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2114 - Mogtans Gedicht

Titel: 2114 - Mogtans Gedicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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einer gefährlichen Gratwanderung glich. Wenn ein Fehler zu einem Missverständnis führte, konnten zahlreiche Opfer unter der Zivilbevölkerung die Folge sein.
     
    3.
     
    Mit zwei Teleportersprüngen brachte Gucky die beiden Katsugos in einen von außen nicht einsehbaren Hinterhof.
    „Okay", sagte er danach und blinzelte in die tief stehende Sonne, um ein vorübergehendes Schwächegefühl zu übertünchen. „Beginnen wir mit der Arbeit. Wenn's kritisch wird, ziehen wir uns zurück."
    Sie verließen den Hinterhof und mischten sich unter die Passanten auf einer Straße, die durch allerlei Verkaufsstände geprägt wurde. Pombaren, E'Valenter, Rishkanische Kara, kleine, wendige Wesen, grobschlächtige Prymbos, insektoide Quintanen und viele andere - das Völkergemisch war eindrucksvoll.
    Nicht nur Roboter von unterschiedlicher Gestalt begleiteten einige dieser Wesen, um zu tragen, was diese eingekauft hatten, sondern auch Sklaven. Niemand störte sich daran. Man hatte sich auf den Welten der Galaxis Tradom anscheinend daran gewöhnt, dass es Sklaven gab. Solange man nicht selbst von diesem Schicksal betroffen war, stand man ihnen gleichgültig gegenüber.
    Mitten in der Menge demonstrierten einige jugendliche Pombaren unter einem mannshohen Holo mit dem Bild Ikanema Twos. Mit Hilfe einer projizierten Holo-Schrift forderten sie die Freilassung des Landesherrn. Sie erhielten vielfach Zuspruch von den Passanten, während sie von den E'Valentern nicht beachtet wurden. Das Reich sah sich durch ihre Aktion offensichtlich nicht gefährdet.
    TOMCAT und SHECAT erregten allein schon aufgrund ihrer Größe Aufsehen. Mit über drei Metern überragten sie alle Marktbesucher. Kein Wunder, dass sich Blicke auf die Katsugos richteten, die zudem wegen ihres Umfangs jeden anderen Marktbesucher zwangen, weit zur Seite auszuweichen.
    Niemand schien Verdacht zu schöpfen. Auch die Valenter schienen nicht auf den Gedanken zu kommen, dass sie es mit feindlichen Elementen zu tun hatten. Die Besatzungen der beiden Katsugos beobachteten ihre Umgebung sorgfältig, sie überwachten zudem den Funkverkehr. Es gab keine Anfragen der Polizisten bei ihrer Zentrale oder dem Computerzentrum.
    Die Straßen waren mit riesigen, vielfarbigen Tüchern verhängt, die Schutz gegen das grelle Sonnenlicht boten. Über den Köpfen der Marktanbieter baumelten Käfige, Schalen und gläserne Gefäße mit allerlei lebendem Getier, das für den Speisezettel vorgesehen war. Schlangen, geckoähnliche Echsen und armlange Insekten waren an Haken aufgespießt, von denen sie sich mit verzweifelten Körperbewegungen zu befreien suchten. Die Todesangst der Tiere sorgte für eine erhöhte Ausschüttung von Stresshormonen - und damit für eine Geschmacksverbesserung des Fleisches.
    In mit Wasser gefüllten Fässern schwamm allerlei Meeresgetier, bei dessen Anblick sich Gucky und die Siganesen nur mit Mühe vorstellen konnten, dass sie für den Speisezettel gedacht waren. Für einige der Besucher aber schienen gerade sie die besondere Delikatesse darzustellen, nach denen sie gesucht hatten.
    Darüber hinaus stapelten sich auf den Tischen pflanzliche Produkte in einer schier unübersehbaren Fülle. Zumindest an Nahrungsmitteln schien es auf Pombar nicht zu mangeln.
    Während der Ilt seine telepathischen Fühler ausstreckte, um Informationen einzuholen, sammelten die Besatzungen der Katsugos vor allem allerlei lokale Eindrücke. Die Computerspezialisten versuchten, sich in das öffentliche Informationsnetz einzulinken. Sie peilten sich schon sehr bald auf ein Rechenzentrum ein, das unterhalb der Zitadelle in einem kastenförmigen Gebäude untergebracht war. Zwischen ihm und den Raumschiffen fand ein reger Informationsaustausch über die Ströme der Handelsgüter, wirtschaftliche Bestimmungen, Handelsbeschränkungen, neue technische und wissenschaftliche Entwicklungen, Tributleistungen verschiedener Welten und Ähnliches statt.
    Anzisko Modeno meldete als Erster, dass es ihm gelungen war, sich in das Netz einzulinken. Er hatte Zugang zur öffentlichen Bibliothek erhalten. Somit stand ihm eine Fülle von Informationen über das politische System Tradoms zur Verfügung. Die Inquisition der Vernunft war demnach die höchste weltliche Instanz - wobei offenbar niemand zu definieren wusste, was diese Inquisition eigentlich war.
    Die Völker Tradoms waren in Unwissenheit aufgewachsen und kannten es nicht anders. Bekannt war allerdings, dass die Valenter die ausführende Macht waren,

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