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2118 - Quintatha

Titel: 2118 - Quintatha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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erweist sich leider auch in diesem Punkt als Sparmeister. Bei uns an Bord gibt's rohen Fisch, solange der Vorrat reicht. Aber nicht raffiniert zubereitet wie etwa terranisches Sushi, sondern à la nature - fangfrisch direkt auf den Tisch.
    Dazu, wenn es hoch hergeht, eine Hand voll getrocknete Algen, gegen die Stroh eine Delikatesse wäre.
    Hinuntergewürgt werden diese Köstlichkeiten mit Meerwasser, das zwar in einer wenig Vertrauen erweckenden Apparatur aufbereitet wird, den rostigen Beigeschmack aber behält. Aufmar und die anderen finden das übrigens schwer in Ordnung, von wegen Würze und so.
    Längst habe ich aufgehört, mich darüber zu wundern, dass mein Organismus diese „Quintatha-Diät" relativ gut verkraftet. Gelegentlich etwas Magendrücken und Durchfall, aber das war's dann, wenn man vom ständigen Fieber absieht. Sollte mich nicht alles täuschen, habe ich sogar ein wenig zugenommen.
    Klarerweise fragte ich mich schon in den ersten Tagen, ob es Zufall sein konnte, dass hier, in dieser ansonsten so überaus fremden Welt, für mich die Nahrung verträglich, die Luft atembar und - wohl der mysteriöseste Punkt - die Sprache verständlich war. Denn tatsächlich klang, was die Barkner von sich gaben, für mich von Anfang an arkonidisch, wenn auch mit einem Akzent, der irgendwo zwischen einem Naat und einem Ara lag.
    Verrückt, nicht wahr?
    Aufmar konnte nicht verstehen, was ich daran sonderbar fand. Alle redeten doch so!
    Ich versuchte dem Steuermann zu erklären, dass es, wo ich herkam, oft hundert, wenn nicht tausend verschiedene Sprachen auf einem einzigen Planeten gab. Doch meine Bemühungen, ihm diesen aus seiner Sicht völlig abwegigen Gedanken nahe zu bringen, führten zu nichts außer ohren- und nasenbetäubendem Gelächter.
    Wofür, fragte Aufmar, sollte das denn gut sein?
    Seine Verbohrtheit machte mich so wütend, dass ich um ein Jahr Leibschuld mit ihm wettete, auf der Stelle den Beweis antreten zu können. Dann sagte ich ein paar Sätze auf Interkosmo.
    Aufmar hörte gelassen zu, nickte an den richtigen Stellen, stellte passende Zwischenfragen und meinte schließlich, er merke nicht den geringsten Unterschied - womit ja wohl bewiesen sei, dass es außer der Sprache keine weiteren gab. Dann hieb er mir freundschaftlich auf die Schulter und ging zum Kapitän, um die Umschuldung eintragen zu lassen.
    Ich blieb verdattert zurück. Doch die wirklich bestürzenden Erlebnisse sollten erst noch kommen.
     
    *
     
    „Träumst du schon wieder, Zwerg? He, pass bloß auf, wo du deine Füßchen hinsetzt!", rief Unshil. „Noch einmal fischen wir dich nicht aus dem Meer!"
    Aufmar stimmte nicht in das Lachen seines Rudergängers ein. „Erst einmal müssen wir dich ordentlich einkleiden, Matrose Bensha", sagte er, wobei er den Zwerg über eine besonders hohe Stufe hob. „Das bezahlt der Kapitän, deshalb können wir nicht gleich zu einem Handwerker gehen, sondern müssen zuvor das billigere Rohmaterial in der Fabrik holen."
    Der Zwerg nickte nur und trottete zwischen ihnen her, wobei er immer wieder ausrutschte. Klar, auch Magnetschuhe hatte er ja noch keine.
    Je näher sie dem Schlachtschiff kamen, desto lauter wurde das Gebrüll des Titans.
    „Hörst du ihn, Bensha? Das ist unserer. War ein zähes Luder, das darfst du mir glauben! Aber wir haben schon viel größere Kaliber angelandet", prahlte der Rudergänger. „Kaum eine Jagdbark kann sich mit der SIRIOS messen. Und Shirka der Rächer ist sowieso eine Klasse für sich."
    Der Zwerg hielt sich die Ohren zu. Wahrscheinlich ging ihm Unshils Geschwafel auf die Nerven.
    Aufmar, der das verstehen konnte, schubste ihn behutsam weiter. Schließlich trug er den sich - wohl aus Höflichkeit - leicht Widersetzenden die ganze siebzig Meter hohe, kunstvoll geschmiedete Wendeltreppe hinauf, die zur Zuschauergalerie des Schlachtschiffs führte.
    Oben bot sich ihnen ein Anblick, der das Herz eines jeden Barkners im Leibe lachen ließ.
    Die über dreihundert Meter lange, schwimmende Fabrik besaß die Form einer an einer Schmalseite offenen, ovalen Arena. Armdicke Trossen und gewaltige Haken fixierten den Titan, der immer noch gegen sein Schicksal ankämpfte, obwohl sich bereits zahlreiche an Kränen befestigte, viele Meter durchmessende Kettensägen und rotierende Trennscheiben in sein Fleisch fraßen.
    „Ist das nicht erhebend?", brüllte Unshil gegen den Maschinenlärm an. „Ob du es glaubst oder nicht, Kleiner, in fünf, maximal sechs Tagen haben unsere

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