Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2118 - Quintatha

Titel: 2118 - Quintatha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Bensha Mindaja-Kintta, dass du ein erwachsenes Intelligenzwesen bist, dort, wo du herkommst. Aber hier in Quintatha bist du wie ein Heranwachsender. Nicht nur von deiner Körpergröße her, sondern ebenso von deinem Wissensstand. Unbeholfen und ahnungslos bist du, nicht lebenstüchtiger als ein gerade erst zur Welt Gekommener. Was auf dich ja in gewisser Hinsicht sogar zutrifft."
    Da hatte er Recht. Trotzdem konnte ich mir nicht vorstellen, dass er mir nur der hehren Ideale der Aufklärung wegen einen Platz an einer Schule bezahlte. Ein Hintergedanke musste dabei sein.
    „Natürlich erwarte ich mir was davon, Zwerg. Willst du mich beleidigen, indem du mich für einen Wohltäter hältst? Nein, ich hoffe inständig, dass dadurch unsere Verständigung besser wird!"
    Plötzlich ergriff er mich vorn an meiner improvisierten Kleidung und riss mich hoch, so dass meine Füße einen Meter über dem Boden baumelten. Er brachte mein Gesicht ganz nah an seines. Eine fast sichtbare Wolke von Gestank hüllte mich ein.
    „Im Klartext: Lern, Matrose Bensha!", sagte Shirka eindringlich. „Lern, so schnell du kannst! Fang gleich morgen damit an. In spätestens drei Monaten will ich kein unverständliches Gebrabbel mehr hören, wenn ich dich nach dem Kalten Kontinuum oder dem Großen Grauen befrage. Lies meine Lippen, Zwerg: In drei Monaten verstehe ich dich entweder oder ich verstehe keinen Spaß mehr."
     
    7.
     
    Kapitel In welchem manche Spieler sind, doch andere Figuren Merad erhielt Nachricht, dass ihn der Kalfakter zu sprechen wünsche.
    Einer der Männer von Ftniem dem Gnadenlosen hatte ihm den Brief überbracht. Das erschien sinnvoll.
    Unter den Harpunieren erfreute sich der Kalfakter traditionell einer treuen Anhängerschaft.
    Was will er von mir?, fragte sich Merad, während er auf das Fährboot wartete, das ihn ins Stadtzentrum bringen sollte. Der Brief war in harmlos klingendem Tonfall abgefasst: „Der Kalfakter von Hellmock erlaubt sich, den Ersten Offizier der SIRIOS zu einem Umtrunk in kleinem Kreise einzuladen. Drei Stunden vor Nachtmitte, Krebsenmesse der Spielbark CASTELLU, zwanglose Kleidung."
    In Wirklichkeit bedeutete das natürlich viel mehr. Zwischen den Zeilen stand unsichtbar, doch deutlich genug: Wage es, nicht pünktlich zu erscheinen, und du wirst deines Lebens nicht mehr froh.
    Was will er von mir?
    Woher der Kalfakter wusste, dass Merad gerade Freiwache hatte und also verfügbar war, stand außer Frage. Er hatte seine Augen und Ohren auf jeder einzelnen Bark im Halbraumozean. Seine Spitzel waren so allgegenwärtig wie der Nebel und der Ruß.
    Ist es wegen Aufmar? Fürchtet er ihn? Will er sichergehen, dass ihn der Steuermann nicht erneut zum Natternduell fordert?
    Jedermann hatte längst gehört, was sich in jener Nacht zugetragen hatte. Eine derartige Sensation machte schnell die Runde in Hellmock.
    Der Kalfakter, der Champion, der Weltmeister, so gut wie am Boden zerstört von Aufmars raffinierter rhetorischer Keule ...!
    Eine Hohlkugel, das muss einem erst einmal einfallen...!
    Gewiss hat er sich das vorher schon zurechtgelegt...
    Und erfolgreich. Der Kalfakter hätte nicht die geringste Chance mehr gehabt. Nicht die geringste ...!
    Seine Zeit war praktisch abgelaufen und...
    Nach all den Jahrhunderten ...!
    Wenn nicht Shirka im letzten Moment eingegriffen hätte ...
    Ist es das? Will er von mir, dass ich Aufmar aufhalte, gegebenenfalls ausschalte, wenn nötig mit unlauteren Mitteln?
    Unwahrscheinlich. Das konnte der Kalfakter einfacher haben. Er verfügte über genug Handlanger, die dergleichen schneller und unauffälliger erledigen konnten. Eine im Eifer des Gefechts scheinbar danebengegangene Harpune...
    Aber was will er dann von mir?
    Die CASTELLU überragte die meisten anderen Spielbarken des Vergnügungsviertels. Sie war fast zehnmal so groß wie die SIRIOS. Allein was ihre bunten Leuchtreklamen tagtäglich an Energie verschlangen, kostete wahrscheinlich mehr, als ein Matrose in Wochen verdiente. Aber die Eigner der CASTELLU konnten sich das leisten - ihre Geschäfte liefen blendend. Titanenblut und Spiele hatten immer Saison ...
    Merad bezahlte den Fährmann, indem er einen kleinen Teil von dessen Leibschuld in seine eigene übernahm, und stieg aus. Die Nacht war wunderbar lau, und dementsprechend viele Barkner tummelten sich auf den reich verzierten Brücken und Prunkstegen. Doch Merad hatte keinen Blick für die nächtliche Schönheit Hellmocks.
    Was will er von mir?
    Sechs geräumige,

Weitere Kostenlose Bücher