Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
21 - Stille Wasser

21 - Stille Wasser

Titel: 21 - Stille Wasser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura A. Gilman , Josepha Sherman
Vom Netzwerk:
als sie hier ankamen. Wenn sie, wie Sie gesagt haben, vom Höllenschlund hierher gelockt wurden, dürften sie allerdings mittlerweile jede Menge Appetit bekommen haben, da gehe ich jede Wette ein.«
    »Wohl wahr.« Er machte eine Pause. »Es würde uns schon einen Schritt weiterbringen, wenn wir wenigstens wüssten, ob wir nach einer einzelnen Kreatur oder nach mehreren suchen.«
    »Eine einzelne wäre besser, stimmt’s?«, erkundigte sich Willow vorsichtig.
    Buffy und Giles sahen sich kurz an, dann schüttelte Giles den Kopf. »Unter normalen Umständen würde ich dir zustimmen. Doch der Gedanke, dass ein einzelnes Wesen dazu in der Lage sein soll, ein solch grausames Massaker anzurichten, das die gesamte Vampirpopulation Sunnydales vor Angst und Schrecken schlottern lässt...«
    »Oh.« Willow legte schützend ihren Arm um Ariel und schluckte schwer.

    Es war Ironie des Schicksals, dachte Angel, dass seine Schwäche – seine Vampirnatur – oftmals die einzige Stärke war, die er Buffy bieten konnte. Es machte eine tiefere persönliche Beziehung schlichtweg unmöglich und war gleichzeitig solides Fundament ihrer glücklichen Zusammenarbeit. Jägerin und Vampir fochten gemeinsam gegen die Mächte der Finsternis, Seite an Seite...
    Oder, in diesem Fall, jeder für sich. Er hatte sie am Morgen nach Hause begleitet, noch gewartet, bis sie in der Türe verschwunden und in Sicherheit war, und sich dann aufgemacht, um selbst eine kleine Auszeit zu nehmen. Doch er hatte immerzu an die Vampire denken müssen, die unten in der Kanalisation festgesteckt hatten wie Ratten in der Falle und von irgendetwas abgeschlachtet worden waren, dem es offenbar keine größeren Probleme bereitete, sie allesamt auf einmal zu erledigen.
    Wer oder was konnte es bloß gewesen sein? Und warum?
    Also hatte er sich, kaum war die Abenddämmerung hereingebrochen, aufgemacht, um seine Runde zu machen und sich in Bewegung zu halten, in der vagen Hoffnung, dass seine überreizten Sinne sich wieder etwas beruhigen würden.
    Buffy war mit dem Haarbüschel, das sie gefunden hatten, zu Giles gegangen, um zu hören, was der Wächter zu ihrer nächtlichen Ausbeute zu sagen hatte. Wahrscheinlich war sie immer noch dort und versuchte mit ihm gemeinsam herauszufinden, mit welcher Art von Gegner sie nun eigentlich zu rechnen hatten. Auf jeden Fall war es besser so. Besser, als selbst in diese Bücherei zu gehen. Besser, als müsste er sich mit dem Rest ihres Jägerteams auseinander setzen, oder mit Giles...
    »Bleib da weg«, sagte er mit strengem Ton zu sich selbst, Buffys derzeitiger Lieblingssatz. Im Wegbleiben war er mittlerweile ziemlich gut. Es war immer noch ein besserer Zeitvertreib, als über dicken Büchern zu brüten und sich in irgendwelchen Spinnereien zu ergehen.
    Doch es war auch schmerzlicher. Alles war in den letzten Tagen auf die eine oder andere Art schmerzlich, außer wenn er mit Buffy zusammen war.
    Okay, genug lamentiert. Es gibt Wichtigeres zu tun, rief er sich zur Ordnung. Falls irgendjemand Licht in diese Sache bringen konnte, dann war es Giles. Anders als das Jägerteam war Angel niemals der Versuchung erlegen, die Intelligenz des Wächters zu unterschätzen, ebenso wenig wie die Findigkeit, die ihm, wenn es hart auf hart kam, zu Gebote stand.
    »Hey!«
    Kaum war der plötzliche Aufschrei an sein Ohr gedrungen, da preschte er auch schon reflexartig los, entschlossen, jeder Balgerei zwischen Mensch und Vampir, die sich seinen Blicken bieten mochte, mit handfesten Argumenten Einhalt zu gebieten. Er schwang sich über einen hohen Hinterhofzaun, landete sicher wieder auf den Füßen, duckte sich und machte sich bereit für den Kampf.
    Doch was ihn jenseits des Zaunes erwartete, hatte wenig mit den wülstigen Gesichtern und fangzahnbewehrten Schlünden seiner Vampirsippschaft gemein. Stattdessen besaß die dürre, geschlechtslose Kreatur, die den völlig überraschten Mann in seinem eigenen Garten attackiert hatte und nun im Schwitzkasten hielt, eine blasse, silbrig grüne Haut, lange grünliche Haare und einen beinahe kugelförmigen Kopf. Aus tellerrunden schwarzen Augen, die seitlich an seinem Kopf saßen, funkelte sie Angel drohend an, riss ihr großes, lippenloses Maul auf und entblößte zwei Reihen kleiner, messerscharfer Zähne.
    Es war fast so, als würde man in das Maul eines Haifisches starren.
    Als blickte man in die Augen einer Viper.
    Und Angel, obgleich er bereits vor mehr als zweihundert Jahren gestorben war, fühlte einen

Weitere Kostenlose Bücher