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21 - Stille Wasser

21 - Stille Wasser

Titel: 21 - Stille Wasser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura A. Gilman , Josepha Sherman
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plötzlichen Schauder der Angst.
    Es war die Fleisch gewordene Boshaftigkeit.
    Die Kreatur beugte sich hinab, versenkte ihre Zähne in den Nacken des Mannes und biss ein großes Stück heraus, ohne die kalten Augen auch nur für einen Moment von Angel abzuwenden. Sie begann zu kauen und Angel spürte Übelkeit aufsteigen, als er bemerkte, dass der Mann immer noch am Leben war, winselnd und stöhnend unter den unvorstellbaren Schmerzen, die er zu erleiden hatte.
    Angel wich, jede hastige Bewegung vermeidend, vorsichtig einige Schritte zurück. Da spürte er, wie sich starke, schuppige Klauen auf seine Schultern legten...

    Xander warf in einer übertriebenen Geste die Arme in die Luft. »Woher hätte ich denn wissen sollen, dass der Eimer zur Kunstausstellung der Zweitsemestler gehört?«
    »Weil er in einem Schaukasten stand?«, schlug Oz mit sanfter Stimme vor. »Oder vielleicht – Hey, Cordelia«, fuhr er fort und trat einen Schritt zur Seite, um eine Kollision zu vermeiden.
    Sie stolzierte an ihm vorbei, strich sich das Haar aus dem Gesicht und setzte eine gleichmütige Miene auf. Doch die Art, wie sie immer wieder den Gang hinunterspähte, Richtung Bibliothek, ließ an ihrem Ziel keinerlei Zweifel aufkommen.
    »Habt ihr kein Zuhause?«, fragte sie schnippisch. »Ich meine, dass Xander nirgendwo willkommen ist, weiß ich ja. Aber was ist mit dir, Oz, gibt es niemanden, der sich freuen würde, dich zu sehen?«
    »Oh, sieh doch nur«, sagte Xander zu Oz und ging augenblicklich zum Angriff über, »da ist Cordelia. Ist sie nicht eine –“
    »Boah.« Oz hob abwehrend die Hände. »Time-out. Bitte keine Szene.«
    »Ich wollte nicht –“
    »Ich habe nicht –“
    »Cordelia«, unterbrach Oz sie hastig. »Was hast du für ein Problem? Abgesehen von Xander.«
    Sie biss sich auf die Lippe und drehte sich, so weit es ging, zur Seite, um Xander unzweideutig zu signalisieren, dass dieses Gespräch ausschließlich zwischen ihr und Oz stattfand. »Womit auch immer ihr gerade beschäftigt seid, worüber ich, nebenbei bemerkt, gar nichts wissen will, stößt bei einigen Leuten auf mehr Interesse, als euch wahrscheinlich lieb ist.«
    „Bei wem? Dr. Lee?« Xander vergaß für einen Moment, dass er sauer war. »Wissen wir schon. Wir haben aufgepasst, dass er nichts merkt.«
    »Ich weiß. Ich meine, habt ihr nicht. Nehmt euch vor ihm in Acht. Er ist sich ziemlich sicher, dass ihr irgendwas zu verbergen habt. Oz, er weiß von Ariel. Ich hab keine Ahnung, woher, aber er –“
    »Wahrscheinlich hat sie es ihm gesteckt«, murmelte Xander.
    »Hab ich nicht!«, blaffte sie ihn an und wandte sich wieder Oz zu. »Er hat es selbst herausgefunden. Der Typ ist irgendwie nicht ganz dicht. Er hält Selkies für die schrecklichsten Ungeheuer der Welt, was bedeutet, dass er noch nicht allzu viel Zeit in dieser Stadt zugebracht haben kann.«
    Xander ächzte. »Toll, echt toll. Hast du vielleicht irgendwann einmal darüber nachgedacht, dass er dich möglicherweise nur dazu benutzt, um herauszukriegen, wie viel wir eigentlich wissen, Fräulein Superschlau?«
    »Okay, das war das letzte Mal, dass ich euch vor irgendetwas gewarnt hab!«, explodierte Cordelia. »Seht doch zu, wie ihr mit der Sache fertig werdet. Oder lasst Buffy die Angelegenheit für euch regeln. Wie immer.«
    Bevor Xander eine einigermaßen zusammenhängende Antwort zustande bringen konnte, stakste Cordelia davon.
    »Keine Zeit, Xander«, hielt Oz ihn zurück und wies mit einem bedeutsamen Blick auf das Ende des Korridors, wo soeben Dr. Lee um die Ecke bog.
    Wieder entfuhr Xander ein ächzendes Stöhnen. »Na super. Okay, komm mit. Und denk daran – im Zweifelsfall tu einfach so, als wärst du komplett verblödet.«
    Mit einem ebenso breiten wie verschlagenen Grinsen im Gesicht stürmte Xander auf Dr. Lee zu, um ihn zu begrüßen. »Hi! Ich hatte bisher leider nicht die Gelegenheit, mich mit Ihnen zu unterhalten, und es liegt mir wirklich, wirklich viel daran.«
    Als Dr. Lee versuchte, an Xander vorbeizukommen, trat Oz ihm in den Weg. »Das stimmt! Wir haben hier selten die Möglichkeit, mit jemandem zu sprechen, der so bedeutend ist, dass er ständig von einem Ort zum anderen fährt und sich mit lauter wichtigen Sachen beschäftigt.«
    Für Oz’ Verhältnisse war das geradezu der reinste Vortrag gewesen und Xander war, trotz seines eigenen fraglos exzellenten Beitrags, sichtlich beeindruckt. Wer hätte das gedacht, dass aus diesem Kopf einmal so viele Wörter herauspurzeln

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