Ihr werdet die Zeitabläufe verschiedener Kabinette nun so sehr beschleunigen, daß gewisse Reparaturarbeiten nahezu in Nullzeit stattfinden können", befahl er ihnen. „Dasselbe gilt für die Klonung von Arbeitskräften und den Neubau ausgewählter technischer Einrichtungen."
    Der Roboter hatte nicht die Zeit, frische Rohstoffe von außerhalb des Chaotenders beschaffen zu lassen. Er analysierte die aktuellen Daten und befand, daß das

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