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2095 - Nekrophoren

Titel: 2095 - Nekrophoren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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der Praxis das endgültige Aus für uns.
    Ich werde die SOL nicht mehr warnen können, wir werden die Forschungsstation nicht evakuieren können. Wir werden Clurmertakh nicht verlassen können, nicht einmal die Wüste Ich hatte einen einzigen Trost.
    Die Favvinta, die seltsamen Niveauteleporter, die uns erst zu ZENTAPHER gebracht hatten, würden sich angesichts der Phänomene bestimmt an andere, ungefährdete Orte zurückziehen. Um sie mußte ich mir keine Sorgen machen.
    Sie würden überleben.
    Dann überfiel mich das Schwindelgefühl.
     
    7.
     
    Fee Kellind: Eins zu null Tangens der Falke rieb gerade seine Haut mit Sand ein, um zu verhindern, daß sie zuviel Feuchtigkeit aus der Luft aufnahm, als er abrupt innehielt und seine lidlosen Augen beträchtlich größer zu werden schienen. Wie er diesen Eindruck erzeugte, war Fee.Kellind noch immer ein Rätsel.
    Der Sand rieselte zwischen seinen Fingern hindurch und bildete auf dem Boden eine winzige Pyramide.
    Normalerweise betrieb der Stellvertretende Chefwissenschaftler diese lebenswichtige Körperpflege ausschließlich in seiner Kabine, doch die Anspannung, wenn nicht sogar die Verzweiflung, hatte ihn darauf beharren lassen, nicht von seinem improvisierten Strangeness-Effekt-Aufspürer ohne syntronische Unterstützung zu weichen.
    Ronald Tekener verspürte eine ähnliche Anspannung, davon war die Kommandantin der SOL überzeugt.
    Denn ihr erging es nicht anders. Sie hätte am liebsten die Faust in ein Kontrollpult gerammt, die positronischen Bestandteile herausgezerrt und ihnen den virtuellen Hals umgedreht.
    Oder der SOL den Befehl gegeben, nach Clurmertakh zu fliegen und die Dunkle Null mit allem zu beschießen, was das goldene Schiff aufweisen konnte.
    Sie hatten noch immer kein Lebenszeichen von Atlan und den anderen erhalten.
    Fee fragte sich, wie lange Ronald Tekener noch ruhig bleiben würde.
    „Die von mir angemessenen Strangeness-Werte ...", sagte Tangens langsam, und seine Stimme klang unnatürlich ruhig, „... schlagen soeben in einen beinahe irrwitzigen Bereich nahe dem Wert eins aus. So etwas habe ich noch nie gesehen. So etwas ist eigentlich gar nicht möglich."
    Fee Kellind schluckte. Je näher der Strangeness-Wert eines Universums der Eins kam, desto fremder war dieses Universum, desto weiter war es vom Standarduniversum entfernt. Und eins mit einem Strangeness-Wert nahe eins mußte unvorstellbar weit entfernt sein. Dort konnten nicht einmal mehr annähernd Bedingungen herrschen, wie sie der Besatzung der SOL vertraut oder auch nur verständlich waren.
    „Das Phänomen ist verbunden mit der Ortung sehr intensiver Emissionen im UHF-Bereich", fuhr der Stellvertretende Chefwissenschaftler fort, und sein Gesicht leuchtete im Licht der holographischen Darstellung seiner Gerätschaft wieder dämonisch dunkelgrün.
    „Holos!" befahl Fee Kellind. „Sofort! Konzentration auf die Dunkle Null!"
    Neue Hologramme bildeten sich vor ihr, und der Mund der überaus attraktiven Frau klaffte weit auf.
    Wie aus weiter Ferne hörte sie Ronald Tekeners Kommentar. Der relativ Unsterbliche sprach lediglich drei Worte: „Ach, du Scheiße!"
    Fee Kellind konnte nicht glauben, was sie sah.
    Direkt über der Dunklen Null bildete sich ein an der Basis drei Kilometer durchmessender, sich nach oben verbreiternder schwarzer Trichter aus.
    „Unbegreiflich", sagte Tangens der Falke. „In diesem Trichter sinken die Strangeness-Werte langsam ab ... null Komma fünf ... null Komma drei :.. null Komma eins ... und jetzt haben sie den Normwert null erreicht!"
    Damit gibt es dort keine Strangeness mehr, dachte Fee. Damit ist das gerade noch unvorstellbar fremde Universum der Dunklen Null identisch mit dem unsrigen geworden!
    „Vergrößerung", sagte sie.
    Abrupt zeigten die Holos Detailaufnahmen, und sie erkannte, daß am Boden des Trichters, in der Hülle des 36 Kilometer durchmessenden Objekts, mit einemmal gleißend helle Schneisen offenstanden.
    „Neue Meßwerte", sagte Tangens. „Was sich da gebildet hat, erinnert an die Pseudo-Black-Holes von Metagrav-Antrieben."
    Fee verstand gar nichts mehr.
    Und dann ... dann kam aus dem Inneren der Dunklen Null ein Strom von Raumfahrzeugen zum Vorschein, der nicht enden zu wollen schien.
    Die Datenanalyse-Holos nannten genaue Zahlen, aber Fee sah auch so, daß es einige hundert waren, in verschiedensten Formen und Größen, einige vierhundert Meter und mehr lang.
    Die Schneisen schlossen sich wieder, nur um sich kurz darauf ein zweites

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