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2117 - Der 5-D-Planet

Titel: 2117 - Der 5-D-Planet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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weniger als hundert Metern Entfernung an der RIGO vorbeirauschen! Sie reagierten überhaupt nicht auf das Luftschiff.
    „Sie können uns nichts tun, weil die Valenter uns nicht sehen, wenn wir sie nicht auf uns aufmerksam machen", sagte Benjameen ruhig.
    „Woher willst du das wissen, Ben?", fragte die Hyperphysikerin.
    „Ich weiß es. Wir befinden uns für sie in einer anderen Welt."
    „Du meinst ... eine andere Realität?", fragte sie. „Eine Pararealität?"
    Der Zeroträumer gab keine Antwort. Tess sah sich hilflos um. Ailey stand bei Eshmatay Amgen und half ihm in die Höhe.
    Der alte Fährmann murmelte leise Worte vor sich hin. Es sah aus, als betete er. Tess verstand etwas vom „Reich Anguelas", das sich im Auge befand. Und dass Amgen nach seinem Tod in dieses Reich eingehen werde. Das schien sein fester Glaube zu sein. Er war davon überzeugt, dass dies endgültig sein letzter Flug sein würde.
    Aber sein Maskottchen Cip pfiff noch, und soweit Tess verstanden hatte, blieb Amgen am Leben, solange der Scoothe das tat.
    Amgen hatte offenbar jeden Widerstand gegen Benjameen aufgegeben, der starr am Steuerruder stand.
    Ailey unternahm schon gar nichts gegen den Mann, der sich zum Kapitän des Luftschiffs aufgeschwungen hatte.
    Erneut tauchten Flugzeuge aus den Wolken auf und schossen knapp an der RIGO vorbei. Sie drehten nicht um, sondern flogen weiter; wahrscheinlich primitive Abfangjäger. Es konnte kein Zweifel daran bestehen, dass es die RIGO für sie nicht gab.
    Plötzlich wurde unter dem Schiff eine steinige Küstenlinie sichtbar. Benjameen hielt es sicher auf Kurs und ließ es etwas an Höhe gewinnen, gerade so viel, dass die Landschaft, über der es jetzt trieb, sichtbar blieb.
    Binnen weniger Minuten erreichte das Luftschiff ein Gewirr von Tälern und schroffen Höhenzügen.
    Der Kontinent Sikma schien aus vegetationslosem Vulkangestein zu bestehen - jedenfalls was Tess bisher von ihm gesehen hatte.
    Tess sah am Boden Geschützstellungen der Valenter, aber auch für die Polizisten des Reichs Tradom schienen sie unsichtbar zu sein. Tess konnte es nicht fassen. Was war mit ihnen geschehen, während sie ohnmächtig gewesen waren? Oder als sie das Strangeness-Gefühl hatte?
    Unangefochten glitt die RIGO über die Luftabwehrstellungen hinweg. Dabei mussten doch ihre Motoren für die Valenter zu hören sein!
    Eshmatay Amgen saß inzwischen wieder in seinem Sessel. Alle vier Augen waren mit dicken Häuten verschlossen, ein seltsamer Anblick. Ailey redete schnatternd auf ihn ein und hielt seine Hand. Aber der Kapitän murmelte nur weiter seine Gebete und machte sich zum Sterben bereit.
    Tess konnte das Elend nicht mehr länger mit ansehen und ging zu ihm, auch wenn es ihr schwer fiel, den Blick von der Landschaft zu lösen, über die sie hinwegfingen, jetzt in südwestlicher Richtung.
    Benjameen schien ganz genau zu wissen, wo sein Ziel lag.
    Das Gesicht ...
    Tess schauderte. Sie setzte sich zu Eshmatay Amgen und nahm seine andere Hand. Ailey verstummte, als sie kam, und blickte sie Hilfe suchend an. Tess war es jetzt, die auf den alten Fährmann einredete.
    „Du darfst dich nicht aufgeben, Eshmatay", appellierte sie an ihn. „Es geschieht uns nichts. Die Valenter sehen uns nicht, sie hören uns nicht. Wir sind sicher hierher gekommen, und wir werden auch sicher wieder nach Kaza kommen. Wir ... Du musst Benjameen vertrauen."
    Aber vertraute sie ihm selbst?
    Eshmatay Amgen öffnete ein Auge und sah sie an. „Was weißt du denn?", fragte er heiser. „Wir sind über dem Verbotenen Kontinent. Hier lauern größere Gefahren als die Valenter..."
    Er schloss das Auge wieder und fuhr in seinen Gebeten fort. Tess sah Ailey an, schüttelte den Kopf und stand wieder auf. Sie ging zu Benjameen, der anscheinend wieder einmal eine „Wachphase" hatte.
    Jedenfalls war sein Blick klar und hell. Seine Pupillen richteten sich sogar auf Tess. Und zum ersten Mal seit vielen Stunden lächelte er sie an.
    „Das Gesicht", sagte er mit sanfter Stimme. „Bald sind wir da, Tess."
    Sie schüttelte heftig den Kopf, als er wieder geradeaus blickte. „Da", sagte er und zeigte hinaus.
    Tess folgte dem ausgestreckten Arm und sah, was er meinte. Auf einem Gebirgszug stand bewegungslos eine mächtige Gestalt von zweieinhalb Metern Größe.
    Ein Messerwerfer.
     
    *
     
    Die Gestalt stand da wie eine Statue, doch Tess war instinktiv sicher, dass es sich um einen Wächter handelte.
    Er sah aus wie eine lebendige Kampfmaschine. Auf

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