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21 - Die achte Flotte

21 - Die achte Flotte

Titel: 21 - Die achte Flotte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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dagegen. Vorerst zumindest.
    »Nun«, sagte er und lehnte sich leicht in den Sessel, »ich muss sagen, dass bislang die Entfernung Websters − und natürlich Unternehmen Rattengift − die beabsichtigte Wirkung zu entfalten scheinen. Abgesehen vielleicht von diesen neuen Waffen, die die Mantys offenbar entwickelt haben.«
    »Bislang«, stimmte sie zu, doch in ihrem Ton fand sich ein winziger Hinweis auf einen Vorbehalt, und Detweiler wölbte die Brauen.
    »Macht Ihnen etwas Sorgen?«
    »Ja und nein«, antwortete Bardasano.
    Er gab ihr mit einer Geste den wortlosen Befehl fortzufahren, und sie zuckte mit den Schultern.
    »Bisher und kurzfristig haben wir genau die Wirkung erzielt, die wir wollten«, sagte sie. »Ich rede jetzt nicht davon, was die Mantys bei Lovat getan haben, verstehen Sie. Das ist außerhalb meines Fachgebiets, und ich bin sicher, dass Benjamin und Daniel ihre Leute bereits rund um die Uhr daran arbeiten lassen. Wenn einer von ihnen meine Hilfe braucht, dann werden sie mir das sicher mitteilen. Doch davon einmal abgesehen sieht es so aus, als hätten wir mit den Attentaten genau das erreicht, was wir erreichen wollten. Die Mantys oder zumindest doch eine ausreichende Mehrheit von ihnen ist überzeugt, dass Haven dahinter steckt; der Gipfel ist abgesagt, und es deutet alles darauf hin, als hätten wir Elizabeths Misstrauen Pritchart gegenüber noch vertiefen können. Ich bin nicht ganz glücklich mit der Tatsache, dass wir beide Operationen in diesen relativ engen Zeitrahmen auslösen mussten. Ich improvisiere nicht gern, Albrecht. Sorgfältige Analyse und gründliche Vorbereitung haben uns zu lange zu gut gedient, als dass ich gern aus dem Augenblick handeln würde, ganz egal, was die anderen im Strategischen Rat denken mögen.«
    »Argument akzeptiert«, sagte Detweiler. »Ein stichhaltiger Punkt. Benjamin, Collin und ich haben bereits in der gleichen Richtung diskutiert. Leider sind wir zu dem Schluss gelangt, dass wir immer mehr werden improvisieren müssen, nicht weniger, je näher das Endspiel rückt. Sie wissen, dass das stets Teil unserer Prognosen gewesen ist.«
    »Selbstverständlich. Trotzdem macht mich das kein bisschen glücklicher, wenn uns so etwas aufgezwungen wird. Und ich möchte wirklich nicht, dass wir in eine geistige Haltung kommen, in der wir nur noch auf Ad-hoc-Basis agieren, weil wir uns dem Endspiel nähern. Die beiden Gesetze, die ich versuche, stets im Kopf zu behalten, sind das Gesetz der unbeabsichtigten Folgen und Murphys Gesetz, Albrecht. Und sehen wir der Tatsache ins Auge, Webster zu eliminieren und einen Anschlag auf ›Königin Berry‹ zu verüben hat beides ein recht bedeutsames Potenzial für unbeabsichtigte Folgen.«
    »Davon gibt es gewöhnlich immer zumindest einige«, stimmte Detweiler zu. »Haben Sie in diesem Fall besondere Bedenken?«
    »Nun, es gibt ein paar Dinge, die mir Sorgen machen«, gab sie zu, und er kniff die Augen zusammen. Im Laufe der Jahre hatte er gelernt, Bardasanos innerem Radar zu trauen. Sie irrte sich manchmal, aber wann immer sie Bedenken hatte, war sie bereit, sich zu exponieren und es zuzugeben, statt dass sie vorgab, alles für bestens zu halten. Und obwohl sie manchmal daneben lag, traf sie umso öfter genau ins Ziel.
    »Schießen Sie los.«
    »Zuallererst«, sagte Bardasano, »mache ich mir nach wie vor Sorgen, dass jemand herausfindet, wie wir es tun, und unsere Spur aufnimmt. Ich weiß, dass im Augenblick niemand auch nur ansatzweise die sprichwörtliche rauchende Waffe gefunden hat … jedenfalls nicht, so weit wir wissen. Die Mantys verstehen sich jedoch besser auf Biowissenschaften als die Andermaner oder Haven. Vor allem aber haben sie direkten Zugang nach Beowulf.«
    Detweiler biss in unwillkürlichem, beinahe pawlowschem Reflex die Zähne zusammen, als der Name fiel. Der automatische Stich der Wut, den er weckte, war geradezu instinktiv, und er rief sich nicht zum ersten Mal ins Gedächtnis, wie gefährlich es war, wenn er zuließ, dass diese Wut sein Denken beeinflusste.
    »Ich habe meine Zweifel, dass selbst Beowulf die Puzzleteile so schnell zusammensetzen könnte«, sagte er schließlich. »Irgendwann gelingt es ihnen mit Sicherheit, wenn sie genügend Daten haben. Wohl besitzt man dort die Fähigkeit dazu, doch in Anbetracht dessen, wie schnell die Naniten sich abbauen, ist es extrem unwahrscheinlich, dass Beowulf schnell genug einen Leichnam untersuchen kann, um noch etwas Eindeutiges festzustellen. Sämtliche

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