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2110 - Der Gute Geist von Wassermal

Titel: 2110 - Der Gute Geist von Wassermal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Kosmokraten ausgestattet hatten. Ich war der Auserwählte.
    Dieser Atlan war für mich keine echte Konkurrenz. Tagira hatte ihn mir nur an die Seite gestellt, um meine Motivation zu prüfen. Vielleicht auch, um das Spiel ein wenig reizvoller zu machen.
    Nachdem ich ein Stück an der Innenseite der Mauer entlanggelaufen war, entdeckte ich eine Lücke in der dichten Vegetation, die sich auch hinter der Mauer fortsetzte.
    Die Lücke öffnete den Zutritt zu einem schmalen Weg, allerdings nicht zu einem Kiesweg wie auf der anderen Seite der Mauer, sondern zu einem etwa drei Meter breiten, mit Steinplatten befestigten Weg.
    Da die wild wuchernde Vegetation ihn nicht überwachsen hatte, nahm ich an, dass er oft benutzt und deshalb freigehalten wurde.
    In der frohen Erwartung, dass er direkt zum Gipfel des fliegenden Berges hinaufführen würde, eilte ich ihn entlang - und rund zehn Minuten später mündete er in einen Talkessel.
    In eine Ansiedlung intelligenter Wesen!
    Ich blieb stehen und nahm den Anblick in mich auf. Auf den ersten Blick sah ich, dass der Talkessel von einem Gletscher geformt worden war. Die steilen Hänge waren auf den unteren Dritteln voller Gesteinsschutt, wie er durch das Voranschieben von Millionen Tonnen Eis entsteht.
    Für mich war es ein Beweis dafür, dass der fliegende Berg aus einem Planeten herausgeschnitten worden war, denn nur auf Planeten innerhalb der so genannten Lebenszone einer Sonne gab es den Wechsel von Warm- und Eiszeiten.
    Was die Ansiedlung betraf, so bestand sie aus einer einzigen langen Reihe Tausender kleiner Häuser aus glasartigem, transparentem Material, an der eine zirka zehn Meter breite Straße entlangführte. Auf ihr tummelten sich Scharen zwergenhafter humanoider Intelligenzen in dunkelgrauer Einheitskleidung. Sie schienen ausnahmslos damit beschäftigt zu sein, aus Karren mit offenen Ladepritschen Pakete auszuladen und ins Innere der Gebäude zu tragen.
    Während ich langsam auf die Ansiedlung zuging, musterte ich die Umgebung. Der Talkessel passte eigentlich nicht recht ins Bild, denn er konnte nicht hier entstanden sein. Stattdessen war er anscheinend einfach in eine andere Umgebung hineinversetzt worden. Jedenfalls war er auf der mir gegenüberliegenden Seite offen - und erst rund fünfhundert Meter jenseits der Ansiedlung stieg der Berg wieder empor, wie es schien, ohne Unterbrechung zum dunstverhangenen Gipfel.
    Doch es sah so aus, als müsste ich die Ansiedlung durchqueren, um meinen Marsch zum Gipfel und zum Wohnsitz meiner Göttin fortsetzen zu können.
    Die Frage war, wie die zwergenhaften Wesen - ich nannte sie Honoholls nach den Zwergen einer uralten Sage meiner Geburtswelt - auf meine Ankunft reagieren würden.
    Vorerst reagierten sie überhaupt nicht. Es schien, als bestünde ihr ganzer Lebenszweck darin, Pakete aus den Karren auszuladen und in die seltsamen Gebäude zu tragen: würfelförmige Bauten von zirka zehn Metern Kantenlänge. An den Vorderseiten befanden sich quadratische Türen von einem Meter Höhe, und durch die glasartigen Wände konnte ich drei Stockwerke sehen, die durch Treppen miteinander verbunden waren. Jeweils drei Korridore führten auf jeder Etage von der Vorder- zur Rückseite. Die Dächer waren flach und ebenfalls durchsichtig.
    Ich betrachtete die Honoholls genauer. Sie waren eindeutig humanoid, mit zwei Armen, zwei Beinen, einem schlanken Rumpf und runden, haarlosen Köpfen mit flachen, nasenlosen Gesichtern. Ihre Haut war gelb mit kleinen hellroten Pickeln, ihre Münder rund und mit einem Nasenschlitz darüber. Auch ihre Ohren bestanden nur aus langen Schlitzen, die sich in schneller Folge öffneten und schlössen. Die Augen waren rund, hellgrün und verfügten über sternförmige schwarze Pupillen. Ihre Hände besaßen je sechs Finger, davon zwei Daumen.
    Sie trugen dunkelgraue Arbeitslatzhosen und darunter hellgraue Hemden. Die Füße steckten in abgewetzten schwarzen Stiefeletten, die mindestens anderthalbmal so groß waren wie meine Stiefel.
    Seltsamerweise beachteten sie mich überhaupt nicht. Ihre ganze Aufmerksamkeit war auf ihre Tätigkeit gerichtet: das Entladen und Versorgen von Paketen mittlerer Größe, deren Hülle aus hellgrauem Plastikmaterial bestand.
    Die ganze Straße, die an den Vorderfronten der Gebäude vorbeiführte, war voll von Honoholls, ein Gewimmel und Gedränge, bei dem ich mich fragte, warum die Karren nicht längst geleert waren.
    Irgendetwas stimmte hier nicht. Die in den Karren gestapelten Pakete

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