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2111 - Die Malische Mole

Titel: 2111 - Die Malische Mole Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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vielleicht von ihrer Intelligenz, auf keinen Fall jedoch von ihrer Erfahrung. Dann hätte ein langlebiges Wesen wie der Kimbaner die LOTTERIE ohne Probleme gewonnen.
    Ein Signal erklang. Der Pfeil hatte angedockt. Die Schleuse öffnete sich. Im Zubringer wartete ein eineinhalb Meter großes, krötenähnliches Wesen auf uns. Es hielt eine Art Scanner in der Hand. Den von Warzen und Beulen übersäten Körper verbarg es unter einer eng anliegenden Kombination aus roten und gelben Streifen. Die Farben wirkten auf Terraner und Arkoniden geradezu grell.
    „Die drei gemeldeten Teilnehmer treten bitte vor", erklang eine knarrende Stimme. „Die Reihenfolge lautet: Atlan, Mohodeh Kascha, Icho Tolot."
    Ich setzte mich in Bewegung. Das Krötenwesen hielt den Kopf schief. Der Blick aus den trüben Augen mit ihren Schlitzpupillen verfolgte mich, bis ich die Passagiersessel erreichte und mich niederließ.
    Der letzte Kimbaner folgte mir, aus gegebenem Anlass ohne seine Protokollroboter. Ihn empfing der Platzanweiser mit einem freundlichen Schnaufen, dem allerdings schnell ein lautes Blubbern folgte. Der Warzenkörper ruckte ein Stück zur Seite.
    Der Fußboden bebte, als Tolot in das Pfeilschiff stampfte. Die Kröte stieß Brocken einer unbekannten Sprache in eine Art Mikrofonring am rechten Handgelenk.
    Lass dich nicht täuschen, das ist alles nur Show, sagte der Extrasinn. Es handelt sich um einen Roboter.
    Ich tat, als betrachtete ich die Einrichtung der Passagierkabine. Dabei ließ ich die Kröte keinen Augenblick aus den Augen. Sie bewegte sich schleppend. Der rechte Fuß zog die winzige Spur einer hellblauen Flüssigkeit hinter sich her.
    „Meister, du leckst", sagte ich auf Diamal, das ich mit Hilfe meines Extrasinns und in einer Hypnoschulung gelernt hatte.
    Die Kröte blieb stehen. „Ich lecke?"
    „Du verlierst Schmierstoff am rechten Fuß!"
    Die Kröte erstarrte. Gleichzeitig schloss sich die Schleuse des Pfeils. Ein Signal zeigte an, dass das Kleinfahrzeug zur Malischen Mole zurückkehrte.
    Wir verbrachten die fünfzehn Minuten schweigend. Die Einschleusung erfolgte ausgesprochen schnell. Wir erhoben uns und verließen das Fahrzeug.
    Der Roboter in seiner Krötenmaske rührte sich noch immer nicht. Er hatte sich wahrscheinlich selbst abgeschaltet.
    Draußen erwarteten uns zwei Graue Marliten. Sie wiederholten die zeremonielle Einladungsformel.
    Anschließend führten sie uns zu einem Antigrav, der uns waagrecht in die LOTTERIE-Kugel hineintrug. Von anderen Teilnehmern sahen und hörten wir in dieser Phase nichts. Das Energiefeld trug uns mit hoher Geschwindigkeit ins Innere der Kugel zu einer Balustrade.
    Hinter einem Energieschirm lag eine Rundtribüne, ähnlich einem Stadion. Ich schätzte den Durchmesser auf sechshundert Meter. In die Wandung integriert, dienten Zehntausende von Logen der Aufnahme der Zuschauer.
    Ich schätzte die Kapazität auf dreihunderttausend.
    Keine der Logen war besetzt, aber das würde sich garantiert bald ändern.
    Am Grund der Anlage existierte eine plane Fläche von hundert Metern Durchmesser. Wurde hier gespielt?
    Mohodeh Kascha beantwortete meine unausgesprochene Frage. Er deutete hinab und sagte: „Das Spielfeld!"
    Die beiden Grauen Marliten führten uns an der Balustrade entlang bis zu einem weiteren Antigravschacht. Es ging aufwärts, in die obere Hälfte der LOTTERIE-Kugel. Der Schacht mündete im Zentrum eines riesigen Saals.
    Gleichzeitig mit uns trafen weitere Dreiergruppen ein. Innerhalb kurzer Zeit versammelten sich 2400 unterschiedliche Wesen aus allen achthundert teilnahmeberechtigten Schiffen.
    Hunderte von Grauen Marliten hielten sich zwischen ihnen auf. Sie brachten seltsame Apparate in Position. Ein wenig erinnerten sie an aufklappbare Schränke. Von der gewölbten Decke herab sanken weitere Apparaturen, garantiert auf das Stück genau 2400.
    „Die Vorbereitungen für die LOTTERIE beginnen", verkündeten die Grauen Marliten. „Der Scan ist für alle Lebewesen absolut ungefährlich. Nach der Standard-Zeitrechnung von Akhimzabar dauert er ungefähr fünf Horators."
    Das waren dreieinhalb Stunden, wie ich wusste.
    „Du willst uns nicht sagen, wozu dieser Aufwand betrieben wird?", wandte ich mich an den letzten Kimbaner.
    „Auf keinen Fall", gab er zur Antwort. „Genieße es einfach!"
    Ob das so ein großer Genuss war, bezweifelte ich. Aber das zuversichtliche Gesicht Mohodeh Kaschas beruhigte mich etwas. Der Kimbaner sah aus, als freue er sich auf den Vorgang.
    Ich

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