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21 - Die achte Flotte

21 - Die achte Flotte

Titel: 21 - Die achte Flotte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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der Schlüsselloch-Plattformen die Zielgenauigkeit ihrer Angriffsraketen beeinträchtigen würde. Vor allem hatten sie nicht mehr als fünf Antiraketensalven gegen jede ihrer Salven erwartet. Da sie davon ausgehen mussten, dass ihren fliehenden Zielen nur der eingeschränkte Feuerleitungswinkel ihrer Heckhammerköpfe zur Verfügung stehen würde, waren lediglich durchschnittlich zehn Antiraketen pro Schiff und Salve einkalkuliert. Ihr Beschießungsplan ging davon aus, dass sie mit in etwa eintausend von Schiffen abgefeuerten Antiraketen zu rechnen hatten, und dazu in etwa die gleiche Anzahl von auf dem Modell 31 basierenden Vipers von den Katanas .
    Michelle Henke konnte nicht wissen, welche taktischen Voraussetzungen der Feind zugrunde gelegt hatte, doch sie war recht sicher, dass er nicht mit siebentausend Antiraketen allein von Honors Sternenschiffen rechnete.
     
    »Das sind eine ganze Menge Antiraketen, Ma’am«, bemerkte Commander Manfredi leise.
    Der Stabschef war auf dem Weg zu seiner Station neben Michelles Kommandosessel stehen geblieben, und sie sah zu ihm hoch, eine Augenbraue gewölbt.
    »Ich weiß, dass unsere Magazine vergrößert wurden, damit wir sie aufnehmen können«, antwortete er auf die unausgesprochene Frage. »Dennoch haben wir nicht genügend Munition, um dieses Feuervolumen lange aufrechterhalten zu können. Und sie sind auch nicht gerade billig.«
    Entweder sind wir ungeheuer selbstsicher, oder wir sind klapsmühlenreife Irre, die nur so tun, als könnten wir einander mit unseren Drahtseilnerven imponieren, dachte Michelle.
    »Billig sind sie vielleicht nicht«, sagte sie und wandte ihre Aufmerksamkeit wieder ihrem Display zu, »aber immer noch erheblich billiger als ein neues Schiff. Ganz zu schweigen davon, was es kosten würde, uns zu ersetzen.«
    »Das ist wahr, Ma’am«, stimmte Manfredi ihr mit einem schiefen Grinsen zu. »Das ist wohl wahr.«
    »Außerdem«, fuhr Michelle mit beträchtlich fieserem Lächeln fort, als die vorderste Salve der havenitischen Mehrstufenraketen im Abwehrfeuer des Kampfverbands verschwand, »bin ich bereit zu wetten, dass Typ Einunddreißiger noch immer sehr viel weniger kosten als die vielen Angriffsraketen dort.«
    Die zweite Angriffssalve folgte der ersten knapp vor dem inneren Abwehrring ins Nichts. Die dritte ebenfalls. Und die vierte.
    »Sie haben das Feuer eingestellt, Ma’am«, verkündete Stackpole.
    »Das überrascht mich nicht«, murmelte Michelle. Wenn sie überhaupt etwas erstaunte, dann, dass die Haveniten den Beschuss nicht schon früher beendet hatten. Andererseits war sie vielleicht nicht ganz fair zu ihren Gegnern. Die erste Salve hatte sieben Minuten gebraucht, um sich auf Angriffsreichweite zu nähern, lang genug, um ihr sechs weitere auf den Fersen folgen zu lassen. Und die Wirksamkeit der Verbandsraketenabwehr hatte selbst die Schätzungen von BuWeaps übertroffen. Wenn die Überraschung für die Haveniten so groß war, wie sie vermutete, dann durfte man vermutlich nicht erwarten, dass die andere Seite augenblicklich begriff, wie schwer der manticoranische Abwehrschild zu durchdringen war. Und die einzige Möglichkeit, seine Stärke zu messen, bestand natürlich darin, mit Raketen auf ihn einzuhämmern. Dennoch gefiel ihr der Gedanke, dass sie keine vollen sechs Minuten brauchen würde, um zu sehen, dass sie gutes Geld dem schlechten hinterher warf.
    Andererseits, dachte sie, sind da noch neun Salven unterwegs. Ergehe dich mal nicht zu sehr in Selbstvertrauen, Mike! Die letzten Wellen haben wenigstens ein bisschen Zeit, sich an unsere Eloka anzupassen, nicht wahr? Und es ist nur ein Leck an der falschen Stelle nötig, und ein Alpha-Emitter geht hoch … oder sogar das Kommandodeck eines allzu optimistischen Konteradmirals.
    »Was wird man Ihrer Meinung nach als Nächstes versuchen, Ma’am?«, fragte Manfredi, als die fünfte, sechste und siebte Salve ebenso wirkungslos verpufften wie die vorhergehenden.
    »Nun ja, die Havies hatten nun Gelegenheit, ein Gefühl zu bekommen, wie hart unsere neue Doktrin zu knacken ist«, antwortete sie und lehnte sich in den Kommandosessel zurück, ohne die Augen vom taktischen W-Display zu nehmen. »Wenn ich dort drüben wäre, würde ich es mit einer wirklich massiven Salve versuchen. Einer Salve, die so groß ist, dass sie unsere Abwehr übersättigt, weil uns die Steuerkanäle für die Antiraketen ausgehen, ganz egal, wie viele wir von denen haben.«
    »Aber so etwas könnten die Havies

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