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2110 - Der Gute Geist von Wassermal

Titel: 2110 - Der Gute Geist von Wassermal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wurden und wurden nicht weniger, obwohl die Honoholls unablässig mit dem Entladen beschäftigt waren. Hier stimmte vieles nicht. Die Szene war unwirklich.
    Ich spitzte ärgerlich die Lippen, als ich merkte, dass ich mich auf dieses Problem konzentrierte, das doch absolut nichts mit meiner Aufgabe zu tun hatte.
    Ich hielt nach einer Straße oder Gasse Ausschau, durch die ich zur anderen Seite der Gebäude gehen konnte, denn nur dort ging es weiter zum Ziel. Aber sosehr ich meine Augen auch anstrengte, ich sah nichts dergleichen - nicht einmal ein schmales Gässchen.
    Und das, obwohl ich nach beiden Seiten bis zum Ende der jeweils etwa zweitausend Gebäude sah - und zwar klar und deutlich. Die Straße vor den Häusern stieß an beiden Enden abrupt an die schotterbedeckten Steilwände des Talkessels. Jeder Versuch, dort hinauf- und auf der anderen Seite der Gebäude hinabzusteigen, war zum Scheitern verurteilt.
    Ich spreizte resignierend die Finger. Dann eben nicht!
    Ich musste es folglich mit anderen Mitteln versuchen, in der Hoffnung, auf der anderen Seite eines Gebäudes eine Tür zu finden.
    Entschlossen betrat ich die Straße und stürzte mich ins Gewimmel der Honoholls ...
     
    *
     
    Es war Wahnsinn!
    Seit mindestens zwanzig Minuten versuchte ich, an eines der Gebäude heranzukommen. Doch jedes Mal, wenn ich ein paar Meter vorangekommen war, wurde das Gewimmel vor mir so dicht und bewegten die Honoholls sich so massiv nach links oder rechts, dass ich wie von einer starken Strömung mitgerissen wurde.
    Die Bewegungen dieser Leute wirkten eigentlich nicht gezielt, aber das Ergebnis war immer das gleiche. Folglich musste Absicht dahinter stecken. Man wollte mich daran hindern, eines der Gebäude zu erreichen.
    Ich verlor die Geduld.
    Mit wenigen Handgriffen schaltete ich die im Wege Stehenden aus. Es war mir nicht wohl dabei, denn ich hatte mich dem Frieden verschworen. Außerdem musste ich damit rechnen, dass Gewalt Gegengewalt erzeugte. Aber ich durfte mich nicht mit zeitraubenden Methoden abgeben. Atlan war mir auf den Fersen.
    Keiner der Zeugen meines Vorgehens wurde aggressiv. Dadurch gelang es mir, bis dicht vor die Tür des nächsten Gebäudes zu kommen.
    Hier jedoch war Schluss. Die Honoholls schoben sich von allen Seiten vor mir zusammen. Sie stützten ihre vorübergehend paralysierten Mitbürger, so dass sie nicht umfielen. Außerdem krochen ein paar von ihnen auf dem Boden herum und versuchten, mich zu Fall zu bringen, indem sie mir die Beine wegzogen.
    Nach ein paar Minuten war ich am Ende. Ich gab nach und ließ mich zurückdrängen, bis ich mit dem Rücken gegen einen mit Paketen hoch beladenen Karren stieß. Durch meinen Anprall löste sich ein Paket von der Ladepritsche und fiel mir auf den Schädel.
    Es war schwerer als gedacht und hätte mich beinahe zu Boden gehen lassen. Ich sackte ein wenig zusammen und irgendwie reagierte ich unwillentlich und fing das Paket mit beiden Händen auf.
    Während ich noch benommen hin und her schwankte, das Paket aber festhielt, bemerkte ich verwundert, dass sich das Gewimmel der Honoholls um mich mehr und mehr lichtete.
    Ein paar Minuten später stand ich unbehelligt neben dem Karren.
    Und ich begriff.
    Die Honoholls handelten anscheinend unter einem suggestiven Zwang, der sie veranlasste, fortwährend Pakete von den Karren zu nehmen und in die Gebäude zu tragen - und der sie zwang, jeden massiv zu bedrängen, der kein Paket trug.
    Bis der Betreffende sich seiner vermeintlichen Verpflichtung entsann und so handelte wie sie.
    Als ich mich diesmal der Tür des nächsten Gebäudes näherte, drängte mich niemand zurück. Unbehelligt konnte ich mich in die Reihe der anderen Paketträger drängen und den Eingang passieren.
    Wir gingen einen Korridor entlang und danach eine Geschosstreppe hinauf in den zweiten Stock. Da ich diese Art von Treppen, die man auch Podesttreppen nannte, sehr lange Zeit nicht benutzt hatte, musste ich sehr Acht geben, um nicht über die unsichtbaren Stufenkanten zu stolpern oder nach den Podesten ins Leere zu treten.
    In einem großen Zimmer wurden die Pakete auf ein - ebenfalls unsichtbares - Transportband gelegt und „entschwebten" in den nächsten Raum, wo sie plötzlich verschwanden, als hätten sie sich in Luft aufgelöst.
    Ich nahm an, dass sie entweder durch Teleportation oder durch Transmitterwirkung in einen Karren zurücktransportiert wurden. Welchen Sinn das hatte, war mir schleierhaft, aber auch egal, denn für mich war das hier

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