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2098 - Hinter dem Kristallschirm

Titel: 2098 - Hinter dem Kristallschirm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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dachten: „Ein solcher Einsatz gegen den Kristallschirm dürfte tödlich enden: Rhodan wird, wenn überhaupt, nur wenige Tage der Superintelligenz widerstehen können - wir verfügen also weder über die Zeit, den Einsatz mit der notwendigen Präzision vorzubereiten, noch über Unterstützung von außerhalb."
    „Unsere Treue gilt Seiner Erhabenheit Bostich dem Ersten. Wir sind die Bluthunde des Imperators - und wir gehen davon aus, dass wir die kommenden Tage mit großer Sicherheit nicht überleben werden ..." Sternvogel konnte nicht vermeiden, dass ihm bei diesen völlig emotionslos ausgesprochenen Worten eiskalt den Rücken hinablief. Aus weiter Ferne schien der markige Spruch aufzuklingen: Mein Leben für Arkon ... - die Kralasenen waren ganz ohne Zweifel fest entschlossen, genau dies in die Tat umzusetzen.
    Stunden später, nachdem sie eine ganze Reihe von Planungen und ihre Details erstellt, andere verworfen oder nur halbherzig andiskutiert hatten, waren die Kralasenen wieder aus den Wonnen des Edelgaumens verschwunden. Durren und Pergader saßen mit Sternvogel in dessen Büro beisammen und fieberten den neuesten Nachrichten aus dem Solsystem entgegen. Der Rotwein in den Gläsern wurde inzwischen warm, Genuss wollte sich nicht einstellen. Fünfzigtausend Menschen wollte der Mascant an jedem Tag hinrichten lassen; ein Druckmittel, das kaum zu überbieten war - und jeden der Verantwortlichen in ein tiefes Dilemma stürzte.
    Kein Staat konnte es sich leisten, erpressbar zu sein, ein Nachgeben kam demzufolge nicht in Frage. Andererseits stand das Schicksal von fünfzigtausend Kindern, Frauen und Männern auf dem Spiel. Sternvogel gestand sich fröstelnd ein, dass er nicht in der Haut eines Reginald Bull oder Maurenzi Curtiz stecken wollte. Wie immer sie sich auch entschieden, was immer auch die Widerstandsbewegung der Gruppe Sanfter Rebell oder der Terranische Liga-Dienst versuchten -- letztlich würde es falsch sein, Opfer kosten, Tod und Leid bescheren. Durren stieß unvermittelt einen Seufzer aus. „Es will mir nicht gelingen, SEELENQUELLS Handeln zu begreifen! Von seinen Plänen ganz zu schweigen. Sicher, wir dürfen dieses Geschöpf nicht mit normalen Maßstäben, erst recht nicht mit unseren Moralvorstellungen messen. Dennoch ..."
    „Er lernt noch, probiert sich und seine Möglichkeiten aus!" Pergader machte eine vage Handbewegung. „Anders kann ich es mir nicht erklären. Wir wissen, wie und warum SEE-LENQUELL entstand - denken es zu mindest. Macht ist jedoch nicht alles, vor allem nicht, wenn sie unter diesen Bedingungen gewonnen wurde.
    SEELENQUELL will das von ES hinterlassene Machtvakuum ausfüllen, aber dieser Fußstapfen scheint eine Nummer zu groß zu sein. Ich könnte mir vorstellen, dass der Schock der Entstehung beachtlich war. Trotz oder wegen der von Morkhero übernommenen Hände war SEELENQUELLS Ziel wohl anfänglich, aus dem Hintergrund heraus zu agieren. Diese Tarnung wurde zunächst ja auch beibehalten, als die Terraner zuschlugen ..."
    Am 20. Januar hatte das Einsatzkommando Bostich von Ertrus entführt, woraufhin die Superintelligenz mit der Einsetzung des Nachfolgers reagierte und diesen die Kriegserklärung aussprechen ließ, während parallel dazu auf der Hundertsonnenwelt das Zentralplasma der Posbis unter Kontrolle gebracht wurde. Sternvogel schüttelte den Kopf. „Ich bin mir nicht sicher, ob es nur aus Tarnungsgründen geschah. SEELENQUELL reagierte schnell, wie man es von einer Superintelligenz durchaus erwarten kann. Dass er sich aber auf das - wenn auch ziemlich verkürzte Procedere des Arkon-Protokolls einließ, erscheint mir als recht konventionelle Handlungsweise. Fast so, als sei er zu diesem Zeitpunkt noch sehr dem >normalen Denken und Handeln< verhaftet gewesen. Das änderte sich dann, je mehr Zeit verging."
    Durren runzelte skeptisch die Stirn, nippte an ihrem Glas und schnitt eine Grimasse. Das Gespräch schlief ein, jeder hing seinen Gedanken nach. Der als neuer Imperator installierte Roboter, dachte Sternvogel, blieb nicht lange im Amt. Schon am 8. Februar 1304 NGZ, also dem 2. Prago des Dryhan 21.423 da Ark, wurde die Thronflotte ARK'IMPERION zurückerobert und der Enzon-Roboter ausgeschaltet, obwohl inzwischen das Sols ystem erobert worden war. Innerhalb von eben mal rund zwei Wochen bewiesen die Terraner, wozu sie in der Lage sind. Bostich dürfte wohl nachträglich das Zittern bekommen haben, zeigte es doch, was seine Gegner zustande bringen, sollte es hart auf

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