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2099 - Sekundärwaffe Geistertanz

Titel: 2099 - Sekundärwaffe Geistertanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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abschweiften. Alle Analysen hatten die Echtheit der Bilder bestätigt: Perry, von energetischen Fesseln gehalten, über einer nahezu lichtlosen Ebene schwebend. Im Fadenkreuz der Strahlenkanonen.
    Allein die Erkenntnis, dass Perry noch am Leben war, hielt Bully von unüberlegten Reaktionen ab. Sie konnte aber nicht verhindern, dass Rachegedanken aufkeimten. Der Einsatz von Arkonbomben, eventuell aus größerer Entfernung abgefeuert, würde auf der Kriegswelt einen unlöschbaren Atombrand entfachen. Nur löste ein solches Vorgehen das Problem SEELENQUELL keineswegs. Haltet euch von Arkon fern! hatte die unausgesprochene Botschaft gelautet. 11:48:22 Uhr. Ein Raunen ging durch die Zentrale, als die abgeschnittene Heliopause wieder stabil wurde und die Lücke im Kristallschirm schloss.
    Vorübergehend musste ein kristallines Flirren zu sehen sein, als verglühte ein Sternschnuppenregen in der Atmosphäre eines Planeten - dasselbe Flirren, das zwei materialisierende arkonidische Schlachtkreuzer der Tender-Klasse unter irrlichtern den Entladungen aufzufressen schien. Die Vermutung einer Überlappung lag nahe.
    Die zwanzigtausend eigenen Raumschiffe hatten in den dreieinhalb Minuten, in denen die Strukturlücke offen stand, den Durchbruch geschafft. Ebenso die sechzigtausend Fragmentraumer der Posbis. Von den 150.000 Einheiten des „Gegenimperiums" Trav'Tussan waren nur 80.000 mit nach Arkon vorgestoßen, die übrigen 70.000 warteten außerhalb des Kristallschirms. Für den Fall, dass SEELENQUELL der Boden auf Arkon letztlich doch zu heiß wurde und er die Flucht an Bord eines Raumschiffs versuchte. Das Kräfteverhältnis stand somit besser, als Reginald Bull zu hoffen gewagt hatte. Lediglich 61.000 große Raumschiffe stellten sich auf seiten des Göttlichen Imperiums zum Kampf, der innerhalb weniger Minuten in voller Heftigkeit entbrannt war.
    Es wäre ein leichtes gewesen, im Hyperraum Arkon III anzufliegen und SEELENQUELL überraschend anzugreifen. Nur musste dann eine entsprechende Gegenreaktion einkalkuliert werden, und Bully war keinesfalls gewillt, Rhodan einem erhöhten Risiko auszusetzen. Wer hätte vorherzusagen vermocht, welche Schritte ein in die Enge gedrängter SEELENQUELL unternahm? Nach zwölf Tagen Gefangenschaft musste Perry ohnehin am Ende seiner Kräfte sein und trotz Aktivator dem Tod näher als dem Leben. Bull zweifelte nicht an den Vermutungen der Mediker, dass Perry Rhodan seit seiner Entführung keine Stunde mehr geschlafen hatte.
    Bully zwang sich zu anderen Gedanken. Natürlich war Arkon III für die LEIF ERIKSSON und eine Handvoll weiterer Schiffe das erklärte Ziel. Nur hieß es, diese Aktion bis zum letzten Moment vor SEELENQUELL zu verbergen. Arkon III wurde scheinbar zu einem von mehreren Angriffszielen degradiert.
    Zumal der neue Kriegsplanet des Planeten-Dreigestirns Tiga Ranton auf den Schutz durch eigene Raumschiffe kaum angewiesen war. Viertausendfünfhundert bodengestützte Gigant-Transformgeschütze der 8000-Gigatonnen-Klasse sicherten SEELENQUELLS Welt. Dieses Arsenal bedeutete für jede anfliegende Invasionsflotte das sichere Ende.
    Dabei war den Arkoniden ihre übertriebene Vorsicht nicht einmal anzukreiden. Reginald Bull fragte sich, ob er selbst nicht durchaus ähnliche Sicherungen veranlasst hätte. Auf der Umlaufbahn der drei Planeten kreisten unzählige Bruchstücke des einstigen Kriegsplaneten um die Sonne. Weniger die von diesen Asteroiden ausgehende wirkliche Gefahr als vielmehr die stete Erinnerung an den Angriff der Blues-Flotten im Jahr 2329 alter Zeitrechnung hielt bei den Arkoniden ein kollektives Trauma wach.
    Bully entsann sich noch sehr gut. Der Angriff von annähernd einhunderttausend Großkampfschiffen der Blues auf Arkon war während der auf Plophos stattfindenden Hochzeitsfeierlichkeiten von Mory Abro und Perry Rhodan erfolgt. Zu einem Zeitpunkt also, als die galaktischen Medien anderes im Sinn gehabt hatten, als nach M13 zu blicken. Terraner, Plophoser und die USO hatten letztlich den Fall Arkons, nicht aber das Ende des Planeten verhindern können, der über Jahrtausende hinweg die Waffenschmiede des Großen Imperiums gewesen war. Welche Ironie des Schicksals. Auch der 31. Mai 1304 NGZ würde in die galaktischen Annalen eingehen. Damals wie heute waren es Terraner, die dem arkonidischen Imperium zu Hilfe eilten. Sie werden es nicht zu schätzen wissen, dachte Reginald Bull. Obwohl wir verwandt sind. Aber Kain und Abel waren ebenfalls Brüder...
    Mit dem Mut

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