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21 - Die achte Flotte

21 - Die achte Flotte

Titel: 21 - Die achte Flotte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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ein paar weitere Monate, bis der Rauch sich verzogen hat und die Kapitulationsurkunde unterzeichnet wird, aber ich wüsste nicht, was sie unter diesen Umständen noch retten sollte. Und offen gesagt sehe ich auch keine Umstände, unter denen Ihre Majestät sich mit weniger als der bedingungslosen Kapitulation begnügen würde, und Sie?«
    »Kaum!« O’Shaughnessy schnaubte, doch seine Miene war besorgter als Chandlers Gesicht. Der Commander sah ihn fragend an, und er zuckte mit den Schultern.
    »Ich wünschte nur, wir wüssten mehr darüber, was die Sollys tun werden«, sagte er. »Ich weiß, es sieht aus, als würden sie sich seit den Ereignissen im Monica-System zurückhalten, aber ich habe einfach dieses … ich weiß nicht, dieses Jucken.«
    »Jucken«, wiederholte Chandler nachdenklich.
    »Ich weiß, Ambrose. Ich weiß! Nicht gerade ein Ausdruck, der zum Nimbus des Geheimnisvollen an unserem Beruf beiträgt. Leider fällt mir nichts Besseres ein.«
    »Wieso nicht?«
    »Wenn ich das wüsste, würde ich auch ein besseres Wort dafür finden«, erwiderte O’Shaughnessy gereizt. Dann seufzte er. »Ich glaube, es ist einfach der Umstand, dass diese Monica-Operation danach aussieht, als hätten Manpower und Technodyne sie eingefädelt. Nicht die Grenzsicherheit, nicht irgendein solarischer Bürokrat − sondern zwei Konzerne. Richtig?«
    »Soweit schon«, bestätigte Chandler. »Ich halte es für offensichtlich, dass man sich vergewissert hat, die Grenzsicherheit − oder wenigstens Verrochio − sicher in der Tasche zu haben, ehe der Versuch gestartet wurde, aber so sieht es aus.«
    »Und genau das macht mir Kopfzerbrechen«, sagte O’Shaughnessy. »Erstens: Der Umfang des Unternehmens und die … Unverfrorenheit dessen, was sie im Sinn hatten; das kommt mir selbst für einen mesanischen Konzern ein bisschen zu groß vor. Zweitens: Betrachten Sie die Kosten. Ich bin sicher, sie hätten auf die eine oder andere Weise den Großteil ihrer Investitionen zurückbekommen, wenn der Plan funktioniert hätte, aber sie haben buchstäblich Hunderte von Milliarden investiert. Das ist selbst für jemanden wie Manpower oder Technodyne ein gewaltiges finanzielles Risiko. Und drittens, wenn ich an Manpowers Stelle gewesen wäre und lediglich den Anschluss des Talbott-Sternhaufens hätte verhindern wollen, dann hätte ich eine Möglichkeit gefunden, die erheblich weniger teuer und riskant gewesen wäre − aber wahrscheinlich genauso effektiv.«
    »Wirklich?«
    »Mit Sicherheit.« O’Shaughnessy schüttelte den Kopf. »Das war doch ein Fall, wo ein furchtbar riesiger, furchtbar teurer Vorschlaghammer benutzt wurde, wo es ein Zweckenhammer auch getan hätte. Vor allem, wo sie den Zweckenhammer von vornherein in der Schublade hatten! Schauen Sie sich nur an, wie allein Nordbrandt sich ausgezahlt hat. Und wenn Terekhov und Van Dort nicht förmlich über die Verbindung zu Manpower gestolpert wären − ich versuche nicht herunterzuspielen, was sie geleistet haben, aber sie sind eben wirklich nur durch Zufall darauf gestoßen −, dann würde Westman auf Montana vermutlich immer noch auf uns schießen. Die Investition von ein paar Hundert Millionen in politische Aktionskomitees und die Versorgung weiterer Irrer mit Waffen und Bomben hätte den gesamten Sternhaufen mehr oder weniger auf unabsehbare Zeit am Siedepunkt gehalten, es sei denn, wir hätten auf autoritäre Repression zurückgegriffen. Das hätte gereicht, und für Manpower wären Exponierung, Risiko und Kosten gering geblieben. Damit hätte man vielleicht sogar den Verfassungskonvent davon abhalten können, über eine annehmbare Verfassung abzustimmen, aber da bin ich mir nicht so sicher. Doch selbst wenn die Verfassung beschlossen worden wäre, hätte man vermutlich darauf zählen können, dass politische Unruhen dieser Heftigkeit uns gezwungen hätten, zu Hause zu bleiben und zu stricken, statt Mesa im eigenen Hinterhof Probleme zu bereiten. Warum also solch eine überzogene Operation? Warum so viel mehr Geld investieren und das Risiko eingehen, in den solarischen Meinungsumfragen derartige Einbußen zu erleben, wie es jetzt der Fall ist, wo die Sache aufgeflogen ist?«
    »In dieser Richtung habe ich darüber noch gar nicht nachgedacht«, gab Chandler nachdenklich zu. »Wahrscheinlich hatte ich angenommen, sie handelten aus blinder Gier und ebenso sehr aus Selbstschutz − aus ihrer Sicht. Uns vollkommen aus dem Sternhaufen herauszuhalten und die Gewalt über den

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