2117 - Der 5-D-Planet
ins Leere. Das Fell war fast gelb.
Eshmatay hielt ihn an sein Ohr und hörte voller Erleichterung das leise Pfeifen.
„Cip, bitte komm zu dir!", flehte Amgen und begann, den kleinen Körper zu massieren.
Der Tanz der Hyperenergien um das Yddith herum warf unheimliche Lichter über die Gondel des Luftschiffs. Ailey schrie und presste sich die Hände gegen die Schläfen. Und der Kapitän fühlte tausend Stiche in seiner Kopfhaut, in seinem Schädel. Er hatte schon viele Ladungen Yddith geborgen, aber noch nie in einem Hypersturm wie diesem.
Ganz Linckx lag, wie die Raumfahrer behaupteten, in einer Blase aus 5-D-Energie. Deshalb trauten sie sich, wenn sie kamen, nur in ihren Beibooten hinab, die sie mit konventionellen Antrieben flogen.
Die Geschichten von katastrophalen Explosionen und Abstürzen von High-Tech-Raumern waren bekannt.
Und jetzt pfiff Cip nur noch so leise, kaum hörbar, in einem todesähnlichen Zustand! Wann würde er ganz aufhören?
Eshmatay Amgen griff sich ans Herz. Er glaubte, die tödlichen Krämpfe zu spüren, so wie damals, als er zum ersten Mal gestorben war.
Die Umgebung verschwamm für lange Sekunden vor seinen Augen, er schloss die Lider. Doch auch durch sie drang das goldene Leuchten der tanzenden Schemen. Seine Haarstacheln fingen die huschenden Hyperenergien auf und übertrugen sie in sein Gehirn, wo sie zuckende Blitze bildeten. Er hörte sich schreien, aber er erkannte seine Stimme nicht wieder. Er schrie nach Cip, immer wieder nach Cip. Aber er bekam keine Antwort.
War dies der Letzte Sturm?
Cip war bewusstlos. Wahrscheinlich würde er sterben und ganz zu pfeifen aufhören. Und das bedeutete auch den Tod seines Besitzers. Nie wieder würde Eshmatay Amgen im Fährhafen von Kaza einlaufen. Ailey allein konnte das Luftschiff wahrscheinlich nicht steuern. Es würde abstürzen, wenn nicht ein Wunder geschah.
„Ailey ...", krächzte der alte Kapitän.
„Ja, Chef?", fragte der Maschinist. „Es geht dir schlecht, oder? Soll ich Kaza anfunken und um Hilfe bitten? Oder was soll ich tun? Wir haben deine Medikamente an Bord, weißt du nicht mehr? Warte, ich hole sie. Bleib ruhig sitzen, Chef. Warte auf mich, ich bin gleich zurück. Du musst dir keine Gedanken machen, du musst nur..."
„Halt endlich dein Maul!", fuhr ihn der Luftschiffer an. „Mir kann keiner mehr helfen. Cip ist wie tot, also werde ich auch sterben!"
Er glaubte wirklich fest daran, wie alle Fährleute. Ihnen konnte nichts Schlimmeres passieren. Am Himmel tobte der Hypersturm. Für einen Moment blickte der alte Kapitän in ein gewaltiges blutrotes Loch, das seine gesamte Umgebung aufzufressen drohte. Dann zerplatzte es mit lautem Knall, und die Gondel der RIGO war wieder frei von jeglichem Spuk.
Gleichzeitig hörten die Zeichen am Himmel auf. Die Risse schlossen sich. Die tanzenden Schatten erloschen.
„Es ist vorbei, Chef!", rief Ailey. „Wir haben es überstanden!"
„Nichts ist vorbei", sagte Eshmatay tonlos. „Cip wird sterben, zuerst er und dann ich. Du musst allein versuchen, die RIGO nach Kaza zu bringen. Auf mich kannst du jetzt nicht mehr zählen. Ich bin so gut..."
Er stockte, denn in diesem Augenblick spürte er eine Bewegung in seiner Hand.
4.
Perry Rhodan 2. Dezember 1311 NGZ „Wir haben jenen Sektor von Tradom erreicht, in dem sich der gesuchte Planet Linckx befinden soll", meldete Rock Mozun, als die LEIF ERIKSSON, synchron zur arkonidischen KARRIBO, aus dem Hyperraum fiel.
Ein rund sieben Stunden dauernder Flug mit einem Überlicht-Faktor von 65 Millionen lag hinter ihnen.
Die zurückgelegte Entfernung von Jankar betrug exakt 52.116 Lichtjahre, die Distanz zum Sternenfenster 57.622 Lichtjahre und zum Zentrum von Tradom 74.241 Lichtjahre.
„Wir sind ein halbes Lichtjahr vom Zielplaneten entfernt ins Einstein-Kontinuum zurückgefallen", ergänzte die Kommandantin. „Alle Orterdämpfer sind eingeschaltet."
Perry Rhodan nickte. „Wir sollten diesmal besonders vorsichtig vorgehen", sagte er. „Genaueste Erkundungen vornehmen, bevor wir uns weiter an den Planeten heranwagen. Linckx kann so etwas wie einen Schlüssel zu den Geheimnissen von Tradom bedeuten."
„Ganz bestimmt", meinte Benjameen da Jacinta, der vor Minuten mit seiner Gefährtin Tess die Zentrale der LEIF ERIKSSON betreten hatte. „Wenn es hilft, bin ich bereit, meine Fähigkeiten zur Erkundung des Planeten einzusetzen."
„Der Zerotraum könnte helfen", sagte Tess. „Benjameen hätte seine Gabe nicht zum ersten
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