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2099 - Sekundärwaffe Geistertanz

Titel: 2099 - Sekundärwaffe Geistertanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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die jetzt noch gegen das Trav'Tussan stehen, sind Marionetten SEELENQUELLS, unselige Verblendete, die nicht wahrhaben wollen, dass die großen Sender der Galaxis die Wahrheit berichten. Schüttelt das Joch ab, das euch zu Sklaven macht! Werdet wieder, was wir immer waren: stolze, unbeugsame Arkoniden. Erhebt euch gegen SEELENQUELLS Reich! Lasst nicht zu, dass die eigenen Schiffe die Flotte des Imperators angreifen! Ich, Begam Bostich, befehle euch, SEELEN-QUELL zu missachten..."
    Mittlerweile zeigte der permanent wiederholte Aufruf Erfolge. Die Besatzungen einiger hundert Kampfschiffe waren schon übergelaufen. Obwohl Reginald Bull die Niederlage der Verteidiger in greifbarer Nähe sah, wollte sein Argwohn nicht weichen. Nach wie vor hatte SEELENQUELL den Terranischen Residenten in seiner Gewalt. Trotzdem versuchte die Superintelligenz nicht einmal, Rhodan als Trumpf auszuspielen. „Das ist die Ruhe vor dem Sturm", behauptete Bull. „SEELENQUELL plant einen Gegenschlag, mit dem keiner von uns rechnet, irgend eine Schweinerei, die unseren militärischen Sieg zur Makulatur werden lässt." Die Raumschlacht, in ein Dutzend und mehr Schauplätze aufgesplittert und den drei Arkon-Welten schon bedrohlich nahe, hatte ihre eigene Dramatik entwickelt. Aber so betroffen die hohen Verluste auch' machten, wirklich bedeutungsvoll war nur SEELENQUELL. Erst ein Sieg über die negative Superintelligenz würde das Blatt wirklich wenden.
    Landetruppen des Gegenimperiums Trav'Tussan erkämpften bereits unter hohem Blutzoll Brückenköpfe auf Urengoll, Flaon, Uklag und Tacha. Gleichzeitig zog sich der Ring um die drei Arkon-Welten enger zusammen. Erst jetzt, knapp eine halbe Stunde nach den ersten Transformsalven, hielt Reginald Bull den Zeitpunkt für gekommen, Kurs auf das dichteste Schlachtgetümmel zu nehmen, das sich keineswegs zufällig - in den Bereich des Kriegsplaneten verlagerte.
    In einer koordinierten Aktion und im Feuerschutz der LEIF ERIKSSON und der übrigen ENTDECKER gingen die LEMY DANGER und die RIO TOCA in den Metagrav-Flug. Beide Schiffe hatten sich bislang im Hintergrund gehalten und waren von arkonidischen Raumern nur kurz behelligt worden. „Es ist höchste Zeit für den Einsatz der Sekundärwaffe Geistertanz." Der Stimme des Verteidigungsministers war keine Regung anzuhören.
     
    4.
     
    Düsternis umgibt mich. Aber ich weiß: Es ist nicht Nacht. Irgendwann sah ich die Sonne aufgehen, doch ihre Schatten haben sich in diesem wogenden, düsteren Schleier aufgelöst. Nur ein grelles Auge starrt mich an. Es saugt mir die Kraft aus dem Leib, verbrennt mich und wird mich töten. Vielleicht schon heute. Oder erst morgen. Ich darf nicht einschlafen! Weil ich weiß, dass ich dann ich nie wieder aufwachen werde. Das grelle Auge, beinahe eine Kugel, pulsiert im rasenden Takt meines Herzschlags. Funken stieben von ihm auf wie böse Geister. Und unaufhaltsam kommt es näher. „Geh weg! Verschwinde! Lass mich in Ruhe!" Ich schreie, kreische, verlege mich aufs Bitten. Weil ich die Bedrohung nicht mehr ertrage. Ich? Zäh wie ein Sumpf sind meine Gedanken; sie verschlingen, was sie gerade umklammern, als wollten sie es nie wieder freigeben. Unerträglich nahe ist die glühende Kugel. Ihr Anblick quält mich und versetzt mich in Panik. Diesmal ist es besonders schlimm. Nicht die Augen schließen! dröhnt es in mir. Wehr dich dagegen! Sobald du einschläfst, hast du verloren!
    Es ist mir egal. Ich kann nicht mehr. Seit acht ... neun ..., ich weiß nicht, wie vielen Tagen durfte ich nicht mehr schlafen. Ich werde jetzt die Augen schließen und einfach an nichts denken. Es muss schön sein, zu schlafen und zu träumen...
    Fanfarenklang hallte von den hohen Mauern wider, und das Stimmengemurmel Tausender, die auf den Rängen warteten, hallte heran. Er kniete auf dem Boden und überprüfte den Sitz seiner Sandalen. Er ließ sich Zeit dabei, lauschte den unverständlichen Lauten aus der Arena. Die Helligkeit draußen blendete ihn. Sogar die armdicken eisernen Gitterstäbe seines Gefängnisses schienen zu zerfließen, so grell war das Licht, in dem er sich gleich würde zurechtfinden müssen. Das Glosen der Fackeln an den Wänden war damit nicht vergleichbar.
    Ein letzter Fanfarenstoß, danach knirschten die Schritte der Wächter auf dem Kies. Ein Schlüssel wurde ins Schloss gestoßen, bewegte quietschend die Zuhalterungen. „Du bist dran, Mensch!" Kräftige Fäuste zerrten ihn vorwärts und stießen ihn hinaus in die gleißende

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