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2114 - Mogtans Gedicht

Titel: 2114 - Mogtans Gedicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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können. Seine Gedanken ließen erkennen, dass es intelligent war, und seine Gefühle machten deutlich, dass es aufgrund seiner Situation kurz vor einem totalen Zusammenbruch stand.
    In einem solchen Käfig gefangen gehalten und dabei den Blicken der Marktbesucher ausgesetzt zu sein war für das Wesen unerträglich. Es fühlte sich den zum Verkauf angebotenen Tieren gleichgesetzt und dadurch gedemütigt. Dass sich einige spielende Kinder damit belustigten, es mit kleinen Steinen und Früchten zu bewerten, machte alles noch viel schlimmer.
    Gucky wollte nicht länger zusehen. Er schob sich durch die Menge zu dem Gleiter hin und vertrieb die Kinder. Dann blinzelte er dem gefangenen Sklaven kurz zu, wandte sich ab und öffnete den Käfig zugleich telekinetisch.
    Die Gedanken des anderen signalisierten augenblicklich, dass er verstanden hatte. Der Sklave machte sich keine Gedanken darüber, was im Einzelnen geschehen war. Er stieß die Gittertür seines Käfigs auf und schlüpfte hinaus.
    Ängstlich schreiend flüchteten die Kinder. Sie machten die Marktbesucher auf das Geschehen aufmerksam. Damit geschah genau das, was der Sklave in dieser Situation am wenigsten brauchen konnte.
     
    *
     
    „Wir müssen etwas tun", erkannte Ira Trimarket. An den Monitoren hatte die Stellvertretende Kommandantin die Ereignisse beobachtet und verfolgt.
    „Gucky hat irgendetwas mit dem armen Kerl vor", erkannte Sumner Kagel. „Agent Woodi, die Trickkiste ist gefragt!"
    Agent Alexander Woodi reagierte in der gewünschten Weise. Er war für die Waffensysteme an Bord von TOMCAT verantwortlich.
    Am linken Bein TOMCATS öffnete sich eine kleine Klappe. Ein hauchdünner Faden schoss mit hoher Beschleunigung daraus hervor. Er war an der Spitze mit einem Gewicht und einigen Haken versehen.
    Blitzschnell wickelte er sich um den Standsockel eines Verkaufstischs, etwa zwanzig Meter von dem Katsugo entfernt.
    Der Faden straffte sich, und der mit pflanzlichen Produkten gefüllte Stand kippte um. Früchte aller Art ergossen sich über die Passanten, von denen einige erschrocken auswichen und dabei einem weiteren Verkaufsstand zum Einsturz brachten.
    Das beabsichtigte Chaos entstand und lenkte von dem flüchtenden Sklaven ab.
    Zufrieden lehnte sich Agent Alexander Woodi zurück.
     
    *
     
    Mitten aus dem Chaos teleportierte Gucky in einen kleinen Innenhof. Er materialisierte exakt in dem Augenblick dort, als der Sklave ihn erreichte und sich vor möglichen Verfolgern verstecken wollte.
    „Guten Tag", grüßte der Ilt und winkte dem Humanoiden freundlich zu. Sein Translator gab seine Worte im Anguela-Idiom wieder. „Nun bleib mal stehen! Wenn du brav bist, bringe ich dich in Sicherheit oder wohin du willst."
    Irgendwo in den Hautwülsten verbreiterte sich ein Spalt, und vier grüne Augen wurden sichtbar. Sie blickten den Mausbiber forschend an.
    Gucky erfasste die Gedanken des anderen, der sehr wohl begriff, dass er es mit seinem Wohltäter zu tun hatte, sich aber nicht erklären konnte, dass dieser vor ihm vom Markt zu diesem ruhigen Flecken zwischen den Häusern gelangt war „Ich möchte wissen, wer du bist und woher du gekommen bist."
    Der andere redete bereitwillig. Die Worte sprudelten nur so aus ihm heraus. Dabei zog er sich unter eine Art Balkon zurück und drückte sich fest gegen die Wand, so dass er von den Gleitern aus nicht zu sehen war, die über die Dächer der Stadt hinwegflogen.
    Der Fremde nannte sich Bolk und kam aus der Galaxis Terelanya vom Planeten Argana. Sein Volk hatte Tribut leisten müssen. Wie alle anderen auch.
    Irgendwann waren die Forderungen des Reichs immer höher geworden, bis die Wirtschaft Arganas schließlich zusammengebrochen war. Danach war die Herrscherfamilie von den Schergen des Reichs hingerichtet worden. Er war als Einziger der Familie entkommen, war später jedoch wieder aufgegriffen worden. Bis heute hatte er geheim halten können, dass er zur Herrscherfamilie Arganas gehörte.
    Aus Gesprächen der Familie, der er als Sklave zu dienen hatte, war klar und unzweifelhaft hervorgegangen, dass Ikanema Two und seinen Angehörigen das gleiche Schicksal wie den Herrschern von Argana bevorstand. Sie sollten zunächst gefoltert werden, weil man sich wichtige Informationen von ihnen erhoffte. Danach würde man sie alle töten.
    Das alles interessierte Gucky jedoch nur am Rande. Er wollte erfahren, weshalb Bolk sich in seinen Gedanken an die seit Jahrtausenden verschollenen Eltanen gewandt hatte. Er stellte ihm die

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