2119: Kampf um Liebe (Band 2) (German Edition)
Die kantigen Felsen
erschienen wie steinerne Finger, die drohten sie zu greifen und in
die Tiefe zu ziehen. Der Corporal und der Private kamen auf dem Boden
auf und schauten nach oben. »Ihr könnte sie
herunterlassen«, rief Theljan und die übrigen Gefolgsleute
Estons ließen eine Bahre an Seilen herunter.
Fernandez
fühlte indes den Puls des Majors. »Er lebt noch.«
»Sehr
gut«, erwiderte Theljan.
Die
Liege schwang über den Köpfen der beiden und sie lotsten
diese auf den Boden.
»Jetzt müssen wir ihn nur noch
darauf bekommen«, meinte Fernandez und griff unter Estons Arme.
»Zum
Glück ist er bewusstlos, das erspart ihm die Schmerzen«,
sagte Theljan und nahm Estons Beine. Schnell hievten sie ihn auf die
Bahre und gaben ihren Kollegen ein Zeichen, damit sie ihn hochzogen.
Eston
erwachte in einem großen Zelt und versuchte, sich zu bewegen.
Er spürte seinen Körper nicht und war sich sicher, dass man
ihm eine der Spritzen, mit den Tranquilizern, verabreicht hatte. Sie
alle trugen welche davon bei sich. Er konnte nur seine Augen bewegen
und diese huschten unruhig hin und her. Eston versuchte, etwas zu
sagen. »E-e-ende machen.« Er hatte unglaubliche Mühe
zu sprechen.
Jemand
kam an seine Seite, aber er erkannte ihn nicht. Er konnte kaum mehr
die Lider offenhalten. »Au-au-auftrag b-b-beenden«,
wiederholte er.
»Sie
dürfen sich nicht anstrengen, Major Blackmore«, sagte die
Stimme leise.
Eston
nahm all seine verbliebene Kraft zusammen und schüttelte kaum
merklich den Kopf. »Auftrag beenden«, erwiderte er nun
etwas lauter.
»Aye,
Sir.« Man ließ ihn allein in dem Zelt zurück und er
sank wieder in die Schwärze.
Wie
verabredet, saß Cat im Wohnzimmer. Sie starrte das Funkgerät
an und wartete auf eine Nachricht von Eston, die aber nicht kam.
Private
Nerron und Private Harding standen vor dem Haus. Sie hielten Wache,
wie Eston es ihnen aufgetragen hatte. Sie unterhielten sich über
das Dorf und darüber warum sie Cat bewachen sollten, wo ihr
offensichtlich keine Gefahr drohte.
»Beschützt
meine Frau und mein Kind«, äffte Nerron den Befehl nach.
»Sie ist doch gar nicht seine Frau, oder habe ich irgendwas
nicht mitgekriegt?«
»Wovor
sollen wir sie beschützen? Vor blutrünstigen
Schmetterlingen?« Harding machte diesen Auftrag nicht gern.
Während
ihrer Unterhaltung öffnete sich die Tür und Cat trat
heraus. »Ich … Möchten Sie hereinkommen? Ich
langweile mich.« Sie sah die beiden Soldaten fragend an.
Die
Männer warfen sich einen Blick zu, dann nickten sie. Die beiden
betraten das große Haus und schauten sich um. »Das ist
ein schönes Haus«, sagte Nerron anerkennend.
»Danke.«
Cat führte sie ins Wohnzimmer. Sie setzte sich wieder auf den
Boden, neben dem Funkgerät, und nahm den Block in die Hand. Sie
hatte bereits ein paar Entwürfe für die Schule angefertigt,
doch sie gefielen ihr nicht. Nerron und Harding nahmen in den Sesseln
Platz und musterten sie. Sie schwiegen, bis Harding einen Blick auf
die Entwürfe erhascht hatte. »Darf ich die mal sehen?«,
fragte er freundlich.
»Klar.«
Cat reichte ihm die Mappe.
Er
sah sich jede Zeichnung genau an. »Darf ich einen Stift haben
und vielleicht etwas verändern?«
»Wenn
es sein muss«, erwiderte Cat, die sich nicht gerne ins Handwerk
pfuschen ließ.
James
Harding betrachtete sie einen Moment, hob eine Augenbraue und
schüttelte den Kopf. »Weiber«, murmelte er dabei.
Cat
reichte ihm einen Bleistift, damit er Änderungen vornehmen
konnte. Er berücksichtigte ihren Entwurf, doch veränderte
er ein wenig an der Statik des Gebäudes. Immerhin hatte er vor
seinem Eintritt in die Armee Architektur studiert.
»Müssen
Sie so viel ändern?«, erkundigte sie sich.
»Ja.«
Er warf ihr einen Seitenblick zu und grummelte: »Weiber, immer
wollen sie recht behalten.«
Cat
hob skeptisch die Augenbrauen. Es machte sie schon wahnsinnig, wenn
man sie bei ihrem vollen Namen, Catherine, nannte, aber jetzt auch
noch als ‚Weib‘ betitelt zu werden, ärgerte
sie ein wenig.
Das Kratzen des Bleistifts kam ihr unnatürlich
laut vor. Sie schloss die Augen. Cat versuchte den Gedanken an Eston
und vor allem ihre Sorge, weil er sich noch nicht gemeldet hatte, zu
verdrängen.
Private
Nerron hatte sich ruhig verhalten. Er überließ es seinem
Kollegen, mit der Partnerin seines Befehlshabers zu sprechen, denn
sie diskutierten ohnehin über die Entwürfe. Würde ein
falsches Wort fallen, würde sie es Major Blackmore sicher sagen
und das hieß
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