Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2100 - Das Sternenfenster

Titel: 2100 - Das Sternenfenster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
kleinen Spielchen nicht verzichten konnte. Zuerst die Begegnung mit Ascari da Vivo, dann der Vorneol. Und er gab sich selbst die Antwort: Bostich handelte so, weil er unsicher war. All die strahlende Pracht, in der Villa und in der Palaststadt Mirkandol - und dennoch fühlte er sich dem Teraner unterlegen.
    Rhodan entschloss sich, ein Körnchen Salz in die offene Wunde zu streuen. „Denkst du nicht, Imperator, dass Ascari da Vivo ein wenig jung und unerfahren ist?", fragte er lauernd.
    Bostich lachte eine Spur zu laut, dann setzte er grimmig hinzu: „Ascari da Vivo wird ihren Weg gehen."
    Draußen war es nicht ganz so heiß wie gestern. Dennoch flimmerte über Mirkandol die Luft.
    Im Zentrum der Palaststadt ragte wie ein gigantischer Tulpenkelch das eigentliche Galaktikum empor. Der arkonidische Trichterbau war achthundert Meter hoch, ein architektonisches Wunder, bis zur letzten Faser aus synthetischem Kristall errichtet. Im orangefarbenen Schimmer der untergehenden Sonne Arkon erschien der Stiel der Kristallblume brüchig und dünn, der oben liegende Kelch dagegen massiv wie ein landendes Raumschiff. „Hast du deine Rede schon im Kopf, Perry?"
    „Sicher, Tiff."
    „Dann lass uns reingehen. Der eine oder andere Botschafter wird dich vorher sprechen wollen."
    Als Rhodan das Galaktikum betrat, umfing ihn angenehm temperierte Luft„die in den einzelnen Bereichen des Saals für die jeweiligen Völker entsprechend angepasst wurde.
    Der große Sitzungssaal fasste nach verschiedenen Umbauten mittlerweile fünfzigtausend Personen. In halsbrecherischer Manier strebten Komfort-Sitzreihen steil nach oben, bis unter die Decke des Kelchs. Alle Plätze waren mit Kommunikationsanlagen, Translatoren und Syntroniken ausgestattet. Akonen, Gataser, Springer, Swoons und Topsider saßen weiter unten, auch Terraner gehörten dazu; die Vertreter der meisten bekannten Allen-Völker residierten weiter oben, außerdem die Vertreter der in M13 ansässigen Zivilisationen. Ein allgegenwärtiges Gemurmel erfüllte den Sitzungssaal des Galaktikums, in unterschiedlichsten Tonhöhen und Artikulationen. „Fehlt nur noch das große Gastspiel Seiner Erhabenheit", raunte Tifflor Rhodan zu. „Bostich wird es sich nicht nehmen lassen."
    „Da ist er schon!"
    Ein halbes Dutzend prächtig ausstaffierte, klotzige Gestalten schoben sich in den Vordergrund. Es handelte sich um Naats, die häufig die Garde des Imperators bildeten. Diese Naats setzten' nun armlange, auf Hochglanz polierte Trompeten an ihre riesigen Münder und° erfüllten das Amphitheater mit einer schmetternden Fanfare.
    Eine zahlenmäßig kleine, dafür umso prächtigere Karawane wälzte sich ins Innere. Von Lakaien umgeben, zelebrierte Bostich I. seinen Auftritt wie ein Fest.
    Bostich und seine Gefolgschaft nahmen in der untersten Reihe ihre Plätze ein, vom Rednerpult wenige Meter getrennt.
    Das gleißende Licht im Galaktikum wurde gedimmt. Nur die Treppen blieben hell erleuchtet. „Perry!", raunte Tifflor. „Du bist jetzt dran!"
    Rhodan nahm eine hoch aufgerichtete Haltung an. Sitzungen des Galaktikums wurden live 'in die halbe Milchstraße übertragen. Die Kameras zoomten sich in sein ernst wirkendes Gesicht. Über eine mit Brokaten ausgeschlagene Rampe erreichte er das Rednerpult: „Hohes Haus, geschätzte Völker des Galaktikums ... Seit zwei Jahren herrscht in der Milchstraße Friede.
    Wir empfinden dies als glückliche Entwicklung. Dennoch wird die Eintracht der Völker uns nicht in den Schoßfallen, sondern wir müssen sie uns täglich neu verdienen."
    Rhodan ließ seine Blicke über das Auditorium wandern, über die endlosen Zuschauerreihen hinaus, bis unter die Kuppel des Amphitheaters. „Friede darf in der Milchstraße nicht ein oberflächlicher Zustand sein. Wir müssen ihn mit unserer Lebendigkeit und mit unserem heiligen Ernst erfüllen. Insbesondere zwischen den Machtblöcken. der Liga Freier Terraner und des Kristallimperiums. Es gibt viel zu tun, 'bis die Bewohner beider Staaten zu einem Zustand wahrhafter Freundschaft finden."
    Rhodan fixierte mit einem strengen Blick Bostich I., den Imperator, der inmitten seiner Gefolgschaft, die Interesse heuchelte, wie ein Licht im Dunkel hervorstach. „Im Zuge der Feindseligkeiten des Jahres 1300 NGZ wurde von Arkon der Hayok-Sternenarchipel militärisch besetzt. Für alle, die mit der Problematik nicht vertraut sind: Unter diesem Bereich verstehen wir einen offenen Sternhaufen, der ungefähr auf gerader Linie zwischen

Weitere Kostenlose Bücher