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2095 - Nekrophoren

Titel: 2095 - Nekrophoren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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die, genauso manövrierunfähig wie das Ritterschiff, über uns geschwebt und einen Absturz nur mit knapper Not verhindert hatte.
    Zwei Minuten ...
    Die Holos zeigten die entsetzliche sich nähernde Front aus Plasma und Strahlung, die blendende Woge, die alles zerstörte, was in ihren Griff geriet, die zum Meer wurde und dann zum Ozean, bis sie schließlich das gesamte Weltall auszufüllen schien.
    Anderthalb Minuten ...
    Die SOL und die ATHA'KIMB erreichten den Orbit von Clurmertakh, beschleunigten mit Höchstwerten, wobei das Hantelschiff auf das Ritterschiff Rücksicht nahm, das alles andere als im besten Zustand war ...
    Eine Minute ...
    ... flogen vor der Strahlungs- und Plasmafront der Nova her, gewannen an Geschwindigkeit, aber nur langsam, unendlich langsam ...
    Es reicht nicht, dachte ich. Eine halbe Minute. Wir schaffen es nicht ...
    ... und die Front kam immer näher, und die ATHA'KIMB erzitterte wieder wie unter dem Zugriff eines Riesen, und die Ausläufer der Front berührten die Schiffe, und...
    Die SOL und die ATHAKIMB traten in den Hyperraum ein.
     
    *
     
    Schlagartig hörte das Zittern auf.
    Das des Schiffes, aber nicht das meines Körpers.
    Irgendwann verließ die ATHA'KIMB den Hyperraum wieder, an einem vorher mit der SOL vereinbarten Treffpunkt, und ich setzte per Transmitter auf das Hantelschiff über.
    Ich wollte nur noch schlafen, aber ich wußte, ich würde nicht dazu kommen. Ich mußte Bericht erstatten, Fee Kellinds und Ronald Tekeners verständliche Neugier befriedigen, mit Wissenschaftlern Details meiner Beobachtungen besprechen und Datenwürfel anlegen.
    Aber ich kam nicht einmal dazu, die nötigsten Erklärungen über den Chaotender ZENTAPHER, Torr Samaho und Cairol den Dritten abzugeben.
    „Die Flucht aus dem ClurmertakhSystem ist ohne Verluste an Menschen oder Material gelungen", begrüßte mich Fee Kellind, ganz die pflichtbewußte Kommandantin, und dann verstummte sie, weil Roman Muel-Chen, der Emotionaut und Pilot der SOL, zu uns trat und sie brüsk unterbrach.
    „Ich muß dich dringend sprechen, Atlan", sagte er. Der Blick des durchtrainierten Olympgeborenen war ernst, sehr ernst. „Es ist wichtig."
    „Natürlich", sagte ich.
    „SENECA hat mir während des Fluchtmanövers einen höchst beunruhigenden Vorgang gemeldet.
    Die Beschleunigung der SOL ist angesichts der eingesetzten Energie um einen winzigen Bruchteil kleiner ausgefallen als erwartet."
    Mir war sofort klar, was das bedeutete. Die Masse der SOL mußte sich innerhalb der letzten Stunden vergrößert haben, ohne daß irgend jemand etwas davon bemerkt hatte.
    Der Emotionaut nickte, als ich meine Schlußfolgerung äußerte. „Der Betrag, um den es sich handelt, ist gering, im Grunde bedeutungslos ..."
    „Wichtig ist, daß es überhaupt gelungen ist, etwas unbemerkt an Bord zu schaffen. Wie ist das möglich?"
    „Ich habe nicht die geringste Ahnung."
    „Wie groß ist diese zusätzliche Masse?"
    „Es handelt sich um genau eins Komma achtachtacht Tonnen ..."
    Ich löste die höchste Alarmstufe für das gesamte Schiff aus.
     
    *
     
    Meine Reaktion rief bei Fee Kellind genauso großes Unverständnis hervor wie Muel-Chens Meldung.
    Aber ich hatte ein fotografisches Gedächtnis. Ich hatte nicht die kleinste Kleinigkeit dessen vergessen, was ich an Bord ZENTAPHERS erlebt und gesehen hatte.
    „1,888 Tonnen", erklärte ich, „das ist exakt die Masse einer Nekrophore! Myles Kantor hat das während unseres kurzen Aufenthalts in Box-ZENTAPHER meßtechnisch ermittelt. Konnte SENECA feststellen, wo diese Masse materialisiert ist?"
    „Einer Nekrophore?" fragte die Kommandantin.
    „Das Bordgehirn hat den Massezugewinn auf das Mittelstück der SOL taxieren können, und zwar auf einen Bereich im SZ-1-Flansch", sagte Muel-Chen.
    Wo auch sonst? dachte ich. Dieser Teil des Schiffes lag seit der Rückeroberung von Shabazza noch immer in Trümmern. Früher waren hier riesige AutomatWerkstätten und die dazugehörenden umfangreichen technischen Lager, ein weitläufiger Kabinenbereich sowie die Projektoren eines fortgeschrittenen Ortungsschutzes untergebracht gewesen. Heute fand sich hier niemand mehr durch, auch nicht die Dookies, die, wenngleich praktisch auf eigene Faust, immerhin versuchten, ein wenig rudimentäre Ordnung zu schaffen.
    „Später, Fee. Ich erkläre alles später. Näher eingrenzen kann SENECA den Ort der Materialisation nicht, Roman?"
    Der Emotionaut vom Planeten Olymp schüttelte den Kopf.
    Ich ordnete eine

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