Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
21 - Die achte Flotte

21 - Die achte Flotte

Titel: 21 - Die achte Flotte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
Vom Netzwerk:
Bourmonts spätere Manöver nahe, dass sie von ihren Aufklärungsdrohnen eventuell doch mit überlichtschnellen Signalen versorgt wurden.
    Es gab noch mehr Anzeichen, doch Thurgood hatte eingeräumt, dass viele davon − wie die absurd hohen Raketenreichweiten, die einzelne Beobachter aus den Systemverteidigungskräften von der manticoranisch-havenitischen Hauptfront meldeten und die lächerlich großen Beschleunigungswerte, die manticoranischen Sternenschiffen nachgesagt wurden −, unwahrscheinlich klangen. Andererseits, hatte er ausgeführt, gebe es überhaupt keinen Weg, wie er diese unglaublichen Behauptungen überprüfen oder einordnen sollte. Er hatte es nicht ausgesprochen, doch Askew war klar, dass er, auch wenn er fragliche Aussagen weder überprüfen noch einschätzen konnte, sehr … abgeneigt war, sie von vornherein von der Hand zu weisen.
    Thurgoods Haltung hatte Askew verblüfft. Seine erste Reaktion war sehr skeptisch, doch anstatt die Bedenken des Commodores einfach zurückzuweisen, folgte er Thurgoods Argumentation genau und suchte nach den Schwächen, von denen er vermutete, dass sie zu finden wären. Leider hatte er keine Schwächen gefunden. Im Gegenteil, als er pflichtgetreu nach ihnen suchte, war er mehr und mehr zu der Überzeugung gekommen, dass Thurgood hier und da nicht unrecht hatte. Tatsächlich sah es vielmehr so aus, als hätte Thurgood eigentlich immer recht.
    Und das hatte er an Mizawa, Zeiss und Commander Bourget, den Ersten Offizier der Jean Bart, berichtet. Natürlich war er dabei ein wenig vorsichtig gewesen. Er war schließlich Offizier der SLN und sehr vertraut mit Ausflüchten und sorgsamer Wortwahl, und seine eigene erste Reaktion auf Thurgood hatte ihn darauf vorbereitet, wie seine Vorgesetzten auf panikerfüllte Warnungen vor manticoranischen Superwaffen wahrscheinlich reagieren würden. Außerdem bestand, auch wenn die Analyse nur für Captain Mizawas interne Verwendung angefordert worden war, immer die Möglichkeit, dass es jemand anderen in die Hände fiel − und so war es ja schließlich auch gekommen. In solch einem Fall bestand immer die Gefahr, dass ein anderer Vorgesetzter weniger Verständnis aufbrachte als Captain Mizawa, wenn der junge Lieutenant Askew darin allzu alarmiert erschien.
    Offenbar bin ich nicht vorsichtig genug gewesen, überlegte er grimmig.
    »Soll ich Ihrer Schilderung von Captain Aberus Reaktion entnehmen, dass Admiral Byng der gleichen Meinung ist?«, fragte er.
    »Ich habe nicht die leiseste Ahnung, was Admiral Byng dazu meint«, antwortete Zeiss. Sie schüttelte den Kopf und verzog das Gesicht. »Wie Captain Mizawa mir das ›Gespräch‹ beschrieben hat, kommt es mir vor, als hätte Aberu ihre eigene Meinung geäußert. Nach allem, was ich von ihr weiß, ist sie wohl einer dieser Stabsoffiziere, die es als ihre Pflicht ansehen, zu verhindern, dass offensichtlicher Unsinn auf den Schreibtisch des Admirals gelangt und ihm die Zeit stiehlt. Deshalb wäre ich nicht allzu überrascht, wenn sich herausstellen sollte, dass sie aus eigenem Antrieb diesen ›panikgeborenen Defätismus‹ eindämmen wollte, ohne je mit Admiral Byng darüber gesprochen zu haben. Leider wissen wir nicht, ob dem wirklich so ist, Matt. Ebenso ist es möglich, dass Admiral Byng sie vorgeschickt hat, damit sie dem Captain recht deutlich nahelegt, die Bedrohungsanalysen dem Kampfgruppenstab zu überlassen, ohne dass der Kommandeur damit behelligt wird.«
    »Ich verstehe, Ma’am.« Askew sah sie mehrere Sekunden lang still an, dann räusperte er sich. »Darf ich fragen, was der Captain in Bezug auf Captain Aberus Vorbehalte zu unternehmen gedenkt?«
    »Er hat jedenfalls nicht vor, Sie aus der nächsten Luftschleuse zu werfen, falls Ihnen das Sorgen bereiten sollte.« Zeiss brachte ein leises Lachen hervor und wurde wieder ernst. »Natürlich muss er ein wenig vorsichtig vorgehen.«
    Askew nickte düster. Captain Mizawa hatte Familienbeziehungen, die ein wenig höher reichten als die Askews, doch sie waren nichts im Vergleich damit, was Byng mobilisieren konnte. In Anbetracht dessen musste Mizawa, schon allein vor dem Hintergrund der althergebrachten Rivalität zwischen Schlachtflotte und Grenzflotte, das Terrain sehr vorsichtig wählen, ehe er sich mit Byng anlegte. Leidenschaftlich seinem Zwoten Taktischen Offizier zu Hilfe zu eilen war vermutlich nicht der beste Zug zur Förderung seiner Laufbahn, den ein Flaggkommandant machen konnte.
    Und an Aberus Borniertheit würde es

Weitere Kostenlose Bücher