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2102 - Die Hand der Vorsehung

Titel: 2102 - Die Hand der Vorsehung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nach Tradom aufbrechen. Aber das werde ich wohl nicht mehr erleben ...
    Roxo lobte Bittane Letz, die Gestalterin der Ausstellung, für die einfache, klare und doch edle Achitektur, dann zogen sich die vier Jankaron in das Besprechungsnest ihres Quartiers zurück.
    Hier sichteten acht im Verbund geschaltete Positroniken seit dem Vorabend pausenlos die Rechnernetze der Messestadt nach von Kiv erstellten Suchkriterien. Der Waffenmeister und Info-Broker, dessen graues Gefieder sich bereits an etlichen Stellen lichtete, gab einen kurzen Zwischenbericht. Wie üblich machte er wenig Worte.
    „Interesse an unserem Angebot erfreulich hoch. Prognose des Detailverkaufs eventuell leicht nach oben zu revidieren."
    „Begrüße das", sagte Roxo.
    „Kleinkram." Kiv hob die Schultern. „Mehr Geld in Lizenzen."
    „Da bin ich ganz deiner Meinung. Haben wir schon etwas vom Klub der Kapitäne gehört?"
    „Einladung kam vor kurzem per Elektropost." Kiv deutete mit dem Schnabel auf einen der Monitoren.
    „Der Klub der Kapitäne", las Itchi laut, „würde sich sehr geehret fühlen, Herrn Roxo Quatron und Begeleitigung in der Landball-Kuppel von Masch'kenada begrüßigen zu dürfen."
    „Na bitte. Das flutscht doch."
    Es war allgemein bekannt, dass die wirklich großen, langfristigen Abschlüsse nicht in den Ausstellungshallen getätigt wurden, sondern am Rande von Landball-Partien. Speziell Lizenzgeschäfte waren für die Jankaron von entscheidender Bedeutung, da sie ja wegen der strikten Geheimhaltung ihres Heimatplaneten und der geringen Größe ihrer Flotte nur über beschränkte Lieferkapazitäten verfügten.
    Nicht einmal Vett wusste um die galaktonautische Position des Jan-Systems. Diese war immer nur dem jeweiligen Kapitän bekannt. Vett hatte zwar die eine oder andere Idee, wie er vielleicht dennoch ... Doch was das betraf, unterdrückte er ausnahmsweise seinen Forscherdrang. Für den hoffentlich nie eintretenden Fall, dass er in die Hände von Piraten oder anderen Bösewichten fiele, wollte er nicht zum Verräter an seiner Heimatwelt werden.
    Ach, die Federwolken am Himmel von Jankar...
    Über der Transparenten Stadt und dem Raumhafen dagegen ging immer noch derselbe ewige Regenguss nieder. Die Bilder der ausgeschleusten Beobachtungsdrohnen - offiziell ebenfalls Vorführgeräte - konnten einen schwermütig machen. Graue Trostlosigkeit, ein verwaschenes Meer von Raumschiffen unterschiedlichster, nicht genau zu definierender Formen, aus denen nur die aufrecht stehende Riesenwalze der Shuftarr bedrohlich herausragte.
    „Wissen wir schon irgendetwas über die Schuftis?", fragte Roxo, der Vetts Blicken gefolgt war.
    „Haben ihr Schiff noch nicht verlassen. Große Ausstellung in mehreren Hallen angekündigt, aber erst in sechs Tagen. Wenn wir schon wieder weg."
    „Sieht ganz so aus, als möchten sie sich von uns nicht die Show stehlen lassen", meinte Itchi.
    „Begrüße das - die scheinen uns langsam ernst zu nehmen." Roxo senkte unwillkürlich die Stimme. „Wie kommt Operation Überraschungsei voran?"
    „Köder ausgelegt." Kiv legte den Kopf schief. „Aber Kontaktaufnahme über offizielle Wege unwahrscheinlich. MUSS raus ins Gewühl."
    Roxo nickte. „Dann tu das, bitte! Vettso, du hältst hier die Stellung und die Verbindung über unsere Interkoms aufrecht. Sind die Dinger wirklich abhörsicher?"
    Vett blickte entrüstet zu seinem Freund auf. Itchi legte ihm beruhigend die Hand auf den Nackenflaum. Ihre Finger fühlten sich sehr gut an.
    „Wunderküken, wir zwei gehen Landball spielen. Aber nicht allein."
    Auf Itchis fragenden Blick fügte Roxo schelmisch hinzu: „Wir wollen unseren Geschäftsfreunden doch etwas bieten, nicht wahr?"
     
    *
     
    Eigentlich fand Itchi Landball doof und als „Begeleitigung" schon überhaupt. Mit blechernen Schürhaken kleine Kautschukbälle in Löcher im Boden zu schubsen war öde genug; doch nur dabeizustehen, gelegentlich bewundernd aufzukröpfen und von Zeit zu Zeit einen anderen Schläger zu reichen, das grenzte an Folter.
    Die Kuppel von Masch'kenada allerdings war ein selbst für die Tencan-Architektur der Maschiten außergewöhnliches, atemberaubendes Bauwerk: eine Blase von der Form eines Landballs, also einer an hunderten Stellen leicht eingedellten Kugel, doch mit einem Durchmesser von mehreren Kiloyabaal!
    Unzählige außen an der Kugelschale angebrachte, raffiniert aufeinander abgestimmte Antigravitationsgeneratoren sorgten dafür, dass die Spieler und ihre Begleiter die

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