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21 - Die achte Flotte

21 - Die achte Flotte

Titel: 21 - Die achte Flotte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Vigilant gewesen. Die Vigilant gehörte zu den sechs Schiffen, die Terekhov in dem Gefecht verloren hatte, und Sarkozy war eine der Überlebenden, was sich aus einer ganzen Reihe von Gründen als günstig erwiesen hatte. Surgeon Commander Lajos Orban, der Schiffsarzt der Hexapuma, war zum Beispiel unter den zweiunddreißig Verwundeten an Bord von Terekhovs Schiff gewesen. Sarkozy hatte sich als überragender Ersatz für ihn erwiesen − ein Punkt, der von Terekhov in den Entwürfen seiner Gefechtsberichte herausgestrichen worden war −, aber wie viele seiner Überlebenden spürte sie offensichtlich die Last, die sich einstellt, wenn man die Arbeit zu vieler Leute tut. Sie musste sogar noch erleichterter sein als sonst jemand, dass Orban sich so weit erholt hatte, dass er das Lazarett verlassen konnte! Zum Glück waren seine Wunden zwar schrecklich, aber weniger ernst, als es beim ersten Eindruck aussah. Mithilfe von Schnellheilung hatte Sarkozy ihn nach nicht einmal einer Woche wieder auf die Beine gebracht (wenngleich auf sehr wacklige), womit er weitaus besser dastand als Leute wie Naomi Kaplan, der Taktische Offizier der Hexapuma, die nach wie vor nur zeitweise ins Bewusstsein fand.
    Und Lajos hatte noch erheblich mehr Glück gehabt als die vierundsiebzig Besatzungsmitglieder der Hexapuma, die im Gefecht getötet worden waren.
    »Ansten wird noch eine ganze Weile lang nicht wieder auf den Beinen sein«, fuhr Lewis fort. »Natürlich behauptet er, er könnte ›schon morgen‹ wieder den Dienst antreten. Allen anderslautenden Gerüchten zum Trotz bin ich nicht so machtgierig, dass ich länger als unbedingt notwendig diensttuender Eins-O bleiben will, aber irgendwie fürchte ich, dass es noch eine Weile dauern wird. Lieutenant Sarkozy hat ihm erlaubt, das Lazarett zu verlassen und in seiner eigenen Koje zu liegen, aber ich glaube, das war nur, weil sie das Krankenbett braucht. Und weil er sie sonst wahrscheinlich in den Wahnsinn getrieben hätte.« Ihre Lippen zuckten. »Er ist nicht gerade … der bravste Patient in der Geschichte der Milchstraße.«
    Terekhov hatte gerade von seinem Tomatensaft getrunken, und sein unwillkürliches belustigtes Schnauben wäre beinahe zu einer Garderobenkatastrophe geworden. Zum Glück konnte er das Glas noch rechtzeitig senken, ohne sich den ganzen Tomatensaft über das Uniformhemd zu sprühen.
    Ansten FitzGerald den »nicht gerade bravsten Patienten« zu nennen bildete eines der schönsten Beispiele für schwere Untertreibung, die ihm in letzter Zeit untergekommen waren. Der Erste Offizier der Hexapuma war vom Grundmuster seiner Persönlichkeit her unfähig, seiner Pflicht auch nur einen Augenblick länger fernzubleiben als unbedingt nötig. Er gehörte zu jenen Menschen, die angesichts eines physischen Traumas mit großem Groll entdeckten, dass ihr Körper ohne Wenn und Aber eine gewisse Erholungszeit verlangte, in der er sich wieder funktionstüchtig machte.
    »Zum Teil liegt das daran«, sagte Terekhov so ernst er konnte, während er sich mit der Serviette die Lippen abtupfte, »dass Ansten weiß, wie knapp an Personal wir sind. Wir alle. Und natürlich«, er senkte die Serviette und grinste schief, »hat er so viel starrsinnige Hartnäckigkeit, dass es für drei beliebige andere Personen ausreichen würde.«
    »Soll ich das als Hinweis auffassen, dass Sie nicht wünschen, dass ich ihm heute Nachmittag seinen Job zurückgebe, Sir?«
    »Offen gesagt würde mir nichts größere Freude bereiten, als das zu veranlassen«, erwiderte Terekhov. »Glauben Sie mir, Ginger, ich weiß genau, dass Sie im Technischen Leitstand schon genug zu tun haben, ohne sich auch noch einen zwoten Job aufbürden zu müssen. Trotzdem schirre ich Ansten erst wieder an, wenn Sarkozy − oder Lajos − mir sagen, dass ich es tun kann, ganz gleich, was er selber darüber denkt.«
    »Ich will nicht so tun, als wäre ich nicht gern wieder auf Vollzeit Leitende«, sagte Lewis, »aber ich gebe Ihnen recht, was Ansten betrifft. Soll ich es ihm vorsichtig beibringen, Sir, oder sagen Sie es ihm selbst?«
    »Die feige Seite in mir möchte es Ihnen überlassen. Leider habe ich so eine vage Erinnerung, dass man mir auf Saganami Island erklärt hat, es gebe bestimmte Pflichten, die ein kommandierender Offizier nicht auf Untergebene abwälzen darf. Ich nehme an, darunter fällt auch die Konfrontation mit Ansten.«
    »Ich bewundere Ihren Mut, Sir.«
    »Das sollten Sie auch«, sagte Terekhov mit gebührender

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