2119: Kampf um Liebe (Band 2) (German Edition)
Tisch.
Sie erwartete Estons Rückkehr sehnlichst. Diese Funkstille hatte
ihr den Rest gegeben und sie wollte ihm Feuer unterm Hintern machen,
wenn er später nach Hause kam. Ihre Sorge war stetig gewachsen.
Es passte nicht zu ihm, sich nicht zu melden. Er hatte doch sein Wort
gegeben, und dass er es nicht hielt, war ungewöhnlich. Sie
wusste nicht, warum er diesmal so unzuverlässig war. Schließlich
ging sie ins Wohnzimmer. Sie versuchte, sich bis zum Nachmittag
abzulenken. Völlig in Gedanken versunken bekam sie nicht mit,
dass die Panzer früher zurückgekehrt waren. Es klopfte an
der Haustür. Cat ging hin und öffnete. Ein Mann, der am Tag
von Estons Abreise im Panzer gesessen hatte, stand dort. Sie sah ihn
fragend an.
»Ma'am,
Sie sollten mitkommen«, sagte er, ohne ein Wort des Grußes
und hatte einen bedauernden Ausdruck.
Cat
malte sich das Schlimmste aus. »I-i-ich … ho-ho-hole nur
meinen Mantel«, stammelte sie. Dann holte sie ihren
Strickmantel und kam zurück. »Ist er …?« Ihre
Stimme brach.
Dem
Soldaten wurde klar, wie man es auslegen konnte. »Oh …
Er lebt.«
Ihre
ganze Anspannung fiel von ihr ab. »Gott sei Dank«, sagte
sie leise.
Er
führte sie schnellen Schrittes zur Kaserne und hinauf auf die
Krankenstation. Dann brachte er sie in ein Zimmer, von der Tür
aus konnte sie bloß Füße sehen, doch sie erkannte
Estons Stiefel. Cat lief weiter. Der Soldat folgte ihr. Cat setzte
sich ans Bett. Eston schlief oder war bewusstlos.
»Er ist
abgestürzt«, sagte er gedämpft.
Cat
nickte. Zaghaft legte sie ihre Hand auf Estons. Er war unruhig und
öffnete flatternd die Augen. »Cat«, flüsterte
er angestrengt. »… abgestürzt.«
»Schhh«,
machte sie und streichelte seinen Handrücken.
»Ich
...«
Vorsichtig
legte sie ihm ihren Zeigefinger auf die Lippen, damit er sich nicht
weiter anstrengte, um mit ihr zu sprechen. »Könnten Sie
bitte den Arzt herholen?« Cat hatte Tränen in den Augen.
»Selbstverständlich.«
Der Soldat ließ sie allein.
Cat
wollte mehr erfahren. Sie musterte Eston. Er sah schlimm aus. Sein
Gesicht war mit blauen Flecken übersät.
Wenige
Minuten danach erschien der Arzt und sah Cat an. Sie wandte ihren
Blick nicht von Eston ab, der noch immer apathisch in seinem Bett
lag.
»Miss?«,
fragte der Doc sie freundlich.
»Was
ist ihm passiert?«, erkundigte sich Cat.
»Laut
den Berichten, die ich gesehen habe, ist er beim Aufstieg abgestürzt
und in eine Felsspalte gefallen«, antwortete der Doc.
Sie
schaute Eston an, danach den Arzt. »Ist er schwer verletzt?
Irgendwelche inneren Verletzungen, meine ich.«
»Er
hat beide Beine und drei Rippen gebrochen. Außerdem hat er eine
Gehirnerschütterung. Wenn Sie mich fragen, er hatte eine Menge
Glück, er hätte dabei ums Leben kommen können.«
Cat
drückte Estons Hand leicht, damit er spürte, dass sie noch
bei ihm war. »Wird er wieder laufen können?« Sie
klang heiser.
»Ja,
natürlich. Doch wird er die nächste Zeit … nicht
viel tun können.«
»Das
ist alles meine Schuld«, sagte sie leise. Sie machte sich
Vorwürfe, weil sie diejenige war, die ihm die Pläne ihres
Vaters übergeben hatte.
»Ihre
Schuld, Miss?«, fragte er. Er musste sich eingestehen, dass er
ihren Namen vergessen hatte.
»Diese
verdammten Pläne müssen falsch gewesen sein … Ich
habe sie ihm gegeben, damit er diesen Einsatz planen kann, aber ich
dachte, sie wären aktuell«, erklärte Cat.
Der
Doc holte tief Luft. »Nun, das müssen Sie mit ihm oder
seinem Stellvertreter klären, ich bin nur der Arzt«,
erwidere er und machte einen Schritt auf sie zu. Dann ging er in die
Hocke.
Cat
nickte. »Muss ich wohl.«
Vorsichtig
legte er seine Hand auf ihre Schulter. »Wissen Sie, ich habe
ihn gehasst, als ich ihn kennengelernt habe. Aber ich weiß, …
dass er ein starker Mann ist, der nie von seinem Weg abkommt.«
Cat
schaute ihn an. Sie schluckte. »Ich weiß … Ich
habe ihn auch mal gehasst.« Dann sah sie Eston wieder an. Er
hatte ein großes Pflaster auf der Stirn.
»Er
hatte eine Platzwunde, die genäht werden musste«, sagte
der Mediziner, als ihm ihr Blick auffiel.
»Kelewan
...«, erwiderte sie leise. »Mein Name ist Cat …
Catherine Kelewan.«
»Ja,
es dauert eine Weile, bis man erkennt, dass er nur das Beste will,
Miss Kelewan«, griff der Doc das Gespräch wieder auf.
»Hat
er schon Schmerzmittel bekommen?« Sie musterte Eston. »Er
sieht aus, als hätte er furchtbare Schmerzen.«
»Ja,
schon einige davon. Er … wollte, dass
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