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2098 - Hinter dem Kristallschirm

Titel: 2098 - Hinter dem Kristallschirm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hart kommen.
    Inzwischen war bekannt, dass SEELENQUELL zu jener Zeit mit dem Versuch begonnen hatte, eine Art Ableger von sich in das als „sechsdimensional funkelndes Juwel" umschriebene Kraftfeld des Solsystems hineinzugebären. Werkzeug war dabei Morkhero Seelenquell gewesen, der Anfang Januar als „Verkünder des Imperators" vorgestellt worden war. Dass SEELENQUELL nicht versuchte, abermals einen neuen Imperator einzusetzen, kennzeichnete nach Sternvogels Überzeugung, dass dieses Geschöpf an den Aktivitäten der „Niederungen" in dieser Hinsicht bestenfalls noch ein untergeordnetes Interesse hatte.
    Seit Mitte Februar tagten zwar angeblich die Vertreter der Khasurn im Kristallpalast, um über die Nachfolge Bostichs I. zu beraten, doch das waren nur Alibiveranstaltungen. Die beteiligten Würdenträger mussten längst zu Händen geworden sein, und die interessierte nicht, ob ein rechtmäßiger Höchstedler den Kristallthron bestieg oder nicht. Der Schein nach außen hin wurde und wird nur sehr nachlässig gewahrt, dachte er. Jedermann im Arkon-System weiß mittlerweile von der Superintelligenz, auch wenn es weiterhin „offiziell" heißt, dies sei terranische Propaganda. Jedermann hat schon gehört, dass Seine Erhabenheit in Wahrheit am Leben ist, dass sein kurzzeitiger Nachfolger Enzon - als Bostich II. ebenfalls eine Marionette der Superintelligenz - schon seit Perioden nicht mehr öffentlich gesehen wurde.
    Und jeder hatte den Auftritt SEELENQUELLS auf der Insel der Dryhanen gesehen, bei der Hanischen Zeremonie am 25. Prago des Dryhan 21.423 da Ark - also dem 8. März 1304 NGZ -, als Bostich seine Rede hielt und seither kein Zweifel mehr darüber bestand, wer auf Arkon tatsächlich das Sagen hatte. Millionen Hände musste SEELENQUELL inzwischen beherrschen. Trotzdem legte Bostich mit dieser Aktion den Grundstock, dass es im Kristallimperium zu brodeln begann, sich Welten dem Zugriff zu entziehen versuchten, auf die Flottenverbände nur noch bedingt Verlass war. „Wäre SEELENQUELLS Plan hinsichtlich des Ablegers gelungen", murmelte Sternvogel und starrte auf das rötliche Schimmern in seinem Glas, „hätte die Situation ganz anders ausgesehen! Als zweigeteilte Superintelligenz, gestärkt vom Kraftfeld..."
    „Apropos Kraftfeld!" Durren ter Uchat schnippte mit den Fingern, zog das Holotableau heran und rief eine Reihe von Dateien auf. „Bei meinen Recherchen bin ich da auf einige interessante Dinge gestoßen."
    „Lass hören, Schönste!"
    „Dein Sarkasmus ist unangemessen, Chef. Es ist wirklich interessant!" Sie lächelte ihn schmelzend an, woraufhin sein Blick unschlüssig zwischen ihr und den aufblendenden Textpassagen hin und her pendelte. „Es ist uraltes Wissen, das in die Enzyklopaedia Terrania einfloss und heute wohl außer den damals Beteiligten niemandem mehr bekannt ist. Anfang April 3581: Die SOL befand sich im Dakkardim-Ballon der Zgmahkonen, hatte die Geschichte der Spezialisten der Nacht erfahren. In dieser Situation bekam der Mausbiber Gucky Kontakt zu den letzten Koltonen; der Maßgebliche unter ihnen, der Oberste Wy Voillocron, berichtete vom Werdegang, wie er den Wissenschaftler Galkon Erryog beeinflusste, wie das Konzil der Sieben aufgebaut wurde, wie Laren, Hyptons, Greikos, Mastibekks und Kelosker hinzukamen ..."
    „Wirklich - uraltes Wissen!" murmelte Pergader entgeistert. „Das war doch knapp nach der Steinzeit; kennt heute kein Schwein mehr ..."
    „Eben!
    Deshalb sollte man sich um so mehr darum kümmern." Sie wies auf den eingeblendeten Text. „Ich habe die maßgebliche Passage hervorgehoben. Es ist ein Gespräch zwischen Voillocron und Hoipotron." Sternvogel las: „Es gibt keine dauerhafte geistige Existenz, wenn diese nicht gleichzeitig geschützt wird."
    „Wie sollte sie denn geschützt werden?"
    „Sie muss in ein Energiefeld der Klasse sechs gehüllt werden."
    „Das genügt?"
    „Ich hoffe. Es ist unsere einzige Chance. Wir wissen mittlerweile, dass es sonst nichts gibt, was eine entstofflichte Intelligenz in einer Existenzebene fixieren könnte ..." Durren sah die beiden Männer triumphierend an. „Passt doch hervorragend zu den rings um das >funkelnde sechsdimensionale Juwel< gemachten Aussagen, oder? Dieses half angeblich einerseits ES, als er noch der hilflose Wanderer war, andererseits ist es auch für SEELENQUELL so wichtig! Der Kernsatz ist, dass als Schutz für eine >dauerhafte geistige Existenz< eben ein sechsdimensionales Energiefeld - ein >Energiefeld

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