2114 - Mogtans Gedicht
Beobachtungsgeräten nicht eingesehen werden konnte. Von hier aus sondierte er zunächst, ob sich Valenter oder Roboter in der Nähe befanden.
Danach aktivierte er seinen Deflektorschirm.
Lautlos glitt er an die Vitrine mit dem menschlichen Skelett heran. Die beiden Siganesen kletterten aus seinen Brusttaschen und sprangen auf den Boden hinab. Im Schütze ihrer Deflektorschirme eilten sie unter die gläserne Vitrine, wo sie sehr schnell einige kleine Öffnungen entdeckten, die zur besseren Belüftung angebracht worden waren.
Mit seinen telepathischen Sinnen beobachtete Gucky die beiden. Er verfolgte, wie sie mit einiger Mühe durch die Öffnungen eindrangen, und dann konnte er sehen, wie sie aus einer Falte der Tücher hervorstiegen, die man als Unterlage für das Skelett in die Vitrine gelegt hatte.
Um sicher zu sein, dass sie nicht entdeckt worden waren, tastete sich der Ilt hin und wieder an die Gedanken Le Karanus heran. Der Kommandant der Zitadelle war nervös. Der Alarm hatte ihn aufgeschreckt. Jetzt beobachtete er Ikanema Two und dessen nähere Umgebung, um einem Befreiungsversuch augenblicklich begegnen zu können.
Der Di'Valenter zerbrach sich den Kopf darüber, wie ein Kommando den Landesherrn aus dem Kerker holen konnte. Er ging in Gedanken alle Möglichkeiten durch und eliminierte eine nach der anderen als unmöglich. Je mehr er ausschloss, desto unruhiger wurde er. Er argwöhnte, dass da noch irgendetwas war, was er übersehen hatte.
„Du bist auf dem falschen Dampfer, Junge", spöttelte der Mausbiber.
„Was ist los?", fragte Jaenia Vaura. „Wovon redest du?"
„Ich führe Selbstgespräche", antwortete er. „Das ist so, wenn man älter wird. Verstehst du?"
Sie stemmte die Fäuste in die Hüften und blickte ihn kopfschüttelnd an. Die Siganesin wusste nicht, ob er es ernst meinte oder sich über sie lustig machte.
„Der Schädel ist auf Sensoren gebettet, die augenblicklich ansprechen, wenn wir ihn anliften", berichtete Alexander Woodi.
„Kannst du die Sensoren lahm legen?", wollte der Ilt wissen. „Oder soll ich versuchen, die Dinger telekinetisch zu beeinflussen?" Er zeigte seinen Nagezahn. „Allerdings kann ich nichts erkennen, ich müsste also blind arbeiten."
Während er das sagte, horchte er gewissermaßen „mit einem Ohr" telepathisch, ob die Impulse ihrer Funkgeräte irgendwo in der Zitadelle aufgefangen wurden. Solange dies nicht der Fall war, blieb er bei dieser Art der Verständigung, da sie für sie am einfachsten war.
„Ich kann sie abkleben", sagte der Waffentechniker Woodi.
Er schob mit den Füßen ein Stück Stoff an den Schädel heran und besprühte ihn mit einer transparenten Flüssigkeit, während Jaenia Aura einen Traktorstrahl aus ihrem Multitraf darauf richtete.
Auf diese Weise übte sie einen Druck aus, der annähernd dem Gewicht des Schädels entsprach. Die beiden Siganesen wiederholten die Prozedur an vier weiteren Stellen. Dann gaben sie Gucky das Zeichen, dass er den Schädel anheben konnte.
Der Ilt tastete sich telekinetisch an das Exponat heran, so dass die beiden Siganesen ihr Werk noch ein wenig korrigieren konnten, dann ließ er ihn sanft in die Höhe schweben. Die Alarmsirenen blieben stumm.
Triumphierend streckte die Stellvertretende Kommandantin SHECATS einen Arm aus und reckte den Daumen als Siegeszeichen in die Höhe.
Die weiteren Schritte, waren weitaus weniger schwierig. Jaenia Vaura tauchte durch ein kleines Loch im Boden der Vitrine ab. Woodi wartete einige Sekunden, dann öffnete er den Boden mit Hilfe seines Desintegrators, bis Gucky den Schädel hindurchgleiten lassen konnte.
Lässig erwähnte der Waffenspezialist, dass sich mehrere Lichtschranken als Sicherung an der Unterseite der Vitrine befunden hatten, die mittlerweile jedoch von Jaenia Vaura neutralisiert worden waren.
Der Schädel des menschlichen Skeletts schwebte unter der Vitrine hervor, und während er langsam zu Gucky aufstieg, folgten ihm die beiden Siganesen. Sie bewegten sich mit Hilfe ihrer Gravo-Paks, legten den ganzen Weg jedoch nicht aus eigener Kraft zurück, sondern setzten sich kurzerhand oben auf den Schädel.
„Ein bisschen mehr Respekt vor dem Toten!", forderte Gucky. „Ihr wisst nicht, wessen Gehirn unter diesem Schädeldach gelebt, gedacht und gefühlt hat."
„Ein Siganese war es jedenfalls nicht", antwortete die Stellvertretende Kommandantin feixend.
„Oder sollte ich mich irren?"
„Bestimmt nicht", entgegnete der Mausbiber. „Ich habe noch von
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