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21 - Die achte Flotte

21 - Die achte Flotte

Titel: 21 - Die achte Flotte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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glitt auf und zeigte einen über das ganze Gesicht strahlenden James MacGuiness.
    »Mac«, sagte Michelle und streckte den Arm aus, und MacGuiness die Hand zu reichen. Dann entschied sie, dass das nicht genug sei, und zog ihn in eine Umarmung, die beinahe so zermalmend ausfiel wie die, mit der Honor gerade sie selbst malträtiert hatte. Der ältere Mann riss ganz kurz die Augen auf. Technisch, sagte sich Michelle, sollten Konteradmirale vielleicht nicht einfache Stewards umhalsen, doch das war ihr wirklich völlig gleichgültig. Sie kannte MacGuiness seit fast zwanzig Jahren, und er gehörte seit Langem zu Honors erweiterter Familie − wie Michelle auch. Außerdem gab es Stewards, und es gab Stewards, und an James MacGuiness war nichts, was man als »einfach« hätte bezeichnen können.
    »Wenn ich das sagen darf, Admiral, es ist eine der größten Freuden meines ganzen Lebens, Sie wieder zu Hause begrüßen zu dürfen«, sagte er, als die Kraft ihrer Umarmung nachließ und er einige Zentimeter abrücken konnte. »Ja, es macht mir fast genauso viel Freude, wie jemand anderen wieder zu Hause willkommen zu heißen; einige Jahre ist das jetzt her.«
    »Und wer mag das nur gewesen sein, Mac?«, fragte Michelle und machte unschuldige große Augen.
    Der Steward lachte leise und schüttelte den Kopf, dann sah er zu Honor hinüber.
    »Ich war so frei, einen kleinen Imbiss anzurichten, Hoheit«, sagte er zu ihr. »Sie finden ihn in Ihrem Arbeitszimmer. Sollten Sie noch etwas benötigen, summen Sie nach mir.«
    »Mac, es ist mitten in der Nacht«, erwiderte Honor mit zugeneigter Verzweiflung. »Mir ist klar, dass Admiral Henke noch immer auf Nouveau Pariser Zeit eingestellt ist, aber wir sind es nicht. Also gehen Sie wieder zu Bett. Schlafen Sie gefälligst!«
    »Summen Sie einfach, Hoheit«, entgegnete er mit einem leisen Lächeln und zog sich zurück.
    LaFollet tat es ihm nach und ließ Honor und Michelle allein. Michelle zog eine Augenbraue hoch.
    »Andrew lässt mich mit dir allein?«, fragte sie erstaunt, während Honor vor ihr ins Arbeitszimmer ging und ihr mit einer Geste einen Sessel anbot.
    »Ja, das tut er«, bestätigte Honor.
    »Bist du sicher, dass das klug ist?« Michelle klang völlig ernst, und Honor zog eine Braue hoch, während sie sich auf den Sessel gegenüber setzte. Nimitz glitt von der Schulter seiner Person herunter und rekelte seinen langen, sehnigen Leib hinter ihr auf der Polsterlehne.
    »Ich komme gerade aus einem havenitischen Gefangenenlager«, erklärte Michelle. »Ich glaube zwar nicht, dass ihre Medikos irgendetwas anderes getan haben, als sich sehr gut um mich und alle meine Überlebenden zu kümmern, Honor, aber Tim glaubte auch nicht, dass irgendetwas mit ihm angestellt worden wäre, ehe er versuchte, dich zu töten. Und da es fast mit Sicherheit die Havies waren, die ihn programmiert haben, woher willst du dann wissen, dass sie es nicht auch …«
    Sie ließ den Satz verklingen, und Honors Nasenflügel blähten sich. Sie schnaubte nicht − wirklich −, aber ihre Körpersprache und ihr Gesichtsausdruck vermittelten den Eindruck, sie hätte es getan.
    »Erstens«, sagte sie, »bist du nicht bewaffnet, es sei denn, man hätte es geschafft, irgendwo in dir eine Waffe zu verstecken, und das wäre bei den Scans an Bord der Andromeda bemerkt worden. Und bei allem schuldigen Respekt, ich mache mir keine allzu großen Sorgen, dass du mich mit bloßen Händen töten könntest, ehe Andrew wieder hereinkommt und mich rettet.«
    Trotz ihrer aufrichtigen Sorge zuckten Michelles Lippen. Anders als sie hatte Honor Alexander-Harrington fast fünfzig Jahre lang den Coup de Vitesse trainiert. Selbst ohne den versteckten Pulser, den Honors Vater, wie Michelle wusste, in Honors künstliche linke Hand eingebaut hatte, wäre es für Honor nicht weiter schwierig gewesen, jeden Angriff Michelles mit bloßen Händen abzuwehren.
    »Und zwotens«, fuhr Honor fort, »wissen Nimitz und ich jetzt, worauf wir achten müssen. Ich bin ziemlich zuversichtlich, dass wir es mindestens genauso schnell wie du bemerken würden, wenn jemand dich übernimmt, und, Mike« − sie sah Michelle direkt in die Augen − »ich werde keine weiteren Freunde töten, nur um sie aufzuhalten. Da gibt es andere Mittel. Und ich werde auch nicht das Risiko eingehen, dass Andrew es anders hält. Wenn also jemand auf dem Planeten Haven ein paar neue Zeilen in deinen Programmcode eingeschleust hat, dann kann ich nur sagen, je schneller sie

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