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2100 - Das Sternenfenster

Titel: 2100 - Das Sternenfenster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Doch das Boot änderte lediglich seinen Kurs und beschleunigte mit 1500 Kilometern pro Sekundenquadrat in Gegenrichtung. Der Katamar folgte allein dem abgebrochenen Signal.
    Ein Großteil der Flotte schoss binnen Sekunden an dem Katamar vorbei. Die Schiffe waren dem Boot in puncto Wendigkeit stark unterlegen. „Gegenschub!", gab Pearl TenWafer das Kommando. „Wir bleiben dran!"
    Der Abstand der LEIF ERIKSSON, der KARRIBO und der meisten Schiffe wuchs rasend schnell. Allein die äußersten Einheiten in der Kugelschale hielten Kontakt. Alle anderen, auch Rhodans Schiff, waren abgehängt. „Funkspruch von der KARRIBO abgefangen!,"
    „Abspielen!", Rhodan hörte Asearis Stimme, wenige Silben nur, in einem kalten, entschlossenen Kommandoton. Der Rest erreichte seine Ohren, aber nicht mehr seinen Geist.
    Rings um den Katamar verwandelte der Weltraum sich in einen Flickenteppich aus Explosionen. „Feuer aus Transformkanonen!", schrie Broch't. „Das sind Zweitausend-Gigatonnen-Geschosse! Die Admiralin macht Ernst!"
    Von Warnschüssen konnte keine Rede sein, auch nicht von Sperrfeuer. Rhodan erkannte fasssungslos, dass Ascari da Vivo den Katamar vernichten wollte.
    Aber der Katamar explodierte nicht. Das Boot geriet nicht einmal außer Kurs.
    Ein Dutzend arkonidische Kugelriesen, die letzten in Schussdistanz, feuerten ihr Arsenal auf den Gegner ab. Rhodan betrachtete sprachlos das Muster. Nicht ein einziges Geschoss explodierte auch nur in der Nähe des Ziels. Stattdessen hüllten' die Arkonraumer sich selbst in einen umfassenden Vorhang aus Energie. „Aber ... sie schießen gar nicht auf das Boot! Sie beschießen sich ja gegenseitig!"
    Eine mächtige Explosion überlagerte in der Ortermatrix alle anderen. Die optische Wirkung glich einer sich aufblähenden Sonne. „Ein Arkonide! 1500 Meter durchmessend! Vernichtung vollständig!"
    „Beiboote?", fragte Rhodan tonlos. „Keines mehr herausgekommen! Keine Überlebenden."
    Sekunden später folgten zwei weitere Schiffe, ein Raumer mit 500 und ein Raumer mit 800 Metern Durchmesser.
    Der Katamar war noch wenige Sekunden in der Ortung zu erkennen, erreichte halbe Lichtgeschwindigkeit und sprang in den Hyperraum.
    Was immer geschehen war, es hatte tausende Arkoniden das Leben gekostet. Das zur Schau gestellte Selbstbewusstsein der Fremden fußte nicht auf Dummheit, nicht auf Ignoranz, sondern es war berechtigt. Der Katamar, lächerlich winzig im Vergleich zu all den Kugelriesen, verfügte über eine furchtbare Vernichtungskraft. Auf eine noch unbekannte Weise bewirkte das Boot, dass die Arkoniden nicht ihr eigentliches Ziel, sondern sich gegenseitig unter Feuer nahmen.
    In der Zentrale der LEIF ERIKSSON herrschte fassungsloses Schweigen. „Da ist er wieder", sprach Lauter Broch't in die Stille.. „Eineinhalb Lichtjahre entfernt."
    Rhodan fühlte die Blicke seiner Zentralebesatzung auf sich ruhen. Was der Katamar fertig brachte, hatte jeder erlebt. Ein Dutzend Arkoniden hatten ihr Arsenal abgefeuert, und das Boot hatte keinen Kratzer abbekommen. Rhodan machte sich klar, dass das Boot der LEIF ERIKSSON militärisch hoch überlegen war. „Pearl: Wir folgen ihm!"
    Humphrey Blue Parrot gab sich kalt wie ein Eisschrank. Auffällig oft kreuzte sein Blick jedoch den des Assistenten Prakma. Für einen Augen- blick trat die Rivalität in den Hintergrund. Parrot und Prakma waren menschlich Feinde, doch sie funktionierten wie ein Traumpaar, einer als Stichwortgeber des anderen. „Dies ist nur eine erste Analyse", relativierte Parrot. „Aus physikalischer Warte sieht es so aus, als hätte das Katamarschiff gar keine eigenen Waffen eingesetzt. Sämtliche Explosionen entsprechen dem arkonidischen Standard-Kaliber. Erst glaubten wir, die Arkoniden hätten sich gegenseitig beschossen. Aber das scheint uns mittlerweile zweifelhaft. Im Gegenteil, die abgefeuerten Transformbomben wurden lediglich auf die Angreifer reflektiert. Jedes Arkonidenschiff hat sich sozusagen selbst beschossen."
    „Man muss sich klar machen", ergänzte Prakma, „wie eine Transformkanone funktioniert.
    Eine Bombe wird im Lauf der Kanone entstofflicht. Sie wird als hyperenergetisches Feld an das Ziel transportiert, dort fügt sich die Bombe wieder zu einem festen Körper zusammen.
    Und explodiert: bumm!"
    Der so gemütlich wirkende Prakma kicherte, als habe er einen Witz gemacht. „In diesen Prozess greift der Katamar ein. Die Bombe kann nicht mehr zu Materie werden, sondern kehrt unverrichteter Dinge an ihren

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