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21 - Die achte Flotte

21 - Die achte Flotte

Titel: 21 - Die achte Flotte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Raketen, die ich kenne, sind mit anderen unverzichtbaren Geräten bereits so voll, wie es nur geht. Wo sollen sie diesen verdammten Überlichtsender denn unterbringen?«
    »Ich sagte, es sei theoretisch möglich«, erwiderte Daniel in mildem Ton. » Wir könnten es nicht schaffen, da bin ich mir sicher, selbst wenn wir genau wüssten, wie sie es zuwege bringen. Noch nicht jedenfalls. Aber das ist der wesentliche Punkt Ben: noch nicht. Die Mantys benutzen dieses Ding seit über zwanzig T-Jahren, und vor allem haben sie es erfunden. Das bedeutet, sie wissen besser als irgendjemand sonst damit umzugehen, und aus dem Gerät, das sie einsetzen, geht hervor, dass sie Volumen- und Massebeschränkungen immer besser in den Griff bekommen − und die Bandbreite vergrößern. Wenn ich raten sollte, würde ich sagen, dass sie wahrscheinlich irgendwie einen Überlichttransceiver in eine Standard-Mehrstufenrakete gezwängt haben. Wenn sie eine ihrer Drohnen genügend nahe am Ziel platzieren können − und wir wissen, dass ihre Stealth-Systeme mindestens so gut sind wie unsere, wenn nicht sogar besser −, dann hätten sie eine effiziente überlichtschnelle Leitungs- und Steuerschleife. Damit lässt sich nicht nur die gestiegene Treffgenauigkeit erklären, sondern auch der offensichtliche Einbruch in der Effizienz der havenitischen Abwehr. So nahe an der Echtzeitanpassung der Angriffsprofile und der Durchdringungs-Eloka an die Gegebenheiten ist niemand mehr gewesen, seit die Mantys angefangen haben, die Raketenreichweiten immer weiter zu erhöhen.«
    »Klingt das für dich vernünftig, Ben?«, fragte Albrecht, nachdem er lange nachgedacht hatte, und Benjamin nickte. Seinem Gesichtsausdruck war zu entnehmen, dass ihm die Hypothese seines Bruders nicht sehr gefiel, aber er nickte.
    »Wenn Dan recht hat, dann stehen wir vor einer größeren − einer weiteren größeren − Verschiebung im Gleichgewicht der militärischen Möglichkeiten, Vater«, sagte er. »Vorausgesetzt, meine Experten liegen mit ihrer Einschätzung der relativen Schiffsstärken beider Seiten nicht völlig daneben, glaube ich nicht, dass für Haven eine Chance besteht, eine genügend große zahlenmäßige Übermacht zu erlangen, um Manticore besiegen zu können. Jedenfalls nicht, wenn die Mantys ihre Geschwader allgemein mit diesem System ausrüsten können. Sobald das geschehen ist und ihre neuen Bauprogramme Schiffe ausliefern, werden sie etwas tun, wogegen White Havens Siegeszug gegen Haven im letzten Krieg aussieht wie eine Rauferei bei einem Kinderpicknick.«
    »Und selbst wenn die Republik irgendwie überlebt, heißt das nur, dass sie diese Möglichkeit der Gefechtsführung ebenfalls entwickeln wird − oder zumindest ein grobes Gegenstück«, stellte Albrecht mürrisch fest.
    »Ich würde sagen, das ist die logische Folge, Vater«, stimmte Daniel zu. »Haven befindet sich schon jetzt an zweiter Stelle hinter Manticore. Das Bildungssystem der Republik war miserabel, aber man arbeitet daran. Das Problem dort bestand, wenn man fair ist, nicht etwa darin, dass es keinen harten Kern aus tüchtigen Lehrern und Wissenschaftlern gegeben hätte. Das Problem waren die Legislaturisten, die das Bildungssystem mit politischer Indoktrination lähmten und es mit Vorschriften verwässerten, die verlangten, allen Studenten ein »gutes Gefühl« zu geben, ganz gleich, wo ihre akademischen Leistungen wirklich lagen. Daher kommt es, dass das Verhältnis von kompetenten Forschern zu Nichtsnutzen so viel niedriger war als auf Manticore. Forschungsziele wurden danach verteilt, wer seine schützende Hand über den Wissenschaftler hielt, statt aufgrund einer unvoreingenommenen Bewertung der potenziellen Ergebnisse. Und dass so wenig Geld in die Verbesserung der grundlegenden Infrastruktur gesteckt wurde, hatte zur Folge, dass selbst den fähigen Forschern nicht die gleichen Mittel und die fortschrittliche Industriebasis zur Verfügung standen wie auf Manticore, ganz egal, wer ihre Gönner nun waren. Trotzdem hatte Haven stets einen größeren Talentpool, als man glauben wollte, wenn man sah, was sie leisteten, und wer immer ihre Forschung und Entwicklung heute leitet, macht sich diesen Pool offensichtlich optimal zunutze.
    Zudem sind die Havies die Einzigen, die Zugriff auf Sensor- und Beobachtungsdaten haben, ganz zu schweigen erbeutetes Gerät untersuchen können. Und vergessen wir nicht das alte Sprichwort von dem Mann, der aufgehängt werden soll. Haven hat eine erheblich

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