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2110 - Der Gute Geist von Wassermal

Titel: 2110 - Der Gute Geist von Wassermal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nur eine Station auf dem Wege zum großen Ziel.
    Als meine „Kollegen" in der ersten Etage sich in Richtung Straßen-Ausgang wandten, trennte ich mich von ihnen, denn ich wollte auf die andere Seite des Gebäudes.
    Niemand hinderte mich daran - und ein paar Minuten später verließ ich das Gebäude und ging in Richtung des Berggipfels.
    Allerdings blieb ich gleich darauf wieder stehen, denn zwischen mir und dem Aufstieg tosten die wild bewegten Wassermassen eines breiten Flusses, der anscheinend den gesamten Bergkegel umspannte. Das stellte mich vor ein Problem, denn ich hatte aus religiösen Gründen niemals schwimmen lernen dürfen - und zu meiner dürftigen Ausrüstung gehörte kein Flugaggregat.
    Da spielte es eigentlich keine Rolle, dass auf mehreren Sandbänken im zirka hundert Meter breiten Fluss rund zwanzig graugrüne Tiere lagen, die vermodernden Baumstämmen glichen - und die ich als Panzerechsen identifizierte. Sie rührten sich nicht, obwohl sie mich gesehen haben mussten. Doch ich hatte solche heimtückischen Räuber schon vor langer Zeit kennen gelernt. Sie warteten nur darauf, dass jemand sich in ihr nasses Revier wagte. So lange spielten sie die unbedarften Harmlosen ...
    Es sah so aus, als wäre mein Weg zu Ende.
    Doch das durfte nicht sein.
    Verzweifelt blickte ich nach links und rechts den Fluss entlang. Vielleicht gab es ja eine Brücke - und war sie noch so zerbrechlich.
    Nichts. Keine begehbare Konstruktion überspannte den Fluß.
    Aber das durfte nicht sein, denn dann würde Tagira ja umsonst warten.
    Plötzlich stutzte ich. Ganz weit links blinkte etwas. Eine Wasserfläche. Zwischen einem gläsernen Haus und dem Fluss. Es sah aus wie ein kleines Hafenbecken. Und die kleinen schalenförmigen Gebilde, die an dem Steg schaukelten, der ins Hafenbecken ragte, mussten Boote sein.
    Ich zögerte nicht und stürmte in diese Richtung. Die Verzweiflung war dem Triumph gewichen.
    Ich würde trotz aller Schwierigkeiten zu Tagira kommen und gemeinsam mit ihr die Welt vergessen! Alles, was zählte, würde meine Verschmelzung mit der göttlichsten Göttin des Kosmos sein.
    Innerhalb weniger Minuten ereichte ich das Hafenbecken. Ohne zu zögern, sprang ich ins nächste Boot und sah mich nach dem Antrieb um.
    Und stieß einen Jubelschrei aus, denn das Boot besaß einen Antigrav-Antrieb. Es war ein so genannter Wassergleiter.
    Ich setzte mich auf die einzige Bank, die quer vor dem Schaltpaneel die etwa neunzig Zentimeter Bootsbreite überspannte, und drückte den Aktivierungsschalter, während ich mit der anderen Hand das an einem Gestänge befestigte kleine Lenkrad ergriff.
    Der Antrieb gab ein leises Summen von sich; der Gleiter hob sich um zirka zehn Zentimeter an. Vorsichtig schob ich den Beschleunigungshebel vor. Der Gleiter setzte sich in Bewegung. Während ich stärker beschleunigte und steuerte, schwebte das Fahrzeug auf die Hafenein- und -ausfahrt zu und fegte dann über die Wasserfläche des Flusses hinweg.
    Als die ersten Wellen gegen den Boden des Gleiters knallten, wurde mir klar, dass ich viel zu tief flog. Verzweifelt drückte ich auf dem Aktivierungsschalter herum. Der Gleiter ging und ging nicht höher. Und immer wieder knallten die Wellen gegen den Boden. Das konnte nicht lange gut gehen. Der Bodeneffekt, der normalerweise bei geringer Flughöhe für zusätzlichen Auftrieb sorgte, konnte in meinem Fall das Gegenteil bewirken.
    Ich überlegte, ob ich umkehren sollte. Wahrscheinlich hatte ich einen Wassergleiter erwischt, der reparaturbedürftig war. Wenn ich in einen anderen umstieg, würde alles gut werden.
    Zu spät!
    In meiner Aufregung hatte ich das Steuern vernachlässigt, und mit einem Mal rutschte der Gleiter mit reißendem Knirschen über den flachen Ausläufer einer Sandbank. Im nächsten Moment schleuderte er eine Handbreit höher, fegte wieder über Wasser, und die Lage schien gerettet.
    Aber die Rutschpartie über die Sandbank hatte das Steuer verrissen. Mein Fahrzeug kam immer mehr in Schräglage und berührte Sekunden später mit dem rechten Bordrand das Wasser.
    Jemand lachte triumphierend, während ich mit meinem Leben abschloss, denn der Gleiter wirbelte sich überschlagend durch die Luft und löste sich dabei in seine Einzelteile auf.
    Plötzlich schlug ich auf der Oberfläche des Flusses auf. Es war wie ein Schlag mit einem Knüppel.
    Sekundenlang musste ich bewusstlos gewesen sein. Als ich wieder zu mir kam, befand ich mich unter Wasser.
    Ich schlug mit Armen und Beinen um

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