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21 - Die achte Flotte

21 - Die achte Flotte

Titel: 21 - Die achte Flotte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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ausgelöst werden, desto besser.
    Außerdem« − sie grinste unvermittelt und löste damit die Spannung des Augenblicks − »kann ich nicht glauben, dass in der Republik jemand so verrückt sein sollte, mir noch mehr programmierte Attentäter auf den Hals zu hetzen, und schon gar keine Attentäterin, die gerade aus dem Gefangenenlager entlassen und mit einem Kurierboot nach Hause geschickt wurde! Ich glaube, sie müssten dort ungefähr ahnen, wie Elizabeth darauf reagieren würde.«
    »Wenn du dir sicher bist«, sagte Michelle.
    »Absolut«, erwiderte Honor fest und nahm die Kaffeekanne vom Tablett, das MacGuiness hingestellt hatte. Sie schenkte Michelle eine Tasse ein, goss für sich heißen, dampfenden Kakao aus einer zweiten Kanne in eine andere Tasse und lehnte sich wieder zurück.
    Mehrere Minuten lang sprach keiner von ihnen. Sie saßen nur beisammen und tranken, während Honor träge an einem Sandwich knabberte − sie ergriff die Gelegenheit, ihren genmodifizierten Metabolismus mit Brennstoff zu versorgen − und Nimitz eine Selleriestange reichte. Der Kater kaute den Leckerbissen genießerisch − und wenig sauber −, und die Knirschgeräusche wirkten in der Stille des Arbeitszimmers unnatürlich laut.
    Wie eigenartig, überlegte Michelle. Die meisten Menschen an ihrer Stelle hätten wohl versucht, die Stille mit Small Talk zu füllen, oder hätten sich wenigstens immer wieder versichert, wie froh sie seien über das Wiedersehen, doch weder Honor noch sie empfanden ein Bedürfnis danach. Sie kannten einander schon viel zu lange, um Geschwätz abzusondern, nur um etwas zu sagen.
    Außerdem, dachte Michelle mit einem Funken Belustigung, die sie sich nicht ansehen ließ, haben wir das schon einmal getan, nur mit vertauschten Rollen. Wir sind darin geübt!
    »Also, Mike«, begann Honor schließlich, »was hat die Haveniten denn nun bewogen, dich nach Hause zu schicken?«
    »Das ist eine interessante Frage.« Michelle wiegte die Tasse in beiden Händen und blickte Honor darüber hinweg an. »Ich glaube, hauptsächlich haben sie mich ausgesucht, weil ich Beths Cousine bin. Man sagte sich wohl, dass sie sich eine Nachricht eher anhört, wenn ich sie überbringe. Und ich könnte mir vorstellen, man hofft, sie dadurch, dass man mich ihr zurückgibt, dazu bewegen zu können, sich ernsthaft anzuhören, was man zu sagen hat.«
    »Und das wäre? Oder handelt es sich um vertrauliche Informationen, die du mir nicht mitteilen darfst?«
    »Oh, vertraulich sind sie ganz gewiss − vorerst jedenfalls«, sagte Michelle augenzwinkernd. Sie blieb ernst, obwohl sie genau wusste, dass Honor dank ihres empathischen Sinnes schmecken konnten, dass sie der Schalk ritt. »Man hat mir jedoch ausdrücklich gestattet, dich einzuweihen, weil sie auch dich betreffen.«
    »Mike«, erwiderte Honor, »wenn du mir noch länger die Brocken unter die Nase hältst und nicht mit der Sprache rausrückst, dann prügle ich es aus dir heraus. Das ist dir doch klar, oder?«
    »Keine Stunde wieder bei den eigenen Leuten, und schon bekommt man Schläge angedroht.« Michelle schüttelte traurig den Kopf und duckte sich in dramatischer Geste, als Honor ansetzte, vom Sessel aufzustehen, während Nimitz auf der Rückenlehne belustigt blickte.
    »Schon gut, schon gut! Ich sage ja alles!«
    »Schön.« Honor lehnte sich zurück. »Aber«, fügte sie hinzu, »ich warte noch immer.«
    »Tja …« Michelle setzte sich auf. »Sehr komisch ist die Sache leider nicht, fürchte ich. Ganz einfach ausgedrückt, lässt Pritchart über mich als Botin Elizabeth vorschlagen, dass sie beide sich zu einer Gipfelkonferenz treffen, um eine Einigung auszuhandeln.«
    Honors Augen flackerten. Das war das einzige Anzeichen für Überraschung, das Michelle ihr anmerkte, doch selbst diese völlige Ausdruckslosigkeit war eine Offenbarung für sich. Dann holte Honor tief Luft und neigte den Kopf zur Seite.
    »Das ist ein sehr interessantes Angebot. Glaubst du, Pritchart ist es damit ernst?«
    »Nun, ich glaube jedenfalls, dass sie sich definitiv mit Beth treffen will. Was das angeht, so wünschte ich, du wärst es gewesen, die mit ihr gesprochen hat.«
    »Was für eine Tagesordnung schlägt sie vor?«, fragte Honor.
    »Das ist eine der Seltsamkeiten an ihrem Angebot.« Michelle hob die Schultern. »Im Grunde hat sie die Frage völlig offen gelassen. Offenbar möchte sie einen Friedensvertrag erreichen, aber sie hat keine Liste mit Bedingungen vorgelegt. Anscheinend ist Pritchart

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