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2111 - Die Malische Mole

Titel: 2111 - Die Malische Mole Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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der Vergrößerung des energetischen Zoomfeldes reichten die dicken Hornlippen aus, um jeden der Zwerge dort unten zu zermalmen.
    Auf unbegreifliche Weise existierte ich sowohl in meinem Sessel als auch im Sumpf.
    Es ist der Scan, der es bewirkt, stellte ich fest. Fast gleichzeitig erkannte ich die Todesgefahr, in der mein „zweites Ich" schwebte.
    Das kurze Zaudern kostete mich fast das Leben. Ein einziger Augenblick nur, in dem ich mich mit anderen Gedanken beschäftigte, reichte dem Ungeheuer aus. Aus dem Sumpf tauchte eine Extremität empor, so groß wie ein Baumstamm. Die Bewegung kostete das Schuppenmonster viel Kraft. Aber in dem Augenblick, als die Extremität erst einmal im Freien war, verwandelte sie sich in eine tödliche Waffe.
    Wie ein Geschoss raste der Arm öder das Bein auf mich zu. Ich duckte mich, schnellte mich von dem letzten Brocken der Schlammscholle weg in den Sumpf hinein. Ich spürte den Luftzug in meinem Nacken, als die Extremität mich nur knapp verfehlte und mit ungeheurer Wucht in den Sumpf einschlug.
    Der Schlick unter mir hob sich ruckartig nach oben. Eine Schlammfontäne traf mich. Stechender Schmerz raste durch meinen Körper. Ich ignorierte ihn, rollte mich instinktiv zusammen und warf mich zur Seite. Die Fontäne klammerte sich an mich. Sie riss mich mit sich fort, irgendwohin in den Sumpf. Ein hässliches Trompeten hinter meinem Rücken deutete an, dass ich den Fängen der Kreatur erst einmal entkommen war.
    Zumindest für Sekunden. Ein Schatten legte sich über mich, dunkel und Unheil verkündend. Ich schlug einen Haken. In kurzen Sprüngen mit möglichst wenig Bodenkontakt suchte ich das Weite.
    Das Ungeheuer brüllte vor Zorn. Es war zu langsam. Bis es sich herumgedreht hatte, war ich zwanzig Meter entfernt und damit außerhalb seiner Reichweite.
    Um mich herum brodelte der Sumpf. Ich entdeckte Körper, die hoch in die Luft wirbelten. Sie fielen zurück in die Fänge der Ungeheuer. Der grünlich gelbe Sumpf färbte sich rot. Todesschreie erklangen.
    Weiter!, schrien meine Gedanken. Nicht stehen bleiben!
    Schlamm spritzte empor. Er nahm mir die Sicht. Für ein paar Augenblicke entdeckte ich ein blaues Gesicht mitten im Dreck.
    Der Kimbaner ragte bis zu den Knien aus dem Schlick heraus. Er bewegte sich gleichmäßig vorwärts. Seine Augen strahlten. Das Gesicht drückte Gelassenheit und Freude aus. Fast schien es, als habe er den Verstand verloren.
    Jetzt entdeckte er mich. Er hob den Arm und winkte. „Das ist das Spiel!", hörte ich ihn brüllen. Seine Stimme schien von überall zu kommen, nur nicht von dort, wo er sich aufhielt.
    Von oben?
    Ich konzentrierte mich, lauschte dem Klang der Stimme nach und legte einen imaginären Gedankenschalter um.
    Es funktionierte.
    Durch die Vergrößerung sah ich tief unter mir die winkende Gestalt. Hinter ihrem Rücken pirschte sich ein Ungeheuer heran. Es durchpflügte den Sumpf dicht unter der Oberfläche. Von der Seite her näherte sich ein zweites Monster.
    „Gefahr hinter dir!", schrie ich dem Kimbaner zu.
    Hastig vergewisserte ich mich, dass mein „Fressfeind" die Jagd nach mir aufgegeben hatte. Ich deutete nach rechts, wo der Sumpf im Augenblick frei war. Ein schlammloser Tümpel zog meine Aufmerksamkeit auf sich.
    Als guter Schwimmer konnte das meine Rettung sein. Wie durch Zufall wuchsen an seinem Rand Hohlstängel-Gewächse, die sich gut fürs Luftholen unter Wasser eigneten.
    Der Kimbaner entdeckte den Tümpel ebenfalls. In weiten Sprüngen hielt er darauf zu. Das Ungeheuer unter dem Schlamm jedoch war schneller. Das zweite von links beschleunigte in der Absicht, dem anderen zuvorzukommen.
    Keine fünf Meter hinter Kaschas Rücken trafen die beiden Giganten aufeinander. Schlamm spritzte. Ein Quieken drang an die Oberfläche. In drei bis vier Metern Tiefe entstand ein Strudel, der sich schnell dunkel färbte.
    Die Sumpfoberfläche beruhigte sich. Ein dunkler Fleck bildete sich. Langsam trieb er an die Oberfläche.
    Darunter leuchtete das helle Rot eines Kampf anzugs.
    „Meine Kleinen!", sagte Icho Tolot, nachdem er aus dem Loch geklettert war. „Gegen dieses Stachelmonster hättet ihr beide keine Chance gehabt."
    „Und du? Willst du damit sagen, sie haben dir deine Fähigkeit der Metabolismus-Verhärtung gelassen?"
    „Nein. Das war pure Körperkraft. Mein Planhirn funktioniert allerdings. Wie ist es mit deinem Extrasinn, Atlanos?"
    „Er ist blockiert."
    Ich hatte es nicht anders erwartet. Keiner der Spieler erhielt einen

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