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21 - Die achte Flotte

21 - Die achte Flotte

Titel: 21 - Die achte Flotte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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bezwingenden Augen der Präsidentin deuteten ihr an, dass sie lieber nicht erwägen sollte, sich auf eine Laufbahn als Diplomatin oder Glücksspielerin zu verlegen.
    »Mir ist klar, dass dieser Vorschlag recht überraschend kommt, Mylady«, fuhr Pritchart stark untertreibend fort. »Allerdings bleibt Ihnen meiner Ansicht nach keine Wahl, als zuzustimmen, Königin Elisabeth meine Botschaft zu übermitteln, und zwar aus einer Vielzahl von Gründen.«
    »O ja, ich glaube, das kann man als gegeben ansehen, Madame Präsidentin«, erwiderte Michelle trocken.
    »Das habe ich mir auch gesagt.« Pritchart lächelte matt, und nach einem Blick auf Theisman sah sie Michelle wieder in die Augen.
    »Im Großen und Ganzen genießt Ihre Majestät völlige Freiheit, jeden zu den Treffen mitzubringen, für den sie sich entscheidet. Ich hoffe, dass wir in der Lage sein werden, bei den direkten Gesprächen den Beraterstab auf eine handhabbare Anzahl zu reduzieren. Was die Berater angeht, die sie mitbringt, haben wir allerdings eine sehr konkrete Bitte.«
    »Und die wäre, Madame Präsidentin?«, fragte Michelle mit einem Hauch von Vorsicht.
    »Wir möchten uns ausbitten, dass die Herzogin Harrington anwesend ist.«
    Michelle blinzelte. Sie konnte nichts dagegen tun, aber immerhin gelang es ihr − irgendwie − zu verhindern, dass ihr Blick zu Theisman schoss, um nach seiner Reaktion auf die Worte seiner Präsidentin zu schauen. In diesem Augenblick wünschte sich Michelle Henke brennend, sie wäre eine Baumkatze und könnte in Eloise Pritcharts Kopf sehen. Aus ihrem Gespräch mit Theisman war eindeutig hervorgegangen, dass die Republik Haven − oder zumindest ihre Geheimdienste − schon vor einiger Zeit auf die Berichte in den manticoranischen Medien über die Katzen und ihre jüngst bestätigten Fähigkeiten aufmerksam geworden war. Die Haveniten wussten ferner, dass selbst dann, wenn Elizabeth einverstanden war, ihren Ariel zu Hause zu lassen, Honor eindeutig niemals ohne Nimitz anreisen würde. Theisman konnte persönlich bezeugen, wie tief die Verbindung zwischen Honor und Nimitz ging. Daher lud Pritchart sehenden Auges jemanden mit einem lebendigen Lügendetektor zu ihren Gesprächen mit der Monarchin der Sternnation ein, mit der sich die ihre gegenwärtig im Kriegszustand befand. Es sei denn natürlich, Michelle hätte voraussetzen wollen, dass jemand von Pritcharts offenkundiger Tüchtigkeit und mit einem Berater wie Thomas Theisman irgendwie nicht begriff, was sie gerade getan hatte.
    »Wenn die Königin Ihren Vorschlag annimmt, Madame Präsidentin«, sagte Michelle, »dann kann ich mir nicht vorstellen, dass sie einen Vorbehalt hätte, die Herzogin von Harrington in ihre Delegation aufzunehmen. Was das angeht, aber ich spreche hier nur meine eigene Meinung aus, glaube ich, dass Ihrer Hoheit einzigartiger Status sowohl im Sternenkönigreich als auch auf Grayson sie zur idealen Teilnehmerin eines solchen Gipfeltreffens macht.«
    »Und Sie glauben, Ihre Majestät wird meinen Vorschlag annehmen, Admiral Gold Peak?«
    »Darüber, Madame Präsidentin«, erwiderte Michelle offen, »möchte ich nicht einmal spekulieren.«

FÜNF
     
    Das Gesicht, das Aivars Terekhov aus dem Spiegel ansah, war schmaler und hohlwangiger als das, an das er sich erinnerte. Es erinnerte ihn an das Gesicht, das er gesehen hatte, nachdem er als heimkehrender Kriegsgefangener nach Manticore repatriiert worden war. Die zurückliegenden Monate mochten vielleicht nicht so schlimm gewesen sein wie dieser Albtraum, aber trotzdem hatten sie − besonders die letzten anderthalb Monate seit dem Aufbruch von Montana − ihre Spuren hinterlassen, und seine blauen Augen musterten ihr eigenes Spiegelbild, als könnten sie dort ein Vorzeichen auf die Zukunft finden.
    Wonach er aber auch suchte, er fand es nicht … wieder nicht. Seine Nasenflügel blähten sich, als er mit beißender Belustigung über seine eigenen Gedanken schnaubte, und er spritzte sich kaltes Wasser ins Gesicht. Dann straffte er seinen Rücken, trocknete sich das Gesicht ab und griff nach dem frischen Uniformhemd, das Chief Steward Joanna Agnelli ihm hingelegt hatte. Als er es überzog, spürte er die sinnliche Wärme, mit der es ihm über die Haut glitt, dann verschloss er es und betrachtete sich ein letztes Mal im Spiegel.
    Keine Veränderung, dachte er. Diesmal nur ein Mann mit Hemd.
    Doch der Mann im Spiegel war nicht einfach »nur ein Mann mit Hemd«, und Terekhov wusste es. Er war wieder

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