Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2106 - Der weiße Tod

Titel: 2106 - Der weiße Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
werden ebenfalls von den E'Valentern ausgelöscht. Ihr könnt nicht gewinnen, bitte glaube mir!"
    „Schweig!", herrschte Scharanay ihn an. „Liktus Boi, das konnte ich mir denken. Ich sagte ihm, er solle sich nicht mehr einmischen!"
    „Aber er hat Recht, Prinzessin! Sieh dich um. Dort vorne sterben deine Leute zu Hunderten! Du kannst die Lebenden noch retten, wenn du sie jetzt zurückrufst. Du kannst nicht deinem ganzen Volk die Chance auf ein Leben rauben!"
    Plötzlich brachen die Angreifer vor. Völlig gegen jegliche Logik überrannten sie den Wall aus Toten und griffen die E'Valenter an, die nun zurückrücken mussten. Die Ersten von ihnen starben im .Kugelhagel aus den halbautomatischen Waffen der Zineda.
    „Das ist nicht wahr, Prinzessin!", rief Benjameen. „Das ist nur das, was du sehen willst! Es ist ein falscher Traum!"
    Aber Scharanay hörte nicht zu. Die Zineda überrannten die Stellungen der E'Valenter und töteten die verhassten Versklaver, einen nach dem anderen und mit den einfachsten Waffen wie Messern und Knüppeln. Es war paradox und unwirklich. Benjameen, mit wachem Geist im Traum der Prinzessin, schrie lautlos auf. Das durfte nicht sein! Scharanay bekam durch ihren Traum ein vollkommen falsches Bild von der Realität! In Wirklichkeit konnte noch kein einziger E'Valenter gestorben sein. Ihre Schutzschirme verhinderten es.
    „Bitte, Prinzessin!", flehte Benjameen in ihrem Traum. „Bitte, kehre zurück!"
    „Der Sieg ist unser!", schrie sie stattdessen. Ihre Fühler zitterten stark, und die Facettenaugen glänzten. „Siehst du das nicht? Wir werden weiterkämpfen, bis auch der letzte Besatzer gestorben ist und wir unsere Freunde aus der Mine befreien können!"
    „Das dürft ihr nicht!", rief Benjameen. „Sie sind verseucht! Sie würden euch alle anstecken!"
    Aber der Traum ging schon weiter. Die Zineda hatten gesiegt. Der letzte E'Valenter lag im Sterben und wurde zu Tode gesteinigt. Und dann drangen die Einheimischen in die Mine ein, wo es keine Energieschranke mehr gab.
    Der Traum der Prinzessin war zu stark gewesen, zu stark von ihrer Sicht der Dinge geprägt.
    Benjameen da Jacinta hatte keine Chance gehabt, ihn zu beeinflussen. Und der Mutant erkannte, dass er wieder einmal mit seiner entsetzlich nutzlos erscheinenden Paragabe nichts Konkretes ausrichten konnte...
    Tess und Benjameen kehrten, nachdem sie Liktus Bois Neugier mit einigen nichts sagenden Worten befriedigt hatten, in die Micro-Jet auf dem Dach des Turms zurück. Dann trugen sie einen Transmitter ins Freie, ein gut abgeschirmtes Gerät von geringer Reichweite und Transportkapazität. Sie wollten den Flugverkehr damit reduzieren und gelangten durch den grünen Bogen aus Energie hinauf zur JEFE CLAUDRIN.
    Norman begrüßte die beiden mit deutlich reduzierter Begeisterung. Der indische Klonelefant hatte es sich in Gesellschaft des Tierfreunds Harun al Kharud anscheinend bestens ergehen lassen.
    „Hatten wir nicht ständigen Funkkontakt vereinbart?", fragte der Kommandant, als die beiden Gefährten die Zentrale betreten hatten. „Und dann kommt so eine kurze Meldung, und die Verbindung ist unterbrochen, bevor ich eine Frage stellen kann."
    „Tut uns Leid", sagte Benjameen. „Aber pass auf! Dann, erfährst du alles."
    Und dann erzählte er die Geschichte ihrer Landung auf Zinet und die folgenden Abenteuer.
    Sie berichteten von Liktus Boi und der Prinzessin - und welche schreckliche Gefahr den Zineda drohte.
    „Noch heute droht ein Völkermord stattzufinden", sagte Tess engagiert. „Das müssen wir verhindern, Harun."
    „Und wie?", fragte der Kommandant. „Was können wir für die armen Kerle tun?"
    Tess und Benjamen waren erstaunt darüber, dass er so etwas wie echtes Mitgefühl zeigte.
    Gerade er, von dem sie keine großen Mitleidsbekundungen erwartet hatten.
    Natürlich war der bevorstehende Aufstand auf Zinet nicht ihre Sache. Sie hatten Daten sammeln wollen und sonst nichts. Aber auf der anderen Seite waren sie Terraner, und auch in Harun al Kharuds Augen trugen sie eine moralische Verantwortung - egal wo sie sich im Kosmos befanden.
    „Und wie?", wiederholte der Kommandant.
    Es war zwei Stunden nach Mittag. Liktus Boi hatte seinen Turm verlassen und sich dem Strom der Entschlossenen angeschlossen. Er konnte nicht anders. Jetzt, da es hart auf hart ging und die letzte Entscheidung bevorstand, musste er bei seinen Artgenossen sein, wider jede Vernunft.
    Er erreichte den Palast eine Stunde später. Überall wimmelte es

Weitere Kostenlose Bücher