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2100 - Das Sternenfenster

Titel: 2100 - Das Sternenfenster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sah den Aktivatorträger fragend an, er spürte die Blicke der Zentralebesatzung auf sich ruhen; dann nickte Rhodan. Die LEIF ERIKSSON erreichte den Hyperraum mit einem Sprung aus sechzig Prozent der Lichtgeschwindigkeit.
    Durch das Hauptschott an Steuerbord, vom Kommandostand aus gesehen, eilten Parrot und Prakma in die Zentrale. Humphrey Blue Parrot war der neue Chefwissenschaftler des Flaggschiffs, Sackx Prakma sein Assistent.
    Der Weg der zwei ungleichen Männer führte direkt zum Orterstand, zu Lauter Brocht't. Parrot und Prakma lieferten sich mit gemessenen Schritten einen Wettlauf, wobei jeder dem anderen mindestens einen vernichtenden Blick zuwarf. Rhodan hatte sie als unzertrennliches Paar kennen gelernt: verbunden durch eine sonderbare Hassliebe. Menschlich konnte einer den anderen nicht ausstehen, doch fachlich ergänzten sie einander perfekt. Rhodan war froh, die zwei an Bord zuhaben.
    Im selben Moment fiel die LEIF ERIKSSON in den Normalraum zurück. Der Katamar trieb in achtzig Millionen Kilometern Entfernung durch das All.
    Lauter Broch't nahm mit seiner Abteilung wieder die Kontaktversuche auf, doch ohne einen Effekt, wie beim ersten Mal. „Die sind entweder weltfremd oder sehr selbstbewusst!", grollte Rock Mozun mit seiner typisch dröhnenden Stimme. „Wie wär's, wenn wir ihnen einen Schuss vor den Bug setzen?
    Bevor wir noch mal so was riskieren wie damals bei SEELENQUELL. „Abgelehnt", bestimmte Rhodan. „Der Katamar verhält sich in keiner Weise aggressiv. Ich sehe für Waffengebrauch keinen Anlass. Bevor wir schießen, versuchen wir es weiter."
    Lauter Broch't legte im selben Moment neben das Hologramm, in dem das Boot mit dem Doppelrumpf zu sehen war, ein zweites. „Das hier kommt gerade rein ..." Rhodan starrte ratlos eine seltsame, an- und abschwellende Wellenform an. „Es handelt sich nach meiner Meinung um Orterimpulse", erläuterte Humphrey Parrot würdevoll, in einem näselnden, überheblich klingenden Tonfall. „Allerdings in einem Spektrum, das in der Milchstraße für diese Zwecke nicht verwendet wird."
    „Eine Art fünfdimensionales Echolot!", fügte Sackx Prakma schnell hinzu; was ihm prompt einen finsteren Blick seines Vorgesetzten eintrug.
    Humphrey Parrot schien seinen Assistenten Prakma von einem Display geradezu fortschieben zu wollen. Was allerdings nicht gelang, denn Parrott war ein hagerer, nicht sehr kräftiger Typ; während der stämmige Prakma nur stehen zu bleiben brauchte. „Sackx will sagen, dass die Impulse offenbar auf eine noch unbekannte Weise eine Resonanz hervorrufen sollen. Welche das aber ist und woher die Resonanz kommen soll ..." Humphrey Parrot hob die Schultern; nicht ohne seinen Assistenten ein zweites Mal mit einem bösen Seitenblick zu bedenken. „Klar ist nur eines: Der Katamar sucht nach dieser Resonanz, kann sie aber noch nicht ..."
    Ein automatischer Alarm, ausgelöst vom Bordsyntron, unterbrach den Wissenschaftler mitten im Wort.
    Rhodans Blick saugte sich an den Orterholos geradezu fest. Rings um die LEIF ERIKSSON und den Katamar materialisierten Kampfraumschiffe. Sie wiesen allesamt Kugelform auf, durchmaßen teilweise bis zu 1500 Meter und umgaben sich mit ultrastarken Paratronschirmen. Eine der Einheiten wurde als die KARRIBO identifiziert, das Flaggschiff der 2. Imperialen Flotte. „Arkoniden!"
    Rock Mozun machte sich unter seiner SERT Haube zum Einsatz bereit. Sobald es zu Kampfhandlungen kam, schlug seine Stunde. „Ruhe behalten!" Rhodans Stimme erstickte in eisiger Kälte jeglichen Aktionismus, „Damit war längst zu rechnen. IHayok ist keine fünf Lichtjahre entfernt Einige Minuten lang hielten die Arkoniden vollständig still. Auf der Gegenseite benötigte man diese Zeit, sich mit der Lage vertraut zu machen.
    Der Katamar setzte indessen seine Tätigkeit unbeeindruckt fort. Ob es die LEIF ERIKSSON war, die ihn verfolgte, oder ein Verband von zweihundert Kampfschiffen, schien die Besatzung des Doppelrumpfbootes nicht zu kümmern.
    Lauter Broch't signalisierte einen eingehenden Anruf.
    Vor Rhodans Sessel tauchte als Hologramm das Abbild einer hochgewachsenen, zornbebenden Arkonidin auf. Ihre Augen blitzten, als sie den Terranischen Residenten persönlich erblickte. „Rhodan! Du! Ich hätte es mir denken können!"
    Die Arkonidin war Ascari da Vivo. Sie warf ihr langes Haar zornig in den Nacken, ihre Brust hob und senkte sich in raschem Wechsel; aus ihren Augen trat ein salziges Sekret, arkonidische Spielart äußerster Erregung.

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