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21 - Die achte Flotte

21 - Die achte Flotte

Titel: 21 - Die achte Flotte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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tiefer in unsere Sicherheitsbereiche eingedrungen ist, als ich glaube, kann es unseren operativen Zeitplan nicht kennen. Gewiss, man vermutet mit Sicherheit, dass die Achte Flotte mittlerweile in der Lage sein müsste, erneut offensiv vorzugehen − vorausgesetzt, wir wollten nach Khumalos Depesche überhaupt noch angreifen. Wenn die Haveniten richtig rechnen können, wissen sie wahrscheinlich, dass wir dieser Tage wieder von ihm hören sollten. Andererseits wurdest du fast genau am gleichen Tag losgeschickt, an dem unsere Verstärkungen aus der Homefleet ihn erreicht haben können. Mir klingt das ganz danach, als hätte Haven so rasch wie möglich gehandelt, um sich die Gelegenheit zunutze zu machen, ernsthafte Verhandlungen anzustrengen. Ich fürchte nur eben, das erinnert Elizabeth zu stark an die Situation bei Butterblume.«
    »Sie ist nicht ganz vernunftbestimmt, wenn die Havies ins Spiel kommen«, stimmte Michelle ihr zu.
    »Mit Grund, wie ich fürchte.« Honor seufzte, und Michelle sah sie leicht überrascht an. Honor, das wusste sie, war eine konstante Stimme der Mäßigung im inneren Kreis um die Königin, ja, eigentlich sogar die einzige beharrliche Stimme der Mäßigung nach dem Überraschungsangriff, mit dem die Republik Haven die Feindseligkeiten wieder aufgenommen hatte. Warum also deutete sie an, dass Elizabeths feurige Unnachgiebigkeit gerechtfertigt sein könnte?
    Michelle überlegte, genau diese Frage zu stellen, doch dann sah sie davon ab.
    »Na, ich hoffe, diesmal gerät sie nicht wieder in Rage«, sagte sie stattdessen. »Weiß Gott habe ich sie lieb, und sie ist einer der stärksten Monarchen, die wir je hatten, aber ihr Temperament …!«
    Sie schüttelte den Kopf, und Honor verzog das Gesicht.
    »Ich weiß, jeder hält sie für einen Sprengkopf mit Berührungszünder«, stimmte Honor ein wenig ungeduldig zu, »und ich will sogar zugeben, dass ich kaum jemanden kenne, der nachtragender ist als sie. Trotzdem ist sie nicht blind gegenüber ihren Pflichten als Staatsoberhaupt, weißt du!«
    Michelle hob beschwichtigend beide Hände. »Vor mir brauchst du sie nicht in Schutz zu nehmen, Honor! Ich versuche nur, realistisch zu sein. Tatsache bleibt, dass Beth ein Temperament aus dem finstersten Teil der Hölle besitzt. Du weißt so gut wie ich, wie sehr sie es verabscheut, Druck nachgeben zu müssen, selbst wenn er von Leuten ausgeübt wird, bei denen sie weiß, dass sie sie nach bestem Wissen und Gewissen beraten. Und wo wir gerade von Druck sprechen, Pritchart hat mir unmissverständlich klargemacht, dass sie weiß, dass die Vorgänge im Sternhaufen der Republik die Oberhand geben, diplomatisch gesehen. Nicht nur das, Pritchart hat mir gesagt, ich soll Beth informieren, dass sie morgen in Nouveau Paris eine offizielle Erklärung verlesen lässt, mit der sie die Republik und die Galaxis von der Einladung informiert, die sie ausgesprochen hat.«
    »Ach wie schön.« Honor lehnte sich zurück. »Das war ein kluger Schachzug. Und du hast recht: Elizabeth wird ihn verabscheuen. Andererseits spielt sie selbst das Spiel der interstellaren Diplomatie − und zwar recht gut. Ich glaube nicht, dass sie überrascht sein wird. Und ich bezweifle sehr, dass ein Groll, den sie empfindet, sie in ihrem Entschluss nennenswert beeinflussen wird.«
    »Ich hoffe, du hast recht.« Michelle nippte an ihrem Kaffee und senkte die Tasse. »Ich hoffe, du hast recht, denn so sehr ich mir auch Mühe gebe, zynisch zu bleiben, glaube ich doch, dass es Pritchart wirklich ernst ist. Sie möchte sich aufrichtig mit Beth zusammensetzen und über den Frieden verhandeln.«
    »Dann wollen wir hoffen, dass sie das schafft«, antwortete Honor leise.

ACHT
     
    »Lieutenant Archer?«
    Gervais Archer wandte sich rasch von den schillernden Beeten terrestrischer Blumen ab, die er durch das große Fenster betrachtet hatte, und sah den Master Steward mit dem noch schillernderen Bart an, der in der Tür stand.
    »Ja, Master Steward?«
    »Der Admiral empfängt Sie jetzt, Sir.«
    »Danke.«
    Archer unterdrückte den nervösen Drang, sein Barett zurechtzurücken und folgte dem Steward durch die Tür und eine geschmackvoll − und teuer – möblierte Halle. Weniger erfolgreich versuchte er den Gedanken zu unterdrücken, wie seine Eltern und besonders seine Mutter reagiert hätten, wenn sie in dieses Landinger Stadthaus eingeladen worden wären. Und wie unwahrscheinlich es war, dass sie diese Einladung je erhielten.
    Der Steward sah ihn über die

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