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210 - Unter dem Vulkan

210 - Unter dem Vulkan

Titel: 210 - Unter dem Vulkan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ronald M. Hahn
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Hand genommen und kniete neben ihm, als glaube er nicht, dass Sanbaa ihn in Schach halten konnte.
    Seine Haltung war auch der Grund dafür, dass er nicht wie alle anderen der Länge nach hinschlug, als Cadiz auf Französisch »Festhalten, Herr!« schrie.
    Die Roziere kippte unvermittelt nach links.
    Noah, Matt und Almira verloren das Gleichgewicht und stürzten zu Boden.
    Magnan hielt sich, wie Cadiz, mit einer Hand am Ruder fest und drosch mit der Kante der anderen kaltblütig auf Noahs Unterarm ein. Noah schrie auf.
    Matt hörte seinen Blaster aufs Parkett knallen und dachte nur an eins: Er musste die Waffe erwischen, bevor sie durch die offene Luke schlidderte und in den Vulkankrater fiel.
    Almira und Sanbaa schrien auf, als Kwame, der panisch irgendwo Halt zu finden versuchte, genau dieses Schicksal zuteil wurde: Er verschwand durch die Luke. Sein Schrei verwehte.
    Matts Stiefel knallten gegen eine Wand, die zeitweilig zum Fußboden wurde, dann schlug etwas Metallisches gegen seine Schulter. Er riss den Kopf zur Seite. Der Blaster hatte ihn getroffen und war von ihm abgeprallt. Die Schulter schmerzte höllisch, doch am meisten schmerzte die Tatsache, dass er nicht gesehen hatte, wohin die Waffe geflogen war.
    Die Gondel schaukelte langsam in ihre alte Position zurück.
    Als Matt den Kopf hob, flogen Magnan und Noah an ihm vorbei: Die rechte Hand des Propheten umklammerte die Gurgel seines Zeremonienmeisters, der mit den Fäusten auf den Brustkorb seines Widersachers einschlug. Auch sie stürzten beide über Bord!
    Für Maitre Magnan ein schnelles, aber passendes Ende: Sein Gott holte ihn zu sich.
    Kurz darauf verlor Cadiz die Kontrolle über das Luftschiff: Es taumelte in den Aufwinden am südlichen Kraterrand entlang. Die Gondel hüpfte wie eine Boje in stürmischer See auf und ab. Die Laderaumluke schwang auf, und die dort gestapelten Proviantkisten ergossen sich in die Steuergondel.
    Matt, halb benommen, hatte Mühe, auf die Beine zu kommen. Rulfan stürzte an ihm vorbei, um die Luke zu schließen. Er hatte sie gerade erreicht, als ein erneuter Windstoß das Luftschiff beutelte und Sanbaa von den Beinen riss, die, starr vor Entsetzen, noch immer nicht fassen konnte, was mit ihrem Geliebten Noah geschehen war.
    Sie rutschte der Luke entgegen, doch kurz bevor sie sie erreichte, konnte Rulfan die Öffnung schließen. Sanbaa schlug so heftig mit dem Kopf gegen die Tür, dass sie erschlaffte und ohnmächtig liegen blieb.
    Matt war im Nu auf den Beinen. Die in seinem Auge und seiner Schulter pulsierenden Schmerzen war schuld daran, dass er seine gute Kinderstube vergaß und Capitaine Cadiz einen Haken und zwei Tiefschläge verpasste, die den Luftschiffer ächzend in die Knie gehen ließen, bis er auf den Bauch fiel und die Besinnung verlor.
    »Wie stehen unsere Chancen?«, fragte Rulfan atemlos. Er überzeugte sich gerade davon, dass Sanbaa noch lebte. Almira lehnte an der Kabinenwand und hielt sich die Schulter.
    »Ich versuche uns hier rauszuholen«, erwiderte Matt knapp.
    Er stellte sich ans Ruder und rief sich ins Gedächtnis, was er von Victorius über die Rozieren gelernt hatte.
    Die erste Erfahrung, die er machte: Dieses Luftschiff war größer als die PARIS und ließ sich in den tobenden Winden nur schwer beherrschen. Matt musste seine ganze Kraft aufwenden, um das Ruder auf den Kurs zum südlichen Kraterrand zu zwingen.
    Die Roziere schwankte heftig von Luv nach Lee, und was in der Kabine nicht fest verzurrt oder angeschweißt war, rutschte haltlos über den Boden – so auch der bewusstlose Cadiz, der auf diese Weise Almira näher kam.
    Gerade begann Matt zu hoffen, dass er die Roziere unter Kontrolle bekommen und alles doch noch gut ausgehen könnte, da erklang hinter ihm ein heller, spitzer Schrei.
    Matts Kopf fuhr herum.
    Cadiz war aus der Ohnmacht erwacht – oder hatte sich nur verstellt gehabt. Jetzt lag er halb unter Almira und umklammerte mit bloßen Händen von hinten ihre Kehle. Das Mädchen hatte die Augen weit aufgerissen und war starr vor Angst. Rulfan, noch immer bei Sanbaa, rappelte sich hoch, wagte aber nicht, Cadiz anzugreifen.
    »Bleib am Steuer! Wir fliegen zurück zu den Höhlen!«, stieß der Pilot hervor. Sein Blick huschte unstet von Matt zu Rulfan. »Und du rührst dich nicht von der Stelle, sonst hat die Kleine ihren letzten Schnaufer getan…« Sein Blick irrlichterte, sein Atem ging stoßweise.
    Matt schnaubte enttäuscht. Er hatte Cadiz bisher für einen eigentlich patenten Kerl

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